Saftporlingsartige Erscheinung an Kiefer

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.404 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Im >Dossenwald< wohnt ein Porling, der mir Rätsel aufgibt. Wäre aber schön, den knacken zu können.


    Beschreibung:
    - gefunden am 15.12.2013
    - Wetter der letzten Tage: 1 Woche Hochnebel, Inversionswetterlage, 0 bis 5 Grad, keine Niederschläge, am Vortag Tiefdruck mit Schneeregen
    - Mannheim Friedrichsfeld –žDossenwald–œ; ca. 100m üNN
    eher feuchter Sandboden; Lockerer Mischforst, Buchen, Kiefern, Pappeln, Gebüsche
    - Alter Kiefernstamm (Pinus sylvestris) mit ca. 12-15cm Durchmesser; ohne Bodenkontakt
    - An Stammunterseite eher resupinat, mit kleinen Hutkanten
    - An den Seiten pileat wachsend
    - Hutoberseiten faserfilzig bis striegelig
    - Fleisch faserig weich, fast wattig, bröckelig, kein auffälliger Geruch
    Undeutlich zweischichtig, Röhrentrama wesentlich dicker als Huttrama
    V.A. Hutoberseiten und Kanten deutlich rostrot fleckend; aber keine direkte Verfärbung auf Druck
    - Poren frisch ca. 1 bis 3 pro mm, unregelmäßig eckig, geschlitzt, Porenränder teils zahnartig
    - Getrocknet ockerlich, nicht stärker fleckend, rasch zusammengeschrumpelt und ziemlich leicht


    Bilder:








    So zwei oder drei Ideen hätte ich bislang, die aber eigentlich auszuschließen sind. Die sind entweder extrem selten oder noch viel seltener. Ich hoffe eher daruf, daß es was Bekanntes ist, und jemand dazu Ideen hat. :)

  • Hallo Pablo!


    Wenn der größenmäßig ungefähr so daherkommt (wissen wir eine genaue Größe?) wie O. caesius, würde ich an Oligoporus fragilis (Braunfleckender Saftporling) denken.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo.


    Ja, das kommt von der Größe recht gut hin. Ist sehr ähnlich zum Blauen Saftporling. Eben auch die Ausprägung der Fruchtkörper, also Wuchsweise, Konsistenz und die Langen Röhren.
    Einigermaßen vergleichbare Bilder zu deinem Vorschlag finden sich auch. O. fragilis sah mir eigentlich auch am wahrscheinlichsten aus. Daß der nicht sichtbar auch auf direkten Druck verfärbt, könnte man mal aufs Wetter schieben.


    Interessant wäre mal, wo und an was der denn so wächst.
    Nach GPBWs wäre das eine kolline bis submontane Art, die vorwiegend an Fichte vorkommt. Insgesamt auch eher nicht häufig. Die Angaben werden >von einer Seite gestützt, der ich auch vertraue<.
    Was dann insgesamt wieder etwas ungewöhnlich wäre.
    Passt aber immer noch besser als >der hier<.
    Und >dieser Kandidat< will mir auch optisch schon nciht so gut gefallen.


    Ich denke, da kann ich mal bei O. fragilis bleiben. :thumbup:
    Kann man da noch irgendwas nachgucken, was man nicht ausmessen muss (weißt ja, Zahlen und so...), um das etwas weiter abzusichern?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Tja, von den drei von dir angesprochenen habe ich bisher nur ein paar wenige Male den O. fragilis gesehen und der sah doch tatsächlich immer wie ein braun eingefärbter O. caesius aus, auch von der Konsistenz her.
    http://mycoweb-stv.ru/fungi/Su…agilis_2_MAG_20080902.jpg


    Dass der auch erst völlig weiß sein kann, habe ich erst durch Foren mitgekriegt.


    Wirst du halt mal einen trocknen müssen, geht ja bei Porlingen.
    Vielleicht gibt es irgendwann eine Gelegenheit für dich, den an guter Stelle loszuwerden.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Getrocknet habe ich natürlich schon was davon. ;)
    Ich denke, da wird auch noch eine Weile NAchschub zur Verfügung stehen, solange niemand den Stamm wegräumt.
    Vielleicht schaue ich mal mit meinen begrenzten Mitteln ein bisschen rein. Kann ja nichts schaden. Schnallen suchen zB. Was sind eigentlich generative Hyphen? Sind die in dem Bereich, wo der Pilz am Substrat ansitzt?


    PS.:
    Zu dem Placken unten am Stamm auf den beiden letzten Bildern passt die Form von Oligoporus caesius übrigens nicht so gut. Der ist auch etwas größer, wenn ich das richtig erinnere. Könnten schon so 8 cm im Durchmesser sein. Sitzt aber eben auch unten dran, ich denke, dann darf der das.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo!


    Ich wollte damit nicht sagen, dass der O. fragilis aussehen muss wie O. caesius.
    Das hat sich lediglich so bei mir nach wenigen Funden abgespeichert.


    Generative Hyphen sind mitunter auch gebogene, reichlich septierte, aber unauffällige, weil dünnwandige Zellen.
    Im Gegensatz zu oft sehr geradlinig verlaufenden, starren, dickwandigen, entferntseptierten Skeletthyphen.


    Sicherlich gibt es da bessere Definitionen, ist jetzt auch nur wieder meine persönlich abgespeicherte Version.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dann muss ich die also nicht an einer bestimmten Stelle des Fruchtkörpers suchen, sondern finde die einfach irgendwo? Trama, Fruchtschicht, Huthaut? Famos. Das mache ich aber an einem frischen Pilz. Wenn die eh so dünn sind, brauche ich ein Material, das was hergibt und sich gut und gezielt zerlegen lässt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Nein, keine bestimmte Stelle. Huthaut wäre aber eher schlecht, weil da schon wieder andere Strukturen sein können.
    Ich denke mal, so unter der Fruchtschicht, also dem Fleisch, der Trama ist ein guter Ort zum Suchen.


    Das Porlingszeugs ist meist recht hart (Deckglas-Killer), günstig ist also KOH zum Weichmachen und dann was schönes zum Zellwand-Anfärben. Ich bin ja sehr großer Fan von Kongorot-SDS, habe da bisher noch nichts gleichwertig Gutes finden können.
    Spezies mit guter Optik kommen aber auch ohne Anfärben zurecht (behaupten böse Zungen zumindest).


    VG Ingo W

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    Hallo!


    Ich habe gestern mal etwas Frischzeug aus dem Wald geholt und mit meinen beschränkten Mitteln mal ein wenig reigeguckt.
    Mikroskopierversuche der Fruchtschicht (Wollte eine Röhre mit ganz tollen Basidien, Sporen und Zystiden sehen) verliefen weitgehend desaströs.
    Das hier könnte eine Basidie mit zwei Sporen dran sein:


    Und wenn das keine Bakterien sind, dann sind es Sporen die irgendwie winzig und bohnen- bis würstchenförmig (allantoid, jupdedi!) aussehen:


    Dann habe ich mal ein Stück aus der Huttrama fein rausgeschnitten, ordentlich gequetscht und Hyphen angeguckt:
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    So ganz sicher bin ich aber nicht, was ich da sehe. Ich erkenne Hyphen, ich erkenne auch Septierungen, aber sind die verdickten Strukturen da drumrum Schnallen? Hätte ich jetzt nicht gedacht, was aber nichts heißen muss. Vielleicht klärt mich ja jemand auf, der mehr Erfahrung mit der Interpretation schlechter Mikrobilder hat. :evil:



    LG, Pablo.