Feuerschwamm/Phellinus, aber welcher ?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.884 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    Anfang Februar 2014 in einem Laubwald im Kottenforst (NWR, ca. 180 m üNN) fand ich diese Feuerschwämme.
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    Auch noch ein paar Detailbilder:
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    Am Fundort wuchsen viele Birken, auch einige Eichen und Buchen. Innder Nähe wuchen auch ein paar Obstbäume (alter, verlasener Obstgarten mit Kirsch- und Apfelbäumen).


    Substrat: Vermutlich Laubholz. Was für eine Baumart, habe ich nicht identifiziert. Die Fruchtkörper wuchsen unten am Baumstumpf (Baum selbst lag daneben).
    Oberfläche: Mit einer Kruste bedeckt, rissig, anthrazitfarbig.
    Poren: Sehr klein, grau-bräunlich.
    Röhren: ockerfarbig, geschichtet und mit weißen (Myzel?)Strängen durchzogen.
    Fruchtkörpers ist sehr hart, ich konnte den erst zu Hause mit Hilfe einer Axt durchbrechen.


    Wie kann man denn verschiedene Phellinus-Arten unterscheiden, insb. wenn man den Subtrat nicht kennt / nicht sicher bestimmen kann?


    Kann jemand vielleicht einige Tipps geben, worauf man bei der Bestummung von versch. Phellinus-Arten achten soll?

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hi,


    wenn das Salix sein sollte, dann würde ich diesen als Phellinus trivialis ansprechen. Dafür spricht auch diese klobige Wuchsform sowie die recht dunkle Oberseite.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn & Harry,


    danke für eure Vorschläge! Beide Vorschläge gefallen mir gut.
    Aber... Ich habe gerade gelesen, dass an Weiden wachsende Feuerschämme nur eine Varietät von Phellinus igniarius ist (siehe hier und auch hier) und dass beide Arten nur schwierig voneinender zu unterscheiden sind.


    Wenn ich mal wieder am Fundort bin, werde das Totholz noch genauer untersuchen. Ohne Subtratkenntnis scheint bei den Feuerschwämmen die Bestimmung sehr schwierig zu sein.


    Edit:
    Hier habe ich noch eine Diskussion zu den beiden o.g. Arten folgendes gefunden: "die Unterscheidung dieser beiden Varietäten nicht immer einfach und in einzelnen Fällen nicht möglich ist, zumal die Mikromerkmale identisch sind."

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Wie das in den Großpilzen Baden - Württembergs gehandhabt ist, ist vielleicht nicht der aktuellste taxonomische Stand, allerdings ganz gut nachvollziehbar: Da ist "Phellinus igniarius" ein Aggregat, wegen der schwierigen Trennung der Arten (ist auch mikroskopisch schwierig) kommt ein "s.l." dran (= sensu lato = in weiterem Sinne).
    Beim Aufdröseln des Komplexes nimmt Krieglsteiner da allerdings an, daß Phellinus igniarius var. igniarius = Phellinus trivialis sei. Also eben der klassische Weidenbewohner. :/


    Fieser Weise gibt es an Pappelarten aber auch noch zwei weitere ähnliche Arten:
    Phellinus populicola (Pappel - Feuerschwamm) und Phellinus tremulae (Espen - Feuerschwamm). Die beiden sind mir unbekannt, aber da bei dir sowohl das Substrat als auch die Fruchtkörper selbst sehr alt und kaum noch zu beurteilen sind, solltest du diese selteneren Arten auch noch im Hinterkopf haben.



    LG, Pablo.