Mollisia Bestimmungshilfe

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.726 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Sven!


    Die Arten mit Öl in den Sporen sind zwar nicht gar so häufig wie die öllosen, aber es gibt leider trotzdem genug in Frage kommende Namen.
    So richtig weiß bloß keiner, wodurch sie sich unterscheiden.
    Ich nenne den Bereich so für mich "melaleuca-Ecke" mit Arten wie M. benesuada und eventuell sogar M. olivaceocinerea.


    Kannst du was über die Größe der Apos sagen und den Farbverlauf?
    Auf dem Bild sind die Apos ja sicherlich gut durchfeuchtet. Wie sehen die dann trocknend aus?
    Sehen die original auch so bläulich aus wie auf dem Bild?


    Wieviel Licht haben die abbekommen am Fundort?
    "Unterseits" vom Pappelast habe ich verstanden, aber waren die Apos jetzt mit im Laub versteckt?


    Die braunen Zellen der Außenseite gehen ja nicht bis zum Rand, richtig?


    VG Ingo W


    Edit:
    Hi Toffel!

    Zitat


    wie immer eine sehr gute Dokumentation. Alright Ich komme da bei M. lividofusca raus.


    Sollte eigentlich nicht passieren mit so deutlichem Ölinhalt.

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Toffel, Hallo Ingo


    Vielen Dank für eure Antworten.


    @ Toffel...M. lividofusca würde ich ausschliessen.
    wegen dem Ölgehalt der Sporen, dem fehlenden bräunlichen Subhymenium (ich hab mehrere Apos untersucht) und makroskopisch kenn ich die Art auch bisschen anders.


    @ Ingo
    Die Apothecien sind bis max 2,5mm gross, und wuchsen unter der Laubschicht verborgen, dh...der Lichteinfall wird nicht wirklich gross gewesen sein.
    Das Blau hab ich mit blossem Auge nicht so erkennen können,jedoch beim Standortfoto mit Vergösserung fiel es mir sofort auf, könnte am Lichteinfall gelegen haben.
    Beim leichten eintrocknen erscheint die Fruchtschicht dann mehr grau
    (anthrazit).


    Und wie du schon gesehen hast, gehen die braunen Zellen nicht ganz bis zum Rand, dazu hänge ich noch ein Schnittbild ohne KOH an, sowie einen Vertikalschnitt aus dem Mittelbereich.


    Marginalbereich ohne Koh


    Mittelschnitt


    Mfg Sven

  • Hallo Sven!


    Könnte ich mich jetzt auch nicht für was Genaues entscheiden.


    Einen mikroskopisch ähnlichen Fund vom Frühjahr (Mikroskopiertreffen) bestimmte A. Gminder als Mollisia olivaceocinerea um.
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=36661&position=50


    So richtig überzeugt bin ich da aber gar nicht. Vielleicht wäre der besser bei meinen benesuadas aufgehoben?
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=16681&position=8
    Zumindest stimmte bei dem Fund weder der OCI (laut Schlüssel OCI = 0) noch passen die Sporenbreiten (laut Schlüssel bis 2) für olivaceocinerea.
    Vielleicht stimmt aber auch meine Ansicht zu M. benesuada nicht, und ein Teil müsste in olivaceocinerea umgetauft werden?
    Was mag richtig sein?
    Und wer kann überhaupt sagen, was richtig ist?
    Lässt sich irgendwann mal nachvollziehen, was da früher beschrieben wurde?


    Deine Endzellen scheinen an der Flanke mehrzellig zu sein? Keule mit dünnem Stiel?


    VG Ingo W

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  • Hi Sven!


    Das ist aber jetzt aus dem Marginalbereich, also vom Rand.
    Dort wandeln sich die Endzellen der Becheraußenseite langsam in Paraphysen um, die morphen sozusagen, bis sie sich verwandelt haben :)
    Ich sag dazu Marginalzellen. Darf man nicht mit den Endzellen an der Flanke durcheinanderbringen.


    Ja, versuch ´ das mal mit Andreas!


    VG Ingo W

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  • Hallo Sven und Ingo,



    @ Toffel...M. lividofusca würde ich ausschliessen.
    wegen dem Ölgehalt der Sporen, dem fehlenden bräunlichen Subhymenium (ich hab mehrere Apos untersucht) und makroskopisch kenn ich die Art auch bisschen anders.


    jetzt auf den neuen Bildern sieht man das hyaline Subhymenium besser (hatte auch nicht so genau hingesehen :shy: ). Wenn man davon ausgeht, dass die Randzellen nur basal braun gefärbt sind, komme ich wie Ingo im Schlüssel auf M. benesuada.


    Sollte es nun doch M. olivaceocinerea sein, kann dann der abweichende Ölinhalt auch durch ein leichtes Antrocknen der Fruchtkörper entstanden sein? Aber dadurch wird wohl eher eine Auftrennung großer Tropfen in mehrere kleine verursacht.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!

    Zitat


    Wenn man davon ausgeht, dass die Randzellen nur basal braun gefärbt sind, komme ich wie Ingo im Schlüssel auf M. benesuada.


    Auf der Collage (rechts über den Sporen oder Schnittbild) sieht man, dass das nicht der Fall ist.
    Ich selbst glaube aber gar nicht, dass das ein Merkmal ist. Viele Mollisien sind substrat-unterseitig wachsend oder bei fehlendem Licht viel heller außendran als wenn sie dem vollen Licht ausgesetzt sind. Bei versteckt wachsenden Arten sieht man das recht häufig (z.B. M. fusca kann das gut).


    Das, was ich momentan als M. benesuada ansehe, ist halt größenmäßig (viel kleiner als hier, keine 2,5mm), formmäßig (kaum wellig-faltig) und farbmäßig (nicht dunkel, eigentlich hellgrau bis abtrocknend weiß) ganz anders.


    Was noch so in Frage käme:
    M. melaleuca soll eine recht helle Fruchtschicht haben (ob ´s halt immer hinhaut?), M. peruni etwas weniger Öl haben, aber dafür mehrzellige Randfasern (2-zellig ist ja auch schon mehrzellig, also auch so ein dehnbares Argument!).


    Zitat


    ......kann dann der abweichende Ölinhalt auch durch ein leichtes Antrocknen der Fruchtkörper entstanden sein?


    Der Ölgehalt bleibt eigentlich gleich (sonst wäre der OCI schlecht als Merkmal zu benutzen), lediglich die Größe der Tropfen kann sich durch Zusammenlaufen ändern. Mit nachlassender Vitalität werden also die Tropfen immer größer und weniger.


    Allerdings geht bei Exsikkat-Material schon einiges verloren, und der Mollisia-Schlüssel basiert halt zu einem großen Teil auf solche Untersuchungen.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,


    danke für deine Ausführungen. Da bin ich jetzt wieder ein wenig schlauer.



    Auf der Collage (rechts über den Sporen oder Schnittbild) sieht man, dass das nicht der Fall ist.


    Ach so, dann ist damit nur der unterste Bereich gemeint (naja, wäre ja dann die Basis...).


    Zitat


    Der Ölgehalt bleibt eigentlich gleich (sonst wäre der OCI schlecht als Merkmal zu benutzen), lediglich die Größe der Tropfen kann sich durch Zusammenlaufen ändern. Mit nachlassender Vitalität werden also die Tropfen immer größer und weniger.


    Allerdings geht bei Exsikkat-Material schon einiges verloren, und der Mollisia-Schlüssel basiert halt zu einem großen Teil auf solche Untersuchungen.


    Manchmal wird ja auch die Größe/Anzahl der Öltropfen als Trennmerkmal angegeben (z. B. Ascocoryne), mit dem Hinweis, dass frisches Material untersucht werden sollte. Daher der Gedanke.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!

    Zitat


    Manchmal wird ja auch die Größe/Anzahl der Öltropfen als Trennmerkmal angegeben (z. B. Ascocoryne), mit dem Hinweis, dass frisches Material untersucht werden sollte.


    Ja eben genau deshalb.
    Extrem gesprochen, weil dann multiguttulater Inhalt geschädigt zusammenlaufen und einen großen Tropfen bilden kann.
    Hier im Allophylaria-Bild habe ich das mal mit abgebildet:
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-allophylaria-macrospora


    Das zu wissen und einzuschätzen ist auch wichtig bei der Beurteilung des OCI (Ölinhalt). Die Einschätzung betrifft normalerweise vitale Strukturen, hier im Fall OCI = 5, denn mehr passt nicht rein.


    Geschädigt und zusammengelaufen jedoch würde man vielleicht doch eher (von links nach rechts) im Link-Sporenbild 3, 4, 4,5 sagen.


    Umgekehrt kann jedoch auch manchmal ganz feiner (übersehener) Inhalt zusammenlaufen bei Sporen, die man eigentlich mit OCI = 0 einschätzt hat, so dass dann manchmal noch ein kleines Einzchen zusammenkommt.


    VG Ingo W

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  • Hallo Sven!


    Wirklich sehr schönes und aussagekräftiges Mikrobild.
    Wobei wir bei der Frage wären, wo fängt eine Endzelle an?
    Muss man die prismatischen Basiszellen noch dazuzählen oder gehören die schon zum Ectal-Excipulum?
    Ich handhabe das immer so, dass zu Endzelle alles gehört, was seitlich nicht verwachsen ist. Ob das halt richtig ist? Ob sich da überhaupt jemand Gedanken drüber macht? Ob ´s dazu eine Definition gibt?


    Aber das ist schon extrem, was du zeigst. Wäre vielleicht ein Grund, Mollisia peruni wieder ins Licht zu rücken. Aber der soll ja etwas weniger Öl haben, und deiner hat auf jeden Fall OCI = 2.


    Naja, auf keinen Fall wegschmeißen, bloß weil der Name fehlt.
    Vielleicht antwortet dir ja auch Andreas.


    VG Ingo W

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  • Hallo Becherer


    Ich hab heut Antwort von A. Gminder erhalten.


    Auch er kann meinen Fund nicht sicher bestimmen...
    Aber aufgrund der langen und mehrzelligen Randzellen, sowie dem Ölgehalt der Sporen würde er meinen Fund als Mollisia cf. peruni ablegen.
    Da er M.peruni nur von Herbarmaterial kennt,gibt es nur das cf.


    Mfg Sven

  • Hallo Sven!


    Naja, wenigstens bringen wir die gleiche Art wieder ins Spiel. Das ist mir auch schon was wert.


    Wäre schön, wenn du den öfter fändest und mikroskopierst. Vielleicht kann man den dann verstehen, wie er sein will/soll/muss.


    VG Ingo W

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