Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie ihr bei der Archivierung eurer Funde, also Eckdaten und Fotos, vorgeht. Benutzt ihr Dateiordner + Textdateien, Excel, ein Datenbanksystem (Access o.ä.) oder wie macht ihr das?
Beste Grüsse,
matze
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Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie ihr bei der Archivierung eurer Funde, also Eckdaten und Fotos, vorgeht. Benutzt ihr Dateiordner + Textdateien, Excel, ein Datenbanksystem (Access o.ä.) oder wie macht ihr das?
Beste Grüsse,
matze
Also ich archiviere - als bekennender Speisepilzsammler - meine Funde im Magen
(Sorry, aber das musste jetzt sein... )
Hallo Matze,
ich arbeite mit Dateiordnern: zuerst das Datum (z.B. 2014-02-27) und dann der Ort + etwas genauere Angabe, z.B. -Merlau-Burgwald. Das ergibt:
2014-02-27-Merlau-Burgwald.
Bei den Dateien verfahre ich analog, lasse aber am Anfang den Dateinamen aus der Kamera stehen, die bei mir fortlaufend hochzählt.
Ich haenge dann noch die Art an. Wenn es geht, sowohl den deutschen als auch den wiss. Namen, z.B. -Auricularia-auricula-judae. Die Datei würde heißen:
101_4321-2014-02-27-Merlau-Burgwald-Judasohr-Auricularia-auricula-judae
Wenn die Kamera immer wieder bei Null anfangen würde oder wenn ich mit verschiedenen Kameras arbeitet würde, würde ich das Datum an den Anfang setzen.
Bei mehreren Orten am Tag lege ich mehrere Verzeichnisse an (Datum + a, b, ...).
Je nachdem lege ich auch noch Textdateien an, z.B. zu Gerüchen, Substraten etc.
Wichtig: die Namen (Pfad + Dateiname) dürfen nicht zu lang werden, sonst macht Windows Zicken beim Kopieren z.B. auf eine externe Festplatte (zumindest Windows 7 und früher).
Bisher habe ich mit diesem Verfahren die Artenbilder gut wiedergefunden. Ausnahme: ich hatte einen provisorischen Namen vergeben, z.B. "-aromatisch-riechender-Porling" und dann vergessen, das durch "-Ischnoderma-spec" zu ersetzen, nachdem ich im Pilzforum die Art genannt bekam.
Hilfsprogramm, ohne das es nicht gehen würde:
das Programm "Joe" von Tools&More: ein Programm, mit dem man Dateien als Block umbenennen kann: sowohl Namensbestandteile ergänzen als auch Suchen und Ersetzen sind möglich. Auch Nummerieren kann das Programm, kommt bei mir aber nicht zum Einsatz.
Auf Grund meines fortgeschrittenen Alters (über 60 Jahre) ist klar, dass ich keine Funga (Flora) von meiner Umgebung erstellen werde. Daher stelle ich Funde und (ausgewählte) Fotos bei der Datenbank Naturgucker ein:
http://www.naturgucker.de
Ich würde mich freuen, wenn die Daten nachgenutzt werden. Wenn nicht, dann ist das halt so, als wenn sie bei mir auf dem PC schlummern würden.
Beispiel von neulich mit dem Eichen-Feuerschwamm:
http://www.naturgucker.de/?bild=1647956704
Man kann bei der zugehörigen Beobachtung den Fundort markieren und Kommentare eingeben. Und: man kann sich alle seine Daten als CSV-Tabelle schicken lassen und z.B. in Excel oder andere Tabellenkalkulationsprogramme laden.
Neulich hatte ich mal solche Daten (von Pflanzen) an ein Kartierungsprojekt geschickt. Diese können am besten mit Exel-Tabellen arbeiten.
Datenbanken oder Excel-Dateien verwende ich nicht. Ich hatte bei der Pflanzenkartierung hier in der Region FLOREIN verwendet, das bundesweit eingesetzt werden sollte. Das lief unter DOS mit 16bit-Rechnern. Eine Weiterentwicklung gab es nicht direkt und ich habe die Daten nicht migriert. Diese Daten sind verloren. Daher tendiere ich dazu, meine Funde generell nicht in lokalen Datenbanken unterzubringen. Das erfordert eine regelmäßige Programmpflege.
Für Pilze gibt es auch eine spezielle Software für den PC, die auch die Artenlisten vorhält.
Interessant wre es auch, die Fundmeldungen in eine überregionale Datenbank einzubringen, z.B.
http://brd.pilzkartierung.de/ , oder
http://www.pilze-deutschland.de/
allerdings habe ich mich nicht genauer damit beschäftigt. Man muss dann schon sehr sicher sein, um welche Art es sich handelt.
Was ich noch nicht probiert habe: man kann bei jpg-Dateien Informationen in den IPTC-Daten unterbringen (die leider genauso wie die meisten EXIF-Daten beim hochladen gelöscht werden). Ich könnte mir vorstellen, dass eine Datenbank damit arbeitet und ich meine, so was gibt es auf JAVA-Basis. Ich hatte noch keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.
Übrigens: bei Dateinamen verzichte ich auf Umlaute und Leerzeichen - ich hatte halt mal mit Unix gearbeitet, und finde das Verfahren immer noch gut.
Viele Grüße zunächst mal
Lothar
Ich habe mir eine relationale Datenbank mit FileMaker zusammengebastelt, in der ich pro Art die wichtigsten Literaturstellen, die Bilder und natürlich die Funddaten verwalte.
Die Datenbank hält aktuell 9111 Arten vor, die ungefähr die in Mitteleuropa vorkommenden Großpilze abbilden und von denen ich natürlich nur einen Bruchteil gefunden habe.
Parallel dazu gebe ich die Funddaten in die oben erwähnte Online-Kartierung ein.
Interessante Funde werden getrocknet und in Druckverschlussbeuteln herbarisiert.
Beste Grüße
Harald
Hallo,
Ich arbeite mit Mykis, was ich auch dringend empfehlen kann. Man hat seine Funde gesammelt in einer Datenbank, die zudem kompatibel ist zu dem Kartierungssystem der DGfM und der zukünftigen online-Darstellung. Man kann seine Funde also mit ein paar Klicks an die zentralen Datenbanken übermitteln. Es macht ja auch Spaß, seine Funde irgendwann mal als Punkt auf einer Gesamtdeutschen oder Bundeslandkarte sehen zu können und so an einem großen Projekt mitzuarbeiten. Auch Pilzfreunde untereinander können Daten austauschen.
Im Programm selbst gibt es Kartendarstellungen und viele Auswertungsmöglichkeiten, die einem z.B. schnell alle Funde für die man einen Belag hat auswirft oder alle Funde aus einem bestimmten Gebiet oder alle Funde auf einem bestimmten Substrat oder alle Funde aus einem bestimmten Monat oder oder oder......
Aber Frank ist ja auch hier im Forum. Der hat das Programm entwickelt und dort kann man es sich für wenig Geld (10 Euro) bestellen:
http://www.tomentella.de
Neben Mykis hab ich meine getrockneten Pilze entweder in unseren Herbarkisten in Plastiktütchen oder auf dem Küchenschrank im Glas. Fotos hab ich mittlerweile in Ordnern nach Arten sortiert.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo, bei mir landen alle Fotos (RAW-Dateien) zuerst in einer chronologischen Ordnerstruktur (Jahr/Monat). Von da aus werden dann die JPG's exportiert. Arten, die ich nicht bestimmen kann, landen bei den "X-Pilzen", bestimmbare Arten werden in einer Verzeichnisstruktur beginnend mit der Ordnung abwärts einsortiert. Mit z.B. Folder Marker lassen sich die Verzeichnisse zur besseren Übersicht einfärben. Das sieht dann im Explorer so aus:
Hallo,
wer Interesse an Mykis hat, kann sich erst mal das Handbuch dazu
von meiner Homepage laden.
http://www.tomentella.de/Pages/HandBuch8.pdf
Als Eckdaten: Zur Zeit sind ca. 19 000 Taxa und rund 11 000 Synonyme in der Datenbank, dazu ca. 2700 Wirte.
LG
Frank
Auch hallo.
wer Interesse an Mykis hat, kann sich erst mal das Handbuch dazu
von meiner Homepage laden.
Was ich vor ein paar Tagen mal getan habe.
Durch hab ich's noch nicht, aber es sieht sehr interessant aus.
So langsam wird's nämlich ein wenig unübersichtlich bei mir: Da ist ein Ordner, in dem jede Art ihren eigenen Unterordner hat. Das sind dann mittlerweile über 600.
Besonders verlockend ist es natürlich, die Datensätze den richtigen Stellen verfügbar zu machen.
Da kommt noch einiges an Eingabearbeit auf mich zu. Vielleicht sollte es doch noch mal ein paar Wochen meterweise Schnee und strengen Frost geben...
LG, Pablo.
Hallo an alle,
ich arbeite mit Mykis schon seit September letzten Jahres. Es ist wirklich ein sehr einfach zu bedienendes Access-basiertes Datenbankprogramm.
Ich kann euch das nur wärmstens empfehlen; für mich als Datenbanksfan eine Erleichterung. Allerdings braucht ihr die entsprechenden Messtischblätter eurer Fundorte. Ein nicht zu vernachlässigbarer Nachteil...
l.g.
Stefan
Hallo, Stefan!
Das mit dem MTB ist aber keine allzu große Hürde.
Die finde ich immer mit >orchids.de<.
LG, Pablo.
Allerdings braucht ihr die entsprechenden Messtischblätter eurer Fundorte. Ein nicht zu vernachlässigbarer Nachteil...
Alle deutschen Messtischblätter findet ihr auf folgender wunderbaren Seite:
http://www.orchids.de/haynold/tkq/
Dort könnt ihr auch eure Fundpunkte ganz einfach mit Google Maps ermitteln, falls ihr das MTB nicht kennt!
Sehr zu empfehlen!
LG Nobi
Zeitgleich, Pablo!
Hallo Nobi und Pablo,
danke für den Tipp. Ich seh schon das Forum bringt Hilfe in jeder Lebenslage; nicht nur bei Pilzen.
l.g.
Stefan
Alles anzeigen
Hallo, Stefan!
Das mit dem MTB ist aber keine allzu große Hürde.
Die finde ich immer mit >orchids.de<.
LG, Pablo.
Korrekte Kacke Man - Danke!
Hallo, bei mir landen alle Fotos (RAW-Dateien) zuerst in einer chronologischen Ordnerstruktur (Jahr/Monat). Von da aus werden dann die JPG's exportiert. Arten, die ich nicht bestimmen kann, landen bei den "X-Pilzen", bestimmbare Arten werden in einer Verzeichnisstruktur beginnend mit der Ordnung abwärts einsortiert. Mit z.B. Folder Marker lassen sich die Verzeichnisse zur besseren Übersicht einfärben. Das sieht dann im Explorer so aus:
Hallo Holger,
für mich als Anfänger mit kaum mehr als 30 sicher bestimmen könnenden Pilzen absolut passend,
danke ,
LG
Peter
Warte mal noch drei Jahre, das Forum hier wird seine Wirkung zeigen
Warte mal noch drei Jahre, das Forum hier wird seine Wirkung zeigen
Zeigt eh schon
Übrigens, da gibt es ein kurzes Video auf Y.T.
von dir?
Ja, genauer gesagt zwei, eins mit Spitzmorcheln und eins mit Maipilzen. Ich wollte noch eins mit Speisemorcheln machen aber mangels Hauptdarstellern wurde da leider nix draus. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr.
Ja, genauer gesagt zwei, eins mit Spitzmorcheln und eins mit Maipilzen. Ich wollte noch eins mit Speisemorcheln machen aber mangels Hauptdarstellern wurde da leider nix draus. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr.
Das mit den Spitzmorcheln , das war es. Da habe ich ordentlich dazugelernt, in der Nähe von Birken auf moosigem Untergrund hätte ich die nicht vermutet.
Von den M. esculenta bin ich im Ö. Pilzforum jemanden mit einer Fotostrecke im Wort,
von der Witterung abgeleitet schau es im meinem Revier nicht so schlecht aus :),
LG
Peter
Hallo zusammen,
vielen Dank für den Input.
Also kann man festhalten, dass hierhauptsächlich Mykis und die einfache Ordner-Variante verwendet wird. Leider funktioniert Mykis nur auf Windows PCs und dort auch nur mit Access (deswegen nutzt Harald wohl auch FileMaker).
Ich habe schon einige Zeit überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, ein eigenständiges (also von Access) und plattformunanhängiges Programm zu erstellen, welches mit einer einfach zu benutzenden Oberfläche die Archivierung der Funde erleichert (Daten samt Fotos). Also quasi ein Zwischending zwischen der Ordner-Methode und Access. Natürlich auch datenbankbasiert (SQL).
Zu schauen wäre natürlich, ob genügend potentielle Nutzer da wären und es auch genug Input in der Entwicklungsphase gäbe.
Beste Grüsse,
matze