Violettporlinge, aber...

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    So, der geht auch noch.
    Ist ja ein ganz, ganz klarer Fall:


    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:


    Das ganze spilet sich an einem liegenden Waldkiefer - Stamm ab. Da wachsen sowohl an der West- als auch an der Ostseite schicke Violettporlinge (trichaptum spec.).
    Nur während das Hymenophor bei den Fruchtkörpern an der einen Flanke recht normal ausgeprägt ist (Bild drei, rechts und oben angeschnitten auf Bild 2), sieht das bei denen auf der anderen Seite ziemlich so aus, wie ich mir die Fruchtschicht von Trichaptum fuscoviolaceum (Zahnförmiger Violettporling) vorstelle.


    Sitzen die dann also beide an einem Stamm?
    Oder macht hier eine Verwachsung eine sichere Bestimmung unmöglich?



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo


    So würde ich mir T. fuscoviolaceum auch vorstellen, ohne die Art selber jemals in den Händen gehalten zu haben ;) Kiefer als Substrat würde ja passen. Und ich kann mir schon vorstellen, dass beide Arten am gleichen Stamm erscheinen können. Wirklich helfen kann ich also nicht. Aber ein spannender Fund!


    Gruss Jonas

  • Hallo Pablo!


    Meine Theorie:
    Auch Trichaptum abietinum (Gemeiner Violettporling) schlitzt seine Poren mit zunehmender Größe und Alter auf. Ich halte einige Trichaptum fusco-violaceum (Zahnförmiger Violettporling) -Bilder einfach für ältere Tr. abietinum.


    Ich selbst hatte bisher nur den Gemeinen Violettporling (Tr. abietinum) gefunden. Wenn mal das Hymenophor geschlitzt war, vergewisserte ich mich an kleinen Jung-Hüten, was nun richtig ist (bei mir dann immer porig).


    Wenn ich allerdings deine Bilder so anschaue, lässt sich das etwas schwerer dehnen in die Richtung, die ich kenne.
    Ich würde da vielleicht trotzdem mit Tr. fusco-violaceum rechnen.


    Kurz und ohne drum rumzureden also: ;)

    Zitat


    Ist ja ein ganz, ganz klarer Fall:


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Bin noch auf einen interessanten Link aus einem schwedischen Pilzforum gestossen:
    http://www.svampguiden.com/for…ok=&Start=&Offset=&ipos=8
    Dort wird auch über die Schwierigkeit der Trennung dieser Arten diskutiert. In Schweden gibt es mit T. laricinum übrigens noch eine dritte Art, welche jedoch hauptsächlich in urwaldähnlichen Wäldern vorkommen soll.
    T. fuscoviolaceum soll schon von jung an Stacheln haben, bei T. abietinum können die Poren aufreissen, sodass es so ausschaut als ob er auch Stacheln hätte. Bei T. fuscoviolaceum sollen die Stacheln abgerundet sein und bei T. abietinum nicht.
    Die beiden Arten sind in Laborversuchen nicht miteinander kompatibel - also wohl 2 gute Arten.


    Gruss Jonas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo & Jonas!


    Ja, so ungefähr damit habe ich gerechnet. :D
    OK, Schwedisch kann ich nicht und verlasse mich mal darauf, daß Trichaptum laricinum bei uns nicht vorkommt, und am besten noch auf Lärche als Substrat festgelegt ist. ;)


    Ich glaube, am besten bastele ich mal einen Ordner mit dem Namen "Trichaptum abietinum, der aussieht wie Trichaptum fusco-violaceum".


    Und dann heißt es weitersuchen.
    Vielleicht finde ich ja irgendwann mal einen, wo auch junge Fruchtkörper zahnförmiges Hymenophor haben. Oder wäre es theoretisch auch möglich, daß die Fruchtschicht bei jungen T. fusco-violaceum eher poroid aussieht? :/


    Keine Ahnung. Ich glaube, ich lege gleich mal noch einen weiteren Ordner an:
    "Trichaptum fusco-violaceum, der aussieht wie Trichaptum abietinum".
    Die beiden (drei?) sind schon irgendwie komisch. Nicht kreutbar, aber irgendwie auch noch ohne trennende Mikromerkmale.



    LG, Pablo.

  • T. laricinum (lamelliges Hymenophor) wurde neulich in Österreich nachgewiesen. Sie besiedelt in Skandinavien hauptsächlich Fichte, möglicherweise in Russland dann eher Lärche?
    Aber das wird dir auch kaum weiterhelfen ;)


    Gruss Jonas

  • Hi Pablo!


    Ich habe "Polyporaceae s.l." von Bernicchia, da ist auch noch ein Trichaptum biforme drin, der wächst an Laubbäumen.


    Der Tr. fusco-violaceum sieht dort auf einem Bild jung oder am Frischzuwach schlitzporig aus, auf einem anderen beinahe radial ausgerichtet runzelig.


    Im Schlüssel wird bei fusco-violaceum von einer gelatinösen Schicht zwischen Trama und Fruchtschicht berichtet, aber die taugt nur zur Abgrenzung von Tr. biforme. Tr. abietinum hat die laut Beschreibung auch.
    Ansonsten erkenne ich mikroskopisch irgendwie nichts, was hilfreich sein könnte, um Tr. abietinum von Tr. fusco-violaceum zu trennen.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Daß T. laricinum an Lärche wächst, hatte ich einfach mal ganz dreist aus dem Artnamen abgeleitet. ;)
    Aber danke für die Richtigstellung. :thumbup:


    In den GPBWs wird sogar explizit erwähnt, daß es keine Mikromerkmale zur Unterscheidung von T. abietinum und T. fusco-violaceum (ist es jetzt eigentlich mit Bindestrich richtiger oder ohne und in einem Wort?) geben soll. Damit bliebe nur die Beschaffenheit des Hymenophors.
    Da werde ich wohl noch etliche Kollektionen ansehen müssen, um da einigermaßen Sicherheit zu gewinnen...



    LG, pablo.

  • Hi Pablo!

    Zitat


    Da werde ich wohl noch etliche Kollektionen ansehen müssen, um da einigermaßen Sicherheit zu gewinnen...


    Freue mich schon auf die Gegenüberstellung, wenn du soweit bist.


    Insgesamt tendiere ich eigentlich schon dazu, dass deine letzten Bilder Tr. fusco-violaceum zeigen. Insofern hättest du ja die Möglichkeit, beide Arten zu finden und im Direktvergleich gegenüberzustellen.


    VG Ingo W

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