Fomes fomentarius (L.: Fr.) Fr.
Echter Zunderschwamm
Synonyme siehe:
http://www.speciesfungorum.org…ecies.asp?RecordID=194860
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Polyporales --> Polyporaceae--> Fomes --> Fomes fomentarius
Fruchtkörper: Hut jung rundlich-wulstig, dann breit hufförmig, 10-20-(50) cm breit, 7-15 cm hoch, 5-20 cm abstehend, Oberfläche hart, grau, im Alter dunkler bis fast schwarz werdend. Junge Pilze heller grau-braun mit rot-bräunlichen Zonen, ebenso die Neubildungen an der Zuwachszone. Es entstehen typischerweise viele ganz feine, in sich wellige Linien, diese Zonierungen entsprechen Wachstumsperioden (mehrere pro Jahr möglich).
Poren: relativ fein, 2-4 pro mm, jung weißlich (man kann auch auf diesen Poren jung –žschreiben–œ), dann bräunlich
Fleisch: lt. Literatur –žkorkig hart, lederartig, holzartig–œ, holzartig finde ich passend bei älteren Pilzen, bei ganz jungen Pilze (s.u. Nr. 8) habe ich jetzt auch –žlederartig–œ festgestellt. Tramafarbe mittelbraun (holzfarben), Röhren in der Farbe wie Huttrama bzw. etwas dunkler, in mehreren Schichten, bis 8 mm lang pro Schicht, an der Ansatzstelle mit weichem, weißlich marmorierten Mycelialkern, Tramafärbung mit KOH schwarz, Färbung der Kruste mit KOH rot.
Speisewert: kein Speisepilz
Geruch: holzartig
Geschmack: -
Sporenpulver: weiß (hyalin), inamyloid (keine Färbung mit Melzer's Reagenz)
Vorkommen: ganzjährig, mehrjährig, lt. Literatur an verschiedensten Laubhölzern (besonders Buche und Birke) , auch an geschwächten Bäumen. (Meine eigenen Funde bisher ausschließlich an Laubtotholz, stehend oder liegend, meist Buche)
Weißfäuleerreger
Geotropismus: die Unterseiten neuer Fruchtschichten zeigen immer zum Erdboden, deshalb kommt es bei Lageänderung des Substrats zu unterschiedlichen Ausrichtungen eines einzelnen Pilzes oder zu verschieden ausgerichteten Pilzen am gleichen Stamm.
Verwechselungen:
mit dem Rotrandigen Baumschwamm, Fomitopsis pinicola, falls dieser im Alter keine deutlichen Rottöne aufweist. Die Oberfläche von Fomitopsis p. ist harzig und kann mit dem Feuerzeug zum –žBrutzeln–œ gebracht werden. Meist sieht man auch bei ganz alten Fomitopsis p. nach Ankratzen noch etwas Rotfärbung. Trama ist bei Fomitopsis p. meist etwas heller (blass gelblich bis ocker), Fomitopsis p. entwickelt nicht diese feinen gewellten Linien.
Mit dem Gemeinen Feuerschwamm, Phellinus ignarius, dessen Hutfarben sind einheitlicher grau, ohne diese feinen Linien, er –žbrutzelt–œ nicht, die Trama ist rot-braun, die Poren auch im jungen Zustand nicht so weiß, sondern immer eher (hell) braun-grau bis rot-bräunlich.
Mit dem Flachen Lackporling, Ganoderma applanatum, falls dieser –žmehrstöckig–œ gewachsen ist. Dort lässt sich die Oberfläche etwas eindrücken, oft sieht man rot-braunes Sporenpulver oder Gallen, die durch den Befall durch die Zitzengallenfliege entstehen. Die Oberfläche brutzelt nicht und die Trama wäre im Gegensatz zu Fomes f. rot-braun.
Verwendung: (traditionell) Zunderherstellung und Bekleidungsherstellung siehe Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zunderschwamm
Bilder:
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3: Gruppe, einmal mit frischen Poren und mit nicht-frischen Poren
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6: meine größten Exemplare bisher
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8: die kleinsten: 1-2 cm groß, Anwachsstelle am Substrat im Schnittbild unten