Ingopilze

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle (nicht nur Ingo ;) )


    Heute mit Anna und Stefan wenig gefunden, aber natürlich gab's Becherchen. :thumbup:
    Und zwar in den Rheinauen zwischen Altrip und Waldsee (gröber gesagt: zwischen LU und Speyer) an einem liegenden Stamm (indet. Laubholz), Weide oder Pappel würde ich sagen. Schon recht morsch teilweise, die Becherchen oberseits sitzend, teils aber auch in Ritzen und Spalten.
    Stamm mit Bodenkontakt.
    Becher bis etwa 4 mm breit.
    Ziemlich fest und hartfleischig, geradezu knorpelig
    So sehen die aus:




    Ich denke, die sternchenform ist wohl nicht typisch. Das kann wohl an irgendwelchen widrigen Umständen liegen.


    Klar, reingeguckt habe ich auch, sieht schlecht aus, wie immer.
    Durch's Okular noch etwas besser als auf den Aufnahmen.
    Alles recht klein, die Sporen spindelig
    Paraphysen dünn und zahlreich, septiert (auf den Bildern nicht erkennbar), teils (ebenfalls kaum zu erkennen) mit diffusem Inhalt
    Haken gesucht, keine gefunden. Muss nichts heißen.



    Subhymenium sieht so aus:


    Hymenoscyphus dürfte schon mal stimmen, oder?
    Aber dann wie weiter? H. conscriptus käme vielleicht hin, aber was weiß ich schon...





    Da war aber noch etwas mehr.
    Die kleinen durchsichtigen sind mir erst zuhause auf dem Bild aufgefallen:


    Bei denen ist mit meiner Mikroausrüstung aber kein Pfifferling zu gewinnen.
    Ein Längsschnitt mal druntergequetscht:

    Und etwas näher ran, an das, was vermutlich die Fruchtschicht sein sollte:

    Also entweder ist da nichts, oder es ist so klein, daß ich es einfach nicht darstellen kann. Daraus mache ich mal: Hyalorbilia oder Hymenosscyphus - Embryos?
    Ich habe an den kleinen mal nicht weiter rumgedoktert, davon habe ich nicht so viele. Vielleicht mag die ja jemand haben? :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Mach mal Schnitt beim Gelben, haue Lugol dazu und beobachte Medulla auf Blaufärbung.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    So ganz einfach ist das mal wieder nicht zu beantworten. Aber ich täte schon sagen, daß man da von Lugol + Fruchtfleisch = blau sprechen kann, oder?
    Ein (zu dicker) Längsschnitt:

    Durch's Mikro sieht's dann schon ganz blau aus:

    Aber kann ich den Farben trauen?
    Also mal Becherhälfte in Lugol und dann aufs Papier getupft:

    Ergo blau?


    Und:
    Hast du noch eine Idee zu dem Kleinen, Durchsichtigen?


    [hr]



    Hallo, Tuppie!


    Also "Sonnenbecherchen" (Bisporella) sind's nicht. Aber sowas hatte ich neulich auch gefunden. Und zwar die auf dem schwarzen Teppich. Die habe ich mal kurz umgetauft und nenne sie jetzt auf deutsch "Wintersonnenbecherchen":

    Bisporella subpallida pallescens, so blass wie die Wintersonne. Und gefunden habe ich die Art (also fertige Fruchtkörper, nicht das schwarze Subikulum) nur im tiefsten Winter. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!
    Ich finde es super nett, dass Du auf meine wenig professionellen Posts antwortest. Jedoch finde ich die kleinen Kerlchen wirklich interessant und hübsch, deshalb schaue ich auch immer bei solchen Threads rein (obwohl ich eben nicht so sehr der wissenschaftliche Typ bin).
    Für die blassen Bisporellas den Namen "Wintersonnenbecherchen" zu verwenden finde ich sehr passend, die Ingopilzchen sind ja etwas kräftiger in der Farbe.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Also mal Becherhälfte in Lugol und dann aufs Papier getupft:


    Vielleicht reagiert ja das Papier?


    Kannst wohl nicht ein gequetschte Probe mal mit Lugol versetzen und anschauen?
    Eigentlich denke ich, müsste das rauskommen (Zotto-veritas-Sammlung):
    in-vivo-veritas
    Apos aus der Zotto-veritas-Sammlung:
    Bisporella subpallida


    Die Art macht auf jeden Fall sehr gern diese blütenartigen Apothezienränder. Sollte schon passen.
    Die hellen Becher werden die zähen Außenhüllen sein, denn die sieht man auch auf Bild 2, wahrscheinlich sogar im Übergang.


    Die ausdauernden, weil zähen Außenhüllen, kennt man auch von Bisporella citrina oder Hyalorbilia.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Naja, so schön wie bei Zotto sieht's nicht aus, aber blau wird das auf jeden Fall. Nach ein paar Minuten warten kommt es auch besser raus.



    Durchs Okular sieht's farblich auch noch etwas schöner aus.


    Also doch Bisporella?
    Dann lag ich ja kolossal daneben. Das flatterige Aussehen ist mir ja von B. subpallida (Blassgelbes Sonnenbecherchen) bekannt, aber da waren so ein paar Details, die mich hier verwirrt haben:
    - die recht grelle Farbe, B. subpallida kenne ich wesentlich blasser
    - die bei B. subpallida oft größeren und alt mehr nach außen gewölbten Fruchtkörper
    - Das Wachstum auf einem Laubholz das nicht Buche (und auch nicht eiche) ist
    - Sporen, in denen nicht diese zwei "Pole" zu erkennen sind


    Umso besser, die mal auch so kennenzulernen. :thumbup:


    Oben habe ich mich auch noch verwirrt:
    Das auf dem Teppich ist natürlich nicht subpallida, sondern pallescens. Der Fehler fällt mir auch gerade auf. Die jedenfalls hatte ich neulich auch unterm Mikro, und da sahen die Sporen eben so schön Bisporella - mäßig aus:

    Was aber nichts heißen muss. Die anderen bekomme ich einfach nicht deutlich genug abgebildet...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Dabei sieht ´s in deinen Mikros aus, als schnüre er schon Konidiensporen ab.

    Zitat


    - Sporen, in denen nicht diese zwei "Pole" zu erkennen sind


    Was meinst du denn damit? Den Sporen-Inhalt bei Bisporella citrina?


    Übrigens trennt Zotto die gelben Bisporellen citrina und B. confluens von Bisporella pallescens oder B. pallida.
    Auch die 4-Spor B. lactea heißt zwar gültig nach wie vor Bisporella, ist aber trotzdem eine Calycina.


    Dabei spielt es weniger eine Rolle, welcher Inhalt in den Sporen ist.
    Bei Kleinbecherchen kriegt man die Gattung eher über die Struktur der Außenseite (Ectal-Excipulum inclusive eventueller Endzellen) und die Haar- (Paraphysen-)form (inclusive Inhalt) raus.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Damit jetzt nichts durcheinandergeht:
    Das letzte Bild in Beitrag #4 (Makroaufnahme) und das letzte Bild in Beitrag #7 (Mikro von Sporen, die Konidien abschnüren) gehören zum selben Pilz (meiner Ansicht nach nicht-mehr-Bisporella pallescens), der aber nichts mit dem Fund aus dem Startbeitrag zu tun hat.
    Das hatte ich nur für Tuppie noch rein gebracht, wegen den "kleinen Sonnen".


    Gut, ok. Zur Sache:
    Also wichtig ist Muss ich mir jedenfalls bei dem eigentlichen Fund (gelbe, wellige Becher im Startbeitrag) die Außenschicht angucken, am Rand nach Haaren / Paraphysen suchen und hoffen, daß ich da irgendwie einen Inhalt sehe. :thumbup:


    Den muss ich also auf meiner Mikro - Liste nach vorne schieben, weil Porlinge ohnehin besser als Exsikat zu verarbeiten sind. Ich hoffe, die halten sich bis morgen nachmittag, aber die Kultur sieht immerhin noch ganz fit aus.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo!


    Freilich kannst du versuchen, alles noch anzuschauen, was es anzuschauen gibt. An der Bestimmung Bisporella subpallida (Blassgelbe Bisporella) wird sich aber kaum noch was ändern. Da passt einfach zu viel.


    Was du aber noch bestätigen könntest, wäre ja meine Idee der weißen Hüllen. Wenn du also die Struktur der Außenseite bei den gelben Bechern anschaust, könntest du dann anschließend nochmal mit den "weißen Bechern" vergleichen.
    Dazu kannst du ordentlich flach quetschen und Farbe draufschütten, das spielt dann keine Rolle und ist sicherlich der besseren Sichtung der Struktur dienlich.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Jedenfalls: Etwas Übung schadet mir nicht.
    Heute abend bin ich schon zu müde im Kopf, aber die laufen nicht weg.
    Dazu müsste ich auch mal gucken, ob nicht die kleinen, hyalinen an dem einen Holzstückchen etwas Farbe bekommen und noch wachsen. Wenn nicht, heißt das ja auch nichts. Becher in Gefangenschaft eben...



    LG, Pablo.