Hallo.
Da wäre dieser Fund aus dem Dossenwald bei Mannheim.
Aufgestöbert am Freitag 10.01. von Anna unter einem liegenden, komplett entrindeten Kiefernstamm. Schaute anfangs nur mit den Hutkanten hervor und lümmelte sich größtenteils an der Unterseite herum.
Beschreibung:
Kiefernforst auf Sandboden (Vor Tulla wohl mal ein Auwald)
Stamm (Pinus) mit Bodenkontakt
Fruchtkörper hauptsächlich an der Unterseite, dort mit knappen HUtkanten, ansonsten resupinat
Zusätzlich ein kleiner Fruchtkörper konsolig an der Stammseite
Dicke bis ca 15mm
Breite der einzelnen Flatschen bis ca 9 cm, teils zusammenfließend, mit auffällig flauschigem Filz an den Rändern
Hutränder nur leicht vom Substrat abgebogen, schön satt weinrot, flauschig
Poren creme bis weinrot fleckend, unregelmäßig, geschlitzt, ca. 2-4 pro mm.
Geruch gummiartig
Beschaffenheit: Matschig! Ganz arg!
Die Röhrenschicht ist noch am stabilsten, darüber eine Schicht pures Gel, darüber eine Schicht wabbeliges Fleisch, dann wieder schleimig am Substrat anklebend.
Leicht ablösbar
Sieht optisch so aus:
Endlich finde ich mal Basidien, wenn ich welche suche:
Und ich dachte schon, das geht mit dem Mikro gar nicht, bei einer maximalen Vergrößerung von 640x.
Entsprechend toll sind natürlich auch diese recht kleinen Sporen abgebildet:
Könnte man mit etwas Phantasie schon als zylindrisch erahnen...
Aber auch würstchenform nicht ausschließen.
Hyphen aus Gelschicht:
Mit irgendeinem Inhalt. Hübsch und ziemlich dick.
Sieht auch sehr nach Schnallen aus. Ob diese teils stark verdickten Enden an den Septen was zu bedeuten haben?
Am schönsten würde übrigens der Zartrandige Saftporling oder auch "Gelwachsporling" (Parmastomyces mollissimus) passen. Der wäre allerdings wohl eher selten. Aber wie sieht es mit den Alternativen aus?
Leptoporus mollis gefällt mir optisch nicht von den eingesehenen Bildern, hätte ausserdem keine Schnallen?
Als weitere Verwechslungsart wird noch Oligoporus fragilis angegeben. Der könnte hier auch passen, aber wenn >das was ich neulich gefunden habe< der Braunfleckende Saftporling ist, dann ist das hier von ganz anderer Konsistenz. Viel glibbriger! Ob's daran liegt, daß das Substrat mehr Bodenkontakt hatte? Aber die Konsistenz ist schon so verschieden wie junger Steinpilz und Hexenei...
LG, Pablo.