Samtfuß....

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.035 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • ...oder sollte ich besser sagen Samtfüßchen ?


    Heute war ich anderthalb Stunden im Buchenwald bei uns zu Hause - jede Menge totes und lebendes Holz, aber weder ein Austernseitling, noch ein Judasohr.


    Einzig einige winzige Samtfußrüblis sind mir begegnet, vom Aussehen her lehrbuchmäßig mit dunklem Stiel...einzig die Größe hat nicht gepasst: In fertigem Stadium (also bereits mit dunkelsamtigem Stiel) lag der Hutdurchmesser bei gerade mal 1,5 Zentimetern. Kann das sein ?


    Und eine zweite Frage: Irgendwo habe ich gelesen, dass man außer Austern keine Speise-Pilze im Winter ernten/essen soll, wenn einmal der Frost drüber gegangen ist. Stimmt das ?


    Danke für die Antworten


    Alex

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

  • Das kann man so pauschal nicht sagen. Alleine der Frost beeinträchtigt höchstens die Qualität. Allerdings kann man u.U. das Alter, bzw. den Verfallsgrad nicht richtig bewerten.
    Frische Pilze, frisch natürlich eingefroren und sofort zubereitet, sollten kein Problem sein.

  • Hallo Alex,


    bzgl. Samtfuß und Austern habe ich in Erinnerung, dass sie im Ggs. zu den meisten anderen niedrige Minusgrade ohne Einfrieren überstehen können, die Zellen also intakt bleiben. Bei starken Frösten frieren aber auch bei den Arten die Fruchtkörper vollständig durch. Dann würde ich sie nur verwerten, wenn es sehr schnell sehr kalt geworden und v.a. geblieben ist. Schockgefrostet ohne Unterbrechung der Kühlkette sozusagen.


    LG Craterelle

  • Hallo Alex,


    lebensmitteltechnisch kann ich Deine Frage auch nicht beantworten.


    Ich kann Dir nur folgende Feststellungen liefern.


    In unserer Region RT / TÜ, also vor und auf der Schwäbischen Alb,
    ZAK (Zollern -Alb-Kreis), Schönbuch, wirst Du die von Dir genannten Arten aufgrund der jahreszeitlich bedingten Temperaturen im "erntefähigen" Fruktuationsstadium ohnehin nur mehrfach gefrostet finden. Es sei denn, es gäbe eine Frostphase (zur Auslösung der Fruktuation) und anschließend eine ausschließlich frostfreie Phase mit regelmäßigem Niederschlag. Was ich schlichtweg mal als Regel oder Norm für unsere Breitengrade ausschließe.


    Auch im Winter bin ich ständig im Wald und am Flussufer unterwegs.
    Damit sind die beiden Hauptfundgebiete der von Dir genannten Arten benannt.


    Ich habe auch alle drei Genannten im Garten auf natürlichem Substrat und beobachte sie täglich. Die Witterungsbedingungen sind gänzlich natürlich. Am schnellsten reagieren Judasohren (die beste Zeit kommt erst noch in Richtung Frühjahr, Plusgrade, viel Niederschlag), Flammulina velutipes fruktifiziert regional nach meinen Beobachtungen schubweise und gleichmäßig.
    Bei Pleurotus ostreatus gibt es dagegen einige Ausreißer, wie ich beobachten konnte. An beschädigten Substrat (insbesondere Rotbuchen) können die gerade während der bei uns vorherrschenden Temperaturen um den Gefrierpunkt an beschädigten Buchen ständig neu fruktifizieren. Da gilt es den Blick ein bisschen zu schulen.


    Was verwertbar ist und was nicht, lässt sich mit ein wenig Erfahrung schon rein optisch oder spätestens beim Anfassen leicht feststellen.


    Falls Du Lust hast, nächstes Wochenende ne kurze Runde, so 2-4 Stunden. (Und wir finden was... :), egal ob essbar oder nicht )


    LG, Markus