Bisporella citrina

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • Bisporella citrina (Batsch) Korf & S.E. Carp. 1974
    Zitronengelbes Sonnenbecherchen


    Ich denke, dieser Becher ist neben den violetten Ascocoryne-Arten (Gallertbecher) wohl der vom "Normal-Pilzinteressierten" am häufigsten wahrgenommene "Kleinbecherling".


    Mag wohl daran liegen, dass er relativ häufig ist, außerdem offen und oft rasig gedrängt wächst, also schon von weitem sichtbar auffällige zitronengelb leuchtende Flächen bilden kann. Die Becher können bis ca. 3 mm breit werden.


    Er besiedelt Holz, meist sind das schon unberindete, dickere, aber noch recht feste, locker liegende oder angelehnte Äste. Manchmal kriecht er allerdings auch zwischen der Borke hervor oder besiedelt Laubholz-Stümpfe.


    Sehr gern wächst er an Buchenholz. Weide und anderes Laubholz geht aber genauso.


    Es gibt eine ganze Menge von Anzeichen und Eigenschaften, die auch schon makroskopisch in die gelbe Bisporella-Ecke weisen und die Becher von ähnlichen Hymenoscyphus-Arten......
    http://www.pilzforum.eu/board/…hymenoscyphus-conscriptus
    ...... schon per Auge unterscheiden lassen. Allerdings sind diese Eigenheiten nicht immer zwingend vorhanden.


    Bisporella citrina hat nämlich z.B. oft nur kurze Stiele, welche im fortgeschrittenen Alter sehr oft eine schwarze Basis entwickeln (hier allerdings nicht der Fall!).


    Ältere Apothezien wölben sich konvex und berühren dann oft mit den Rändern das Substrat, dicht wachsende Becher überlappen sich gegenseitig und verschmelzen fast........


    Junge Becher sind normalerweise schon gelb......

    ...... (im Gegensatz zu ähnlichen Holz-Hymenoscyphen, welche oft erst mit der Zeit von Ocker nach Gelb umfärben).


    Weitere Feinheiten wären das Nichtbräunen bei verletzten oder geschädigten Bechern, und durch die gelatinöse zähe Außenhaut (siehe auch Bild 1) mitunter das Stehenbleiben von "Becherhüllen" nach dem Vergehen.


    Jedes angesprochene Detail kann bei Vorhandensein der Makro-Bestimmung dienlich sein, aber keines ist Pflicht.


    Die Becher-Art wäre eigentlich per Auge gut ansprechbar, wenn da nicht noch ein Zwillingsbruder wäre mit übergroßen Sporen, welche in der Länge oft deutlich über 15 µm liegen.


    Diese Art nennt man Bisporella confluens (Zusammenfließendes Sonnenbecherchen).
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-bisporella-confluens


    Bisporella citrina hat Sporenlängen um 11-14 und B. confluens um 12-17(20).
    Bei manchen Kollektionen verschwimmen allerdings die Grenzen.
    Ob also beides wirklich verschiedene Arten sind, muss wohl die Gen-Sequenzierung zeigen.


    Mikros:



    VG Ingo W


    P.S.: Der Gezeigte ist übrigens aus dem Landkreis Gießen von Wolfgang S.

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo!


    Manche Themen muss man ja so oft behandeln, bis man zu einem befriedigenden Schluss gekommen ist.
    Die Frage, die mich immer noch beschäftigt: gibt es tatsächlich einen Doppelgänger zu Bisporela citrina, der dann Bisporella confluens heißt.


    Also sammele ich erst mal Infos dazu, wie B. citrina sein muss.
    Wenn ich mit oben vergleiche, also dem Ausgangsbeitrag, dann zeichnen sich da schon sehr schöne Gemeinsamkeiten ab.
    Also die Sporen sind schon immer locker bei 14 (vgl. PdS!) und Ausreißer nach oben in den 20-iger Bereich gibt es wohl auch immer wieder, wahrscheinlich besonders bei Überreife.
    Insofern zweifele ich so nach und nach an B. confluens.


    Dieser Fund ist aus Reiskirchen bei Gießen (Hessen) von Florian1986.
    Die Becherchen haben leider schon reichlich gelitten, aber das Wichtige war ihnen noch zu entlocken.

    Mikro:





    VG Ingo W

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  • Hallo Mausmann!


    Ja prima, danke!
    Ist ja wohl der "Kleinbecherling", den alle Pilzinteressierten kennen, weil er eben auffällig ist und häufig.


    VG Ingo W

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  • Bisporella citrina (Batsch) Korf & S.E. Carp. 1974
    Zitronengelbes Sonnenbecherchen


    Ich denke, dieser Becher ist neben den violetten Ascocoryne-Arten (Gallertbecher) wohl der vom "Normal-Pilzinteressierten" am häufigsten wahrgenommene "Kleinbecherling".


    da wären die beiden mal nebeneinander






    .


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