Suillus variegatus = Sandröhrling

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 7.687 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Suillus variegatus (Sw.) Kuntze
    Sandröhrling
    Synonyme:
    - Suillus variegatus (Sw.) Richon & Roze
    - Boletus variegatus Sw.
    - Boletus variegatus var. guttatus Pers.
    - Boletus variegatus var. rubescens Opat.
    - Boletus aureus Schaeff.
    - Boletus variegatus var. aureus (Schaeff.) Sacc.


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Boletales --> Suillaceae --> Suillus --> Suillus variegatus



    Hut: Bis 12 cm breit; gewölbt, spät verflachend, recht dickfleischig; trocken, samtig bis filzig, teils etwas feldrig aufreißend; gelbocker bis ockerbraun; Hutrand etwas überstehend, jung auch eingerollt


    Stiel: kräftig, zylindrisch bis keulig, gerne mit verdickter Basis; fein längs überfasert, ansonsten ohne besondere Textur (kein Netz, keine Flocken oder Schuppen); meist wie der Hut gefärbt oder etwas heller und mit mehr Gelbtönen


    Röhren: kürzer als Hutfleischdicke; schon jung schmutziggelblich bis senffarben, später olivbraun; Poren gleichfarben; rundlich, recht fein; Sporen ca. 8-10 x 3-4 µm


    Fleisch: Gelblich, färbt gelegentlich auch kräftig an Finder und Klamotten ab, in der Stielbasis auch orange; fest; im Schnitt schwach blauend, vor allem im Hutfleisch oberhalb der Röhren; ohne signifikanten Geruch, Geschmack etwas säuerlich


    Speisewert: Essbar; Pilzgerichte die zum Großteil oder vollständig aus Schmierröhrlingen (Gattung: Suillus) bestehen, können eine abführende Wirkung entfalten. Auch von Unverträglichkeiten ist hier oft zu lesen.


    Sporenpulver: ockerbraun bis olivbraun


    Vorkommen: Sommer bis Herbst; Kiefernwälder, gerne auf Sandböden, weit verbreitet und in entsprechenden Habitaten häufig; Mykorrhiza ausschließlich mit Kiefern


    Verwechslungen: Zur Unterscheidung vom Kuhröhrling >Vergleiche hier<
    Der Zirben –“ Röhrling (Suillus plorans) ist optisch noch ähnlicher, wächst aber bei fünf –“ nadeligen Kiefernarten meist in alpinen Regionen und blaut nicht. Tendenziell ist der Hut von S. plorans etwas dunkler.
    Der Körnchenröhrling (S. granulatus) und der Ringlose Butterpilz unterscheiden sich nurch weniger gelbliches Fleisch, fehlendes Blauen, hellere Poren und Drüsenpunkte am Stiel.
    Sämtliche Lärchenröhrlinge (zB Suillus viscidus) wachsen bei Lärchen, sind im Wuchs schlanker, haben eine mehr oder weniger deutliche Ringzone und kein blauendes Fleisch.
    Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sowie weitere Filzröhrlinge haben jung hellere Poren, meist einen schlankeren Wuchs, die verwechselbaren Arten haben weniger gelbliches Fleisch.
    Der Anhängsel –“ Röhrling (Boletus appendiculatus) und der Nadelwald –“ Anhängselröhrling (B. subappendiculatus) haben ein Stielnetz.
    Der Fahle Röhrling (Boletus impolitus) und der Verdallerte Röhrling (Boletus depilatus) haben auch im Alter noch meist gelbe Poren, beide riechen beim Reiben der Stielbasis meist leicht iodartig.
    Der Pfefferröhrling (Chalciporus piperatus) ist deutlich schlanker und schmeckt scharf


    Anmerkungen: In Nordamerika kommen weitere Schmierröhrlinge vor, die in Europa bislang nicht nachgewiesen sind, aber theoretisch auch hier auftauchen könnten. Dort sind Schmierröhrlinge mit filzigen, trockenen, auch schuppigen Hüten nichts Ungewöhnliches.
    Hier ist der Sandröhrling einer der wenigen Schmierröhrlinge, der so gut wie nie auch nur einen Hauch von Hutschleim entwickelt.



    Bilder:





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Suillus bovinus = Kuhröhrling<
    >Suillus plorans = Zirben –“ Röhrling<
    >Suillus granulatus = Körnchenröhrling<
    >Suillus viscidus = Grauer Lärchenröhrling<
    >Xerocomus subtomentosus = Ziegenlippe<
    >Boletus appendiculatus = Anhängsel –“ Röhrling<
    >Boletus impolitus = Fahler Röhrling<
    >Chalciporus piperatus = Pfefferröhrling<

  • Hallo Pablo!


    Fein-fein!
    Warum mycobank mit anderen Autoren hantiert, habe ich allerdings nicht rausbekommen.
    http://www.mycobank.org/BioloM…bank&Rec=26672&Fields=All


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Mein Fehler.
    Da ist mir irgendwas verrutscht. Ist nicht nur bei MB, sondern auch in meiner Literatur überall eine Originalbeschreibung von Swartz, sanktioniert von Fries und zu Suillus umkombiniert von Kuntze.
    Wird oben korrigiert. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Ne, wart da mal!
    Also im IF steht das schon so wie du es schriebst und im Abbildungsverzeichnis genauso.


    VG Ingo W

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  • Ich darf dann auch noch ein Bild einstellen.
    Wusste nicht, dass der zu den "Schmierröhrlingen" gehört.
    Der Hut ist doch eher matt / filzig und auch nach Regen nicht glitschig
    wie z.b. bei den Lärchenröhrlingen.


    Somit ist es der Einzige dieser Gruppe, von dem auch mal mehr als 4-5 Stück ins Körbchen dürfen, wir haben den gerne im Mischgericht dabei.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Komisch, im Pareys auch...
    Großpilze Baden - Württembergs schreiben allerdings Kuntze. Boris Assyov auch.
    Allerdings wäre Richon & Roze älter: Laut SF / IF in "Atlas Champ." (Aubrevilliers): 178 (1888)
    Kuntze erst 1898 in "Reviso generum plantarum"
    In beide Werke habe ich freilich keine Einsicht, überlege aber gerade, ob der Artikel in "Atlas Champignons" nicht den damaligen Anforderungen für eine gültige Beschreibung entspricht. Weil er zB in französischer Sprache erfolgte und nicht auf Latein.
    In dem Fall hätten wir ohnehin mittlerweile ein Problem, da eine gültige Veröffentlichung ja nicht mehr notwendigerweise lateinisch sein muss. Ob das aber rückwirkend auch andere Veröffentlichungen betrifft, müsste man mal in Erfahrung bringen. Falls nach den neuesten Regeln auch eine Veröffenlichung sagen wir auf japanisch aus dem Jahre 1855 gültig ist, dann dürfte allerdings ein ziemliches Chaos bei den Titeln entstehen.


    Ich parke jetzt erstmal beides oben als Synonyme.
    Ist ja nicht das erste Mal, daß es ob des Namens Verwirrung gibt.



    @ Helmut:
    In der Tat, Sandröhrling ist neben dem Goldröhrling der einzige Schmierröhrling, den ich ab und an ins Mischgericht wandern lasse. :thumbup:



    LG, Pablo.