Geschmacksbestimmung

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 7.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzologe.

  • Hallo,


    mal `ne laienhafte Frage:


    da ja die Geschmacksrichtung bei Pilzen in der Bestimmung durchaus eine Rolle spielt, wollte ich mal wissen, ob es Pilze gibt, die, wenn man ein linsen- bis erbsengroßes Stück abbeisst, zu Bestimmungszwecken kaut und dann wieder ausspuckt, bereits über die Mundschleimhaut so schnell und so viel Giftstoffe abgeben, dass es bedrohlich wird ?


    Danke Euch


    Alex

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

  • Hallo,


    um sicher zu gehen sollte man den Mund noch mit Wasser ausspülen, um ev. vorhandene Bruchstücke zu entfernen, dann kann nichts passieren. Eine Aufnahme von Pilzgiften über die Mundschleimhaut ist praktisch auszuschließen.


    Gruß
    pilzpic

  • Das klingt schon mal ermutigend...ich hab eh immer eine Flasche Wasser beim Pilzesuchen dabei.

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

  • Es ist aber trotzdem ratsam nicht umbedingt jeder Pilz den mann findet auf Geschmack Proben zu testen, besser ist wenn mann erstmal lernt die wirklich giftige Genossen zu kennenm, da bringt nämlich eine Geschmack Probe nicht wirklich weiter da so manche Giftpilze, wie beispielweise der Grüne Knollenblätterpilz, ein durchaus angenehmen Geschmack haben.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • um sicher zu gehen sollte man den Mund noch mit Wasser ausspülen, um ev. vorhandene Bruchstücke zu entfernen, dann kann nichts passieren. Eine Aufnahme von Pilzgiften über die Mundschleimhaut ist praktisch auszuschließen.


    Moin,
    Vorsicht!
    Zumindest bei Gyromitrin also z.B. bei Frühjahrslorcheln stimmt das nicht.

  • ich denke Du verwechselst da etwas. Die Gyromitrin-Vergiftung erfolgt über die Atemwege.


    Na, dann kannst du ja beruhigt daran lutschen, brauchst nur die Luft anzuhalten :D[hr]


    Die Gyromitrin-Vergiftung erfolgt über die Atemwege.


    Wie bringt man es fertig, in einem öffentlich Pilzforum solch einen Satz zu schreiben?

  • Hahaha- hamwer gelacht!


    Es geht mir eher um den kognitiven Vorgang, Buchstaben in eine bestimmte Reihenfolge anzuordnen.


    ...im Übrigen stimmt exakt das Gegenteil von deinem Signatursatz. Vom Baum der Erkenntnis zu essen, bedeutet Vertreibung aus dem Paradies.

  • :) Hallo Gerd und die anderen, so ganz verstehe ich die Antworten nicht.


    Ich muss doch erst mal die Frage stellen wobei mir die Geschmacksprobe hilft! Wer um Gottes Willen will denn/braucht den eine Geschmacksprobe von der Frühjahrslorchel???? Um sie von was zu unterscheiden?


    Ich brauche sie hin und wieder zur näheren Bestimmung bei Aphyllophorales, auch bei Russula und Lactarius, aber sonst doch nicht.


    Mund ausspülen, na ja, muss meiner Meinung nach nicht sein, schadet aber nichts.

    Beste Grüße
    Holger
    Essensfreigabe nur vor Ort und nicht aufgrund von Fotos oder per Mail

    Einmal editiert, zuletzt von Sollinger ()

  • Moin Holger,
    der Sinn von Geschmackstests erschöpft sich bei mir ebenfalls mit Russula und Lactarius.


    Darf man aber solche Sätze unkommentiert stehen lassen:
    - Die Gyromitrin-Vergiftung erfolgt über die Atemwege.
    - Eine Aufnahme von Pilzgiften über die Mundschleimhaut ist praktisch auszuschließen.


    Tut mir leid aber dem muss man in solch einem Forum widersprechen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    ich persönlich mach Geschmacksproben hauptsächlich auch bei den Sprödblättlern; vielleicht auch noch bei T. felleus, wenn ich mir wirklich mal unsicher bin; im Extremfall, kann der schon den "Steinpilzen" arg ähneln...


    Ansonsten sind Geschmacksproben; gerade bei sehr giftigen und tödl. giftigen Pilzarten bitte unbedingt zu unterlassen!!!


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • da ja die Geschmacksrichtung bei Pilzen in der Bestimmung durchaus eine Rolle spielt, wollte ich mal wissen, ob es Pilze gibt, die, wenn man ein linsen- bis erbsengroßes Stück abbeisst, zu Bestimmungszwecken kaut und dann wieder ausspuckt, bereits über die Mundschleimhaut so schnell und so viel Giftstoffe abgeben, dass es bedrohlich wird ?


    Welches Bestimmungsproblem betreffend gefährlicher Giftpilze willst du denn über eine Geschmacksprobe lösen?
    Vielleicht kann ich dir einen Tipp geben, wie du das gleiche Problem mit einer ungefährlicheren Alternative lösen kannst.
    Nur bei den allerwenigsten Pilzen gehört eine Geschmacksprobe standardmäßig zum Bestimmungsprogramm. Neben den genannten Täublingen und Milchlingen fallen mir noch gewisse Porlinge, Stachelinge und Dickröhrlinge ein, aber sonst??

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,


    aaaalso: Ganz klar, wenn man natürlich Pilzkenner vom Schlage eines sollinger oder Schleimrüpel ist, dann braucht man wahrscheinlich tatsächlich fast in keinem Fall eine Geschmacksprobe, da man zig andere Merkmale kennt, an denen man seine Pilzpappenheimer unterscheiden kann. (Ich hoffe, irgendwann auch mal soweit zu sein... :thumbup: )
    Aber gerade jemand wie ich, der sich momentan noch an der gängigen Pilzliteratur entlanghangelt, ist im Wald auf möglichst viele, schnelle und einfach zu bestimmende Merkmale angewiesen. Und da in jedem Pilzbuch drinsteht, welchen Geschmack der Soundso-Schlagmichtotling haben soll, dachte ich, es wäre gut, durch Geschmacksprobe eine zusätzliche Sicherheit zu schaffen. Und es gibt ja doch bei vielen Pilzen verschiedene signifikante Geschmacksrichtungen.


    Es geht also mehr darum, meine Fragestellung aus der Sicht desjenigen zu sehen, der möglichst viel Merkmalübereinstimmungen mit seinen Pilzbüchern überprüfen möchte.


    Danke Euch


    Alex

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzologe ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alex,


    das wichtigste dabei ist, dass du erstmal die sehr giftigen und tödl. giftigen Pilze kennenlernst und diese NICHT kostest; die kannst du alle sehr gut makroskopisch und vom Geruch her erkennen.
    Ich rate Leuten, die mich fragen, nur zu Kostproben bei Russula und evtl. noch Lactarius; da ist aus meiner Sicht eine "Kostprobe" unerlässlich; es sein denn, man ist wirklich Russulaexperte und die kosten zuweilen auch! Ähnlich wird es sich hier im Forum verhalten; wir kommen in Teufels Küche, wenn wir den Leuten empfehlen Kostproben von irgendwelchen Pilze zu machen. Irgendeiner beißt mal in einen grünen Knolli oder so und dann heißt es, wir hätten dazu geraten. Ich setze mir den Hut nicht auf!
    Wie bereits gesagt; dein Erkenntnisgewinn ist bei Pilzen (außer Sprödblättlern und Gallenröhrling) nur marginal und wird dir bei der Bestimmung nicht weiter helfen!!
    Es führt übrigens kein Weg daran vorbei, dir die unbekannten Pilze, die du findest von einem Experten vor Ort bestimmen zu lassen und dessen Merkmale genau einzuprägen, so dass du die dann im Feld bestimmen kannst. Wir haben alle mal so angefangen...


    l.g.
    Stefan

  • Danke Dir, Climbingfreak, das leuchtet ein...gibt`s auch deutsche Ausdrücke für Russula und Lactarius ? Bin mit den Lateinischen Namen noch etwas überfordert....


    VG


    Alex

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

    • Offizieller Beitrag

    Klar: Russula = Täubling; Lactarius = Milchling die beiden zusammen bilden die Familie der Sprödblättler...


    Sorry hätte die Gattungen gleich deutsch schreiben können. :shy:;)


    l.g.


    Stefan

  • Hallo Alex,
    obwohl ich über 40 Jahre schon Pilze "fange" bin ich auch noch Anfänger
    und "oute" mich als Speisepilzsammler, der von den üblichen 6-8 "Standardmodellen" aus Neugierde +50 Arten "meint" bestimmen zu können.


    Früher hab ich mal diese Probe bei Gallenröhrling vs Steinpilz gemacht


    Und als ich letzten Sommer angefangen habe, die Täublinge entdecken zu wollen ebenso. Oh Gott was hat mir der Mund gebrannt.


    Inzwischen trau ich mich da auch an 4 Arten ran, die über das Auge normalerweise zu bestimmen sein sollten. Kau da drauf auch zwar rum
    aber ohne dieses unangenehme Erlebnis.


    Viel wichtiger finde ich persönlich den Geruch.


    Aber ehrlich: von den vielen essbaren Arten schmecken doch nur ganz wenige wirklich lecker

  • Das tröstet mich, Helmut....ich denke, Deine beschriebenen Kenntnisse sind auch für mich eine realistische Zielvorgabe...bin gespannt, wann es soweit ist... naja, Hornberg wird seinen Teil dazutun....und vielleicht die ein oder andere Tour mit einem von Euch ;)

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)


  • Wenn ich abends nach Hause komme und zu meiner Frau "Na, mein Eichhase" sage, antwortet sie immer "Lass mich in Ruhe, Du klebriger Hörnling". Was mache ich falsch ?


    Vielleicht mal duschen :evil::D

  • Beim Gallenröhrling fand ich die Geschmacksprobe gar nicht so hilfreich, weil einige Exemplare roh kaum bitter schmeckten. Den würde ich inzwischen eher über die optischen Merkmale abgrenzen. Beim rauchblättrigen Schwefelkopf wäre ich versucht, zur Absicherung zu kosten, wenn ich ihn sicher bestimmt glaube. Aber um wirklich vergleichen zu können, müsste ich ja auch den Geschmack vom grünblättrigen und ziegelroten in allen Stadien kennen, und das will ich nun wirklich nicht <X

    • Offizieller Beitrag


    Beim Gallenröhrling fand ich die Geschmacksprobe gar nicht so hilfreich, weil einige Exemplare roh kaum bitter schmeckten. Den würde ich inzwischen eher über die optischen Merkmale abgrenzen. Beim rauchblättrigen Schwefelkopf wäre ich versucht, zur Absicherung zu kosten, wenn ich ihn sicher bestimmt glaube. Aber um wirklich vergleichen zu können, müsste ich ja auch den Geschmack vom grünblättrigen und ziegelroten in allen Stadien kennen, und das will ich nun wirklich nicht <X



    Hallo Craterelle,


    ja ich weiß, was du meinst. ;) Allerdings den Rauchblättrigen erkennst du schon meistens an der Hutfarbe. Die ist doch etwas anders als beim Grünblättrigen und beim Ziegelroten sowieso. Das einzige Problem bei der Bestimmung sind sehr junge Exemplare vom Grünblättrigen und Ziegelroten. Die sehen sich verdammt ähnlich.
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir "Anfängern" zu Kostproben nur im Falle von Sprödblättlern empfehlen sollten und dann auch nur, wenn sie sich wirklich sicher sind. Es gab schon Vergiftungsfälle durch Verwechslung mit dem Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea) und dem Grünen Knolli. Klingt unglaublich, ist aber leider wahr.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Alex,



    mal `ne laienhafte Frage:


    da ja die Geschmacksrichtung bei Pilzen in der Bestimmung durchaus eine Rolle spielt, wollte ich mal wissen, ob es Pilze gibt, die, wenn man ein linsen- bis erbsengroßes Stück abbeisst, zu Bestimmungszwecken kaut und dann wieder ausspuckt, bereits über die Mundschleimhaut so schnell und so viel Giftstoffe abgeben, dass es bedrohlich wird ?


    - Ich habe mir alle Beiträge zum Thema angeschaut und stelle fest, dass ich da keineswegs immer zustimmen kann.


    ---> Und deshalb kommentiere ich das einmal aus meiner Sicht:


    (1) Richtig: Der Geschmack ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.


    (2) Aber ich würde keinem Anfänger ohne solide Gattungskenntnisse empfehlen, alle Funde zu testen.


    ---> Ich persönlich lehne es ab, "nachweislich letale Pilzarten" zu testen, obwohl ich "Pilzfreunde" kenne, die das tun.


    (3) Es ist korrekt, dass insbesondere bei "Russula sp." (Täublings-Arten) der Geschmackstest ein wichtiges, oft unverzichtiges makroskopisches Merkmal ist.


    - Doch auch hier kann es bei vielen "Geschmacktests" ein Problem geben. Und du hast das "mit Mundschleimhaut" exakt auf den Punkt gebracht.


    ---> Ich kann mich nach Literatur daran erinnern, dass ein "deutscher Russula-Spezialist" Probleme hatte, nachdem er jeden Russula-Fund in einem fremden Gebiet (soweit ich mir erinnere ---> die Schweiz) getestet hatte.


    ---> Dem hätte m.E. auch der Tipp "anschließend mit Wasser ausspülen" nicht geholfen. Denn wenn man einen Tag lang jeden Fruchtkörper testet, dann summieren sich einfach die Giftstoffe, die über die "Mundschleimhaut" dem Magen zugeführt werden.


    (4) Ach ja, da gab es (wenn ich mich recht erinnere) noch eine m.E. völlige Fehleinschätzung bezüglich "Gyromitrin".


    - "Gyromitrin" ist "wasserlöslich" und "thermolabil"


    ---> Und deshalb kann man davon ausgehen, dass (a) Kochwasser wegschütten und (b) "Erhitzen/Trocknen" die Giftstoffe von z.B. der letalen "Gyromitra esculenta" (Frühlings-Lorchel) reduzieren.


    - Nach meinen Informationen kann man getrocknete "G. esculenta" nach 6 Monate Lagerung problemlos verspeisen.


    - In der BRD wird diese Art als "letaler Giftpilz" gehandelt.


    - In Skandinavien (Finnland !?) wird die Art immer noch als Marktpilz angeboten.


    (5) Für mich ist es eine Fehleinschätzung (da würde mich die Quelle interessieren), dass "Gyromitrin" über die Atemwege aufgenommen wird.


    ---> Ich kenne allerdings Quellen, dass Sporen (nicht von G. esculenta) Probleme verursachen können.

    (6) Na ja, da gab es noch einen Beitrag zum "Gallenröhrling" (Tylopilus felleus).


    - Es ist korrekt, dass diese Art nach Literatur extrem selten ohne "gallenbitteren" Geschmack gefunden wurde.


    - Und ich stimme auch zu, dass man diese Art (man achte auf die "schmutzig olivbraune Farbe des Stiels") bereits bei sehr jungen Exemplaren erkennen kann.


    ---> Doch bei mir klingeln die Alarmglocken, wenn man den Geschmack dieser Art nicht wahrnimmt. Ich würde da einen Arztbesuch empfehlen.


    (7) Da gab's noch einen Schwefelkopf-Beitrag, bei dem ich die Detailaussagen vergessen habe und deshalb nicht kommentieren kann.


    (8) Keine Ahnung, ob ich noch einen weiteren Beitrag vergessen habe zu kommentieren, da ich meine Kommentare nur nach einmaligem Scannen der Beiträge eingestellt habe.


    Grüße
    Gerd,

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Gerd,


    ich danke dir für diesen Beitrag. Eigentlich wollte ich nicht so tief in das Thema einsteigen, aber nach deinem klasse Beitrag muss ich nun doch leider doch "klugsch..." ;)


    Du hast in allem Recht (von der Sache her). Trotzdem würde ich niemandem empfehlen G. esculenta zu verspeisen. Das Risiko einer Vergiftung ist einfach zu groß. Ja die Frühjahrslorchel soll in Finnland und Osteuropäischen Ländern noch Marktpilz sein. Trotzdem gibt es da auch Vergiftungsfälle! Es ist richtig, dass getrocknete Frühjahrslorcheln in den meisten Fällen vertragen werden; nur wer in diesem Land hält sich daran, bzw. achtet auf so was; außer uns "Pilzkennern" natürlich. Das ist der breiten Masse meiner Meinung nach nicht zu vermitteln. Auch ein Grund, warum ich vor dem Verzehr von Grünlingen warne!
    Aufnahme des Gyromitrins über die Atemwege: Das Gyromitrin ist, wie du bereits richtig erwähntest, thermolabil. Das therm. Abbauprodukt (Methylhydrazin) ist leicht flüchtig. Ja die Möglichkeit besteht dass du dich beim Einatmen der Kochdämpfe bei der Zubereitung von G. esculenta mit dem Methylhydrazin vergiften kannst. (Alles nachzulesen im "Flammer/Horak") Dass Gyromitrin selbst leicht flüchtig und lebertoxisch ist, steht zwar z.B. im deutschsprachigem Wikipedia-Artikel aber nicht im englischen. Leider meint "leicht flüchtig" und "thermolabil/oder anderweitig leicht zersetzbar" zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich hoffe, dass der deutschsprachige Wikipedia-Artikel kein Chemiker "verzapft" hat. Die wissen sowas normalerweise. ;) Sollte unbedingt korrigiert werden!!
    Ich meine mich aber zu erinnern, dass Gyromitrin nicht primär hepatotoxisch ist, wie z.B. Amanitin, wie im deutschsprachigen Wikipdia-Artikel dargestellt. Leider hab ich meinen Flammer/Horak gerade verliehen:shy:, sonst würde ich nachschlagen.


    Gut der Bittergeschmack: Ein leidiges Thema, über das wir bei der letzten Sachsentagung auch gesprochen haben. Es gibt das Phänomen, dass Bittergeschmack bei vielen Menschen nur noch schwach oder gar nicht mehr wahrgenommen wird; vielleicht eine Folge der modernen Lebensweise, weil es nicht mehr so wichtig ist bitter zu schmecken, wie noch vor 200-300 Jahren. Und ja es gibt Leute, die essen T. felleus ohne Schwierigkeiten, und andere bekommen Magen-Darm Probleme. Da kann der Arzt auch nicht helfen. ;)
    Soo genug "gepranzt" für heute.:D


    l.g.
    Stefan

  • Ich seh schon: in diesem Forum gibt es richtig was zu lernen ! Dank an alle Kommentatoren. Ich denke, ich werde es nun tatsächlich als Anfänger so halten, dass ich nur bei den Russula-Arten die Geschmacksprobe falls nötig zu Hilfe nehme und auch nur dann, wenn ich den grünen Knolli definitiv ausschließen kann...(sollte man ja u.a. anhand der scheidigen Knolle hinbekommen).


    (Wenn ich einen Scheiß schreibe, der mich nachher ins Krankenhaus bringt, korrigiert mich bitte ;) )

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)