Man mag es kaum glauben, aber unsere Sylvestertour war wesentlich erfolgreicher als die Glühweinwanderung am 26.12. Ich bin schon den 30.12. abends in eine DAV-Hütte bei Hinterhermsdorf (im hinteren Kirnitzschtal ca. 20 km von Bad Schandau entfernt) hochgefahren. Endlich mal wieder Hüttenfeeling.:D
Mein Kletterclub feierte da Sylvester. Die Nacht zum 31.12 war kalt; es hat knackige Fröste gegeben.
Wir entschlossen wir uns tagsüber noch eine kleine Wanderung zu machen. Gleich am Anfang fand ich den hier an Nadelholz; Angebrannter Rauchporling (Bjerkandera adusta); allerdings in einer ungewöhnlichen Wuchsform.
Der hier war ne echte Überraschung. Bin mal auf eure Meinungen dazu gespannt.;)
Die Reihige Tramete (Antrodia serialis) fand ich im Inneren eines ausgehöhlten Nadelbaumstamms neben einem Fenchelporling.
Weiterhin ein Vertreter des in letzter Zeit viel diskutierten Ascocoyne-Komplexes, wobei ich mir leider nicht sicher bin, ob sich das um ne HFF oder NFF handelt. Erbitte Rückmeldungen.;):shy:
Natürlich darf St. sanguinolentum nicht fehlen
und der Milde Zwergknäueling (Panellus mitis) auch nicht.:D
An solchen "Flatschen" wäre ich vor einem Jahr noch achtlos vorbeigegangen. Allerdings habe ich hier leider keine Ahnung.
Die Orangeseitlinge waren wunderschön (an einem liegendem Birkenstamm gefunden; pers. Erstfund); allerdings stanken die fürchterlich.
Ein schönes Exemplar eines Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola).
Hierzu würde ich gern eure Meinungen wissen wollen.
Mykologischer Höhepunkt der Tour war eine sehr alte umgesägte Buche, die Aufgrund Zunderschwammbefalls umzustürzen drohte, und deshalb der Sicherheit der Touristen gefällt werden musste. Leider konnte ich dir mir den nur 4-5 Minuten ansehen, da ich sonst bei meinen Begleitern arg in Ungnade gefallen wäre.;) Ich hab da neben dem Zunderschwamm wieder den Angebrannten Rauchporling, Flacher Lackproling (Ganoderma applanatum), St. Rigosum,
den Gelbstieligen Muschelseitling, (Panellus serotinus) und
Eine richtige "Begutachtung" des Stammes hätte mindestens eine halbe Stunde gedauert; das konnte ich den anderen nicht antun.:D
Weiterhin waren viele Nadelholzstüpfe mit Geweihförmigen Holzkeulen und Schmetterlingstrameten "überwuchert".
Auf dem Rückweg zur Hütte, hatte ich wieder einen persönlichen Erstfund. Einen Zaunblättling; ganz klasisch an einer Holzbank.:D
Ich bedanke mich bei Heidrun und Toffel für die tolle Hilfe.
Einen kleinen Nachtrag habe ich noch. Es gibt hier in Sachsen ein paar lustige Kletterrituale. Eins davon ist, dass man bei der Jahreserstbesteigung eines Gipfels in das Gipfelbuch ein kleines Gedicht/Vers eintragen darf. Ansonsten wird nur das Datum, der Weg, den man geklettert ist, die Namen der Kletterer der Seilschaft (mit ggf. Kletterclubzugehörigkeit) eingetragen. Am 1.1.2014 habe ich zum ersten mal an so was teilgenommen. Wir wollten die Eisenspitze erklimmen.
De Kletterweg ist nicht schwer; für II zu haben. Es geht die ganze Zeit an den Eisenbändern nach oben. Es herrschte allerdings ein kalter, ekliger Wind, der Fels war kalt. Das ist sehr unangenehm, da sehr schnell die Hände taub werden und man nicht mehr fühlen kann, wie gut die Griffe sind.
Hier gings grad noch so. Michi, unser Vorteiger hats fast geschafft.
Unser Spruch im Gipfelbuch war entsprechend.:D
Hoffe für uns alle auf ein erfolgreiches Pilzjahr. Da ich jetzt auch ein Mikroskop besitze werde ich mich ab jetzt auch in die Pilzmikroskopie vertiefen. Meine Kletterziele für dieses Jahr stehen fest. Die Pilzziele noch nicht.;) Ich lass mich mal überraschen, über was ich so "stolpere".
Stefan