Sporormiella sp auf Rehdung

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.531 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    Wieder eine Sporormiella auf Rehdung. (Die auf Wildschweindung hab ich mangels sichtbarer Ascusbasis schon wieder aufgegeben.)
    Diesmal hab ich versucht, so gut es geht alle Merkmale zu dokumentieren, komme da trotzdem auf kein eindeutiges Ergebnis. V.a. die Keimspalte sieht oft innerhalb eines einzigen Ascus mal mehr parallel, dann doch wieder eher diagonal aus. Ich tu mich da mit der Interpretation ganz schön schwer, obwohl es ja eigentlich genug Vergleichsbilder gibt.


    Ob das Makrofoto wirklich dazugehört ist nicht sicher.
    Sporen 37-45 x 6-7,5 µm
    Edit: Hab nochmal genau nachgemessen und komme für die Breite jetzt auf 6,5-8 µm, mittlere Länge der Sporen: 42 µm.







    Ascusbasis:


    Lässt sich damit was anfangen? Ich würde auf dubia tippen, auch wenn mir da die Keimspalte oft nicht parallel genug erscheint. Für australis ist mir die Keimspalte aber wieder zu gerade...


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()


  • Die auf Wildschweindung hab ich mangels sichtbarer Ascusbasis schon wieder aufgegeben.


    Schade, Matthias, vielleicht hätte man die auch ohne Ascusbasis knacken können.
    Z.B. hat Sp. muskokensis, eine typische Wildschweinart, ganz charakteristische Sporen.


    Nun zu der Art, die Du vorstellst.



    Ich würde auf dubia tippen, auch wenn mir da die Keimspalte oft nicht parallel genug erscheint. Für australis ist mir die Keimspalte aber wieder zu gerade...


    Also von der Sporengröße her sind die beiden Arten ja nicht zu unterscheiden, wenn man davon absieht, dass dubia-Sporen geringfügig breiter werden können (bis 9 µm). Allerdings kommt es bei dubia sehr oft vor, dass neben normalen Sporen auch Asci mit deutlich kleineren gebildet werden, diese sind dann nur um 35 x 6-7 µm groß. Danach solltest Du nochmal schauen.
    Auf Deinen Bildern sind einige leicht geschwungene bis schräge Keimspalten zu erahnen, wie sie besser zu australis passen.


    Interessant ist auch die Häufigkeit beider Arten an Rehdung.
    Auf 90 untersuchten Dungproben konnte ich 17 Sporormiella-Arten feststellen, wobei mit 44 Nachweisen Sp. australis die mit Abstand häufigste war. Sp. dubia fand ich am gleichen Substrat lediglich 6 mal.


    Es ist schwer, nur anhand von Bildern diese beiden Arten sicher unterscheiden zu wollen.
    Ich würde sie vorerst als Sporormiella cf. australis benennen.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    danke für die sehr ausführliche Antwort. Also doch eher australis.
    An Hasendung hab ich eben noch eine weitere Sporormiella mit identischen Sporenmaßen und noch deutlicher S-förmigen Keimspalten gefunden, das müsste dann auch australis sein, da bin ich mir jetzt eigentlich recht sicher:




    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.


  • An Hasendung hab ich eben noch eine weitere Sporormiella mit identischen Sporenmaßen und noch deutlicher S-förmigen Keimspalten gefunden, das müsste dann auch australis sein, da bin ich mir jetzt eigentlich recht sicher:


    Genau!
    Mit den vorher genannten Sporenmaßen ist das eine typische Sporormiella australis! :thumbup:


    Eine wunderschöne Doku übrigens!
    Wo Du auf nur drei Bildern alle wichtigen Merkmale zeigst.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Danke für die Bestätigung. Also einmal sicher australis un einmal cf australis.


    Viele Grüße,
    Matthias

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  • Hallo Matthias, Hallo Nobi


    ich nutze mal meinen Anfängerstatus, lehne mich aus dem Fenster und behaupte, dass die erste Vorstellung S.dubia näher kommt, als S. australis. Auf dem letzten Bild meine ich jedenfalls einen für S.australis viel zu langgestielten Ascus zu sehen.
    Für ein cf. sorgen dann trotzdem die für s.dubia etwas zu geschwungenen Keimspalten.


    Matthias, die Sporormiellaarten treten meist in mehreren/vielen Exemplaren je Art auf. Es empfiehlt sich, immer mehrere Exemplare zu untersuchen um nicht durch Zufall bei einem Querschläger zu landen, die unter Kulturbedingungen manchmal auftreten. Will heißen, wenn die erste Probe S. dubia ist (oder dann doch S.australis), sollten auf dem Kuddel noch mehr davon, und dann vielleicht in typischerer Ausbildung, zu finden sein.

  • Hallo Ralf,


    danke für die Tipps. :thumbup:
    Ich versuch schon immer, noch einen zu finden, die sind aber oft wahnsinnig schwer zu finden und dann kaum auf den Objektträger zu bekommen. Da hab ich durch Zufall dann ausgerechnet ein Zwischending gefunden. Naja, evtl. finde ich dort ja doch noch einen eindeutigeren.


    Viele Grüße,
    Matthias

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