Podospora communis

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.629 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Diese Art hatten wir noch nicht als eigenes Thema. Zudem scheint sie nicht besonders häufig zu sein (in meiner Gegend jedenfalls) und ich will auch endlich nochmal was zum Thema Dungis schreiben.:)


    Podospora communis


    Bisher habe ich diese Art nur auf Schafmist (nicht Dung) gefunden. Sie erscheint in Kultur recht spät. Meist wächst sie in kleinen Gruppen von 2 bis 4 Exemplaren nebeneinander. Die Perithecien sind meist recht tief eingesenkt, so dass hauptsächlich der "Hals" aus dem Substrat hervorschaut. Freigelegt zeigt sich ein halbtransparentes, mit feinsten Hyphen umwebtes Perithecium, durch welches die reifen Sporen durchscheinen.
    Typisch für diese Art sind die jeweils vier apikalen und basalen, gelatinösen Anhängsel, die schon bei unreifen Sporen im Ascus zu erkennen sind. Junge Sporen sind farblos, verfärben sich mit zunehmender Reife über grün, grün-braun hin zu dunkelbraun. Die Sporen sind recht fragil, das Pedicell kollabiert schnell. Zu festes Quetschen des Präparats führt zu deutlicher Kaltverformung und zu falschen Sporenmaßen.










  • Ein schönes Portrait, Ralf! :thumbup:


    Ich möchte noch auf eine mögliche Verwechslung mit Podospora austrohemisphaerica hinweisen, die ähnliche Anhängsel hat und die wir seit kurzem, dem Forum sei Dank, ja auch aus Deutschland kennen!



    Diese Art hatten wir noch nicht als eigenes Thema. Zudem scheint sie nicht besonders häufig zu sein (in meiner Gegend jedenfalls)...
    Bisher habe ich diese Art nur auf Schafmist (nicht Dung) gefunden.


    Gut, noch einige Gedanken von mir zu Häufigkeit und Substrat.


    Wie du richtig schreibst, fruktifiziert die Art erst sehr spät.
    Man findet sie deshalb nur selten in freier Natur und auch in Feuchtkammer oft nur, wenn man diese über eine lange Zeit beobachtet.


    Ich bemühe mal eine Statistik meiner sächsischen Funde bis 2011.


    Mit 47 Nachweisen lag Podospora communis damals von der Häufigkeit her an 25. Stelle aller bis dahin in Sachsen von mir gefundenen Dungpilze (Stand 2011: 274 Arten).
    In der Gattung Podospora belegte sie nach P. decipiens (154), P. fimiseda (75), P. myriaspora (57) und P. curvicolla (52) immerhin den 5. Platz von 16 Arten!
    Die Grundlage für diese Zahlen bildeten damals 515 untersuchte Dungproben.


    Als Substrate konnte ich feststellen: Rind (26), Pferd (15), Schaf (5) und Maus (1), jeweils direkt auf Dung.
    Die von dir festgestellte Vorliebe für Mist (also grob gesagt, ein Dung - Stroh - Gemisch) kann ich nicht bestätigen. Allerdings habe ich solche "Mischproben" nur selten untersucht.
    Dafür geht aus meinen Studien eindeutig hervor, dass die Art eine Vorliebe für Dung von domestizierten Tieren hat.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    danke für die Ergänzungen.


    Ich habe die Art nur von einer einzigen Schafwiese, von der ich regelmäßig sowohl Dung, als auch Mistproben sammle. Auf Mist ist sie regelmäßig vertreten, während ich sie auf reinem Dung noch nicht finden konnte, obwohl ich da auch alle Altersstadien beprobe.
    Interessant, wie unterschiedlich Beobachtungen sein können.:)