Dasyscyphella nivea?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.099 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dieses Pilzchen hatte mich ja kürzlich erst genasführt. Dachte ich doch bei diesen Gestalten immer an Lachnum virgineum, was aber wohl nicht an solch dickes Substrat gehören darf.


    Also Standort:
    Odenwald, ca. 300m üNN
    Stark vermorschter, dicker Laubholzstumpf (vermutlich Eiche), eher feuchter Standort, Überwiegend Buchen und Eichen
    Begleitpilze: Mycena tintinnabulum (Winterhelmling)
    Becher kleiner als 3 mm im Durchmesser
    jung mit Tröpfchen zwischen den Haaren
    frisch rein weiß, später bräunend










    Ich finde jetzt nichts, was gegen Dasyscypha nivea (Schneeweißes Harzhaarbecherchen) sprechen würde. MIt dem Erkennen von Haken tue ich mich schwer, aber ich ahne wenigstens, welche erkannt zu haben.
    Kommen da noch nahestehende Arten in Betracht, die sich nur durch Ausmessen unterscheiden lassen?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    wenn die Optik in etwa die gleiche Qualität hat wie die dargestellten Fotos, ist das Erkennen von etwaigen Haken unmöglich, sofern sie nicht überaus gut ausgebildet sind.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ja, die Optik ist annähernd genauso mies.
    Ich kann's morgen abend nochmal probieren (Randhaare sind ja auch nicht abgebildet), die Becherchen leigen ja hier in Kultur.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Ich finde jetzt nichts, was gegen Dasyscypha nivea (Schneeweißes Harzhaarbecherchen) sprechen würde.


    Grenzt an ÜKMEW*, aber ich würde dagegen wetten. Ich behaupte, es handelt sich um das Nichtverschämte Weißhaarbecherchen (Lachnum impudicum) und das Substrat ist morsche Buche.


    Zitat


    MIt dem Erkennen von Haken tue ich mich schwer, aber ich ahne wenigstens, welche erkannt zu haben.


    Also das mit den Haken ist schon eine Kunst, wenn man ein ordentliches Mikro hat.
    Das nimmt dir keiner übel, wenn du das nicht einschätzen kannst.
    Obwohl bei Haarbecherchen sind die manchmal schon prägnant


    Zitat


    Kommen da noch nahestehende Arten in Betracht, die sich nur durch Ausmessen unterscheiden lassen?


    Eigentlich ist das immer der Fall, weil man ja nie alles kennt.
    Die zweithäufigste Dasyscyphella an Holz ist wohl Dasyscyphella montana (Berg-Harzhaarbecherchen), da weiß ich gar nicht, woran die alles wachsen kann.


    Naja, und wie gesagt, ich würde meine Hand auch nicht ins Feuer dafür legen, dass die 2 Winter-Lachnums nur an Buche gedeihen. Das sind alles bloß eigene Einschätzungen, mit denen man gut Chips verdienen kann, wohl aber nicht die absolute Leitlinie.


    Übrigens könntest du versuchen, die Haare und Paraphysen besser in Szene zu setzen. Da könnte man vielleicht aus der Entfernung noch was ableiten.


    VG Ingo W


    *ÜKMEW= Überschätzter Kleinbecher-Makroskopie-Einschätzungswahn

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Dein ÜKMEW ist mir und vielen Anderen hier doch Gold wert. ;)
    Ok, also doch ein Lachnum?
    Bei Dasyscyphella, wären da dann auch die Sporen noch länglicher?
    Ein weiterer Hinweis (Makroskopisch) dann auch die hier recht kurzen Haare?
    Irgendwann komme ich da auch noch dahinter...
    Würden Paraphysen und Randhaare wirklich Aufschluss bringen? Dannsetze ich mich morgen nachmittag / abend da nochmal dran.
    Und du kannst solange versuchen, eine Wette zu platzieren. :thumbup:



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Und du kannst solange versuchen, eine Wette zu platzieren.


    Wie, habe ich noch nicht? 5 Chips auf Lachnum. Je nach Wettgegner können wir auch auf Art erhöhen.
    Bei genauer Art-Wette muss ich mich selbst allerdings als Schiedsrichter anmelden.


    Zitat


    Ein weiterer Hinweis (Makroskopisch) dann auch die hier recht kurzen Haare?


    Ja, genau. Obwohl das natürlich immer schwierig ist bei Apos, die durch winterliche Einflüsse schon mal gelitten haben könnten.
    Aber bei den beiden Lachnums impudicum und brevipilosum fällt es halt immer wieder auf, dass größere Apos irgendwie sehr schnell flachschalig werden und dadurch kaum noch Haare wahrzunehmen sind.
    Wenn die jetzt noch antrocknen, sehen sie oft wie Dreieckshüte aus:
    http://asco-sonneberg.de/pages…-121226-eh-01xsj31621.php


    Alles nur Tendenzen, kann eventuell auch bei Dasyscyphella passieren. :) Man weiß es nicht genau:


    Zitat


    Würden Paraphysen und Randhaare wirklich Aufschluss bringen?


    Sie können. Nämlich in dem Moment, wo man Eigenarten sieht.
    Das wären bei Dasyscyphella recht schmale Paraphysen und eventuell aufgeblasene Haarenden.
    Damit wäre Lachnum aus dem Rennen.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ok, ich bin verwirrt.
    Denn in der Tat ist es so, daß diese Becher gar keine Haare haben.
    In mehreren Präparaten (immer nur feines Stückchen vom Becherreand abgefeilt) war außer Asci nichts zu sehen...
    Nur das hier:

    und das liegt ausgerechnet mitten in einer dieser verfluchten Luftblasen. ;(


    Aber, ähm, wie war das mit den Haken bei mieser Optik?
    Und wenn die extrem ausgeprägt sind, könte man sie vielleicht doch sehen?

    Sind das nun Haken oder was anderes? Basalschnallen (oder gibt's das nur bei Basidien)?


    Noch ein paar mehr Bildchen, die Paraphysen (sind doch welche, die schlanken Elemente zwischen den Asci?) sehen schon ziemlich dürr aus...





    Und noch zwei Makros:


    Ist das nun Lachnum? :/



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Sind das nun Haken oder was anderes? Basalschnallen (oder gibt's das nur bei Basidien)?


    Schnallen bei Basidios, Haken bei Ascos.


    Ja, diese "Öse" kommt viel zu oft in deinen Mikros vor, auch bei jungen Asci, als dass das noch irgendwie anders zu erklären wäre. Also Haken = "+".


    Da die Paraphysen zwar schmal, aber immernoch gut zu sehen lanzettlich sind, tendiere ich zu Lachnum impudicum (Nichtverschämtes Weißhaarbecherchen).


    Warum das mit den Haaren bei dir nicht funktioniert, kann ich dir nicht beantworten.
    Bei Ursprungs-Mikro 2 warst du ja schon fast dort (links!).


    Zum Anfärben hast du wohl noch nichts?


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Toll, immerhin bin ich froh, Haken erkennen zu können. :)
    Mit solchen Pilzen macht das auch mit einem "Behelfsmikro" einigen Spaß. Die lassen sich gut präparieren, alles schön groß, Strukturen gut zu erkennen. Besser jedenfalls als bei Porlingen zB, wo dann alles so winzig ist, dabei alles auch ganz hart, oft auch noch steril...


    Umso schöner ist es natürlich, wenn man dann trotz magerer Bilder noch Feedback bekommt, und damit auch was anfangen kann. :thumbup:


    Färbemittel kann ich wohl besorgen, das kostet ja immerhin nicht gleich 800 Euronen. So ganz schlüssig bin ich aber noch nicht, wo ich was dranschmieren soll. KOH werde ich sowieso brauchen, alleine schon, weil das auch für viele makroskopische Bestimmungen wichtig ist. Aber zum Anfärben von Präparaten? Geht da nicht alles rock-zock-zongo kaputt?
    Also Lugol? Aber passiert da nicht das Gleiche?
    Dann lieber BWB?
    Kongorot, ist das nicht eher was für Basidios?
    Noch was Anderes?


    Ach, ich bestell mal einfach ein paar Fläschchen bei Andreas...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Achte drauf, dass das Kongorot nicht das mit NH3 ist, sondern Kongorot-SDS, dass wirkt eigentlich recht gemächlich, was die Abtötung der Strukturen betrifft. Zum Zellwandanfärben ist es das beste, was ich kenne.
    Alles, was vital wichtig ist, wie Form der Inhalte musst du natürlich erst in Wasser festhalten. Aber warum soll man Zellstrukturen wie Haken und Wände nicht anfärben, wenn man mit Messen fertig ist?


    Lugol, KOH (niedrigprozentig reicht) jawohl, ist wichtig.
    Baumwoll für Pezizas und anderes Asco-Grobzeug.
    Und dann vielleicht noch Brillant-Kresylblau, das macht so gut wie nichts kaputt. Für Orbilia besonders geeignet.


    Paar andere Färbemittelchen habe ich selbst auch noch ausprobiert wie Malachitgrün, Trypanblau, Karbolfuchsin, Toluidinblau, Methylorange, Chlorazolschwarz.
    Bis jetzt habe ich noch keine dienliche Verwendung dafür entdeckt.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Na, dann beschränke ich mich doch erstmal auf die Basics und probiere mal etwas herum. Was dann mit der Zeit so dazukommt, kommt eben dazu.
    Beratungstechnisch fühle ich mich ja in guten Händen.



    LG, Pablo.