Phyllotopsis nidulans = Orangeseitling

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 10.850 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Phyllotopsis nidulans (Pers.) Singer
    Orangeseitling
    Synonyme:
    - Agaricus nidulans Pers.
    - Pleurotus nidulans (Pers.) P. Kumm.
    - Crepidotus nidulans (Pers.) Quel.
    - Panus nidulans (Pers.) Pilat
    - Agaricus jonquillea Lev.
    - Crepidotus jonquillea (Lev.) Quel.
    - Panus stevensonii Berk. & Broome


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Tricholomataceae --> Phyllotopsis --> Phyllotopsis nidulans



    Fruchtkörper: Meist ungestielt oder mit rudimentärem Stiel dem Substrat ansitzend; konsolig, fächer –“ bis nierenförmig, jung cyphelloid, an Substratunterseiten teils fast resupinat; Hutrand jung eingerollt, bewimpert, auch alt noch heruntergebogen; Hutoberseite filzig bis striegelig; leuchtend orangegelb bis ockergelb


    Lamellen: leuchtend orangegelb bis blass ockergelb; recht gedrängt, untermischt, normalerweise nicht gegabelt; zur Ansatzstelle zusammenlaufend


    Fleisch: mehrschichtig, unter der Huthaut weich, über den Lamellen eher zähelastisch; gelblich bis orangegelb; mit unbedeutendem Geschmack und meist unangenehm fauligem Geruch


    Speisewert: kein Speisepilz (stinkt!)


    Sporenpulver: hellrosa


    Vorkommen: Ganzjährig, bevorzugt aber in den Wintermonaten; gesellig und gerne dachziegelig an abgestorbenen, liegenden und stehenden Stämmen und Stümpfen von Laub- und Nadelholz; gerne an lichten Standorten; ohne besondere Ansprüche an Boden und Ökologie; in Deutschland lückenhaft verbreitet, nicht häufig; von Nord nach Süd häufiger


    Verwechslungen: Makroskopisch kaum zu verwechseln, wenn man die Wuchsform, die striegelig –“ filzige Hutoberfläche, die leuchtenden Farben, nicht gegabelten Lamellen und rosa Sporenpulver berücksichtigt.
    Sehr ähnlich wäre noch der Muschelkrempling (Tapinella panuoides) mit blasseren Farben, gegabelten Lamellen und bräunlichem Sporenpulver.
    Der Falsche Pfifferling ist normalerweise gestielt, dünnfleischiger und weicher, sein Sporenpulver ist weiß.
    Alte Seitlinge und Knäuelinge nehmen manchmal auch gelbliche oder ockerliche Farbtöne an, sind aber durch die eher glatte Hutoberfläche und weißliches Sporenpulver gut zu unterscheiden.
    Eine stark striegelige Hutoberfläche hat allerdings der Borstige Knäueling (Panus strigosus), der aber vor allem jung rötlich –“ violette Farben zeigt. Er kann im Alter gelbockerlich ausblassen, hat aber kein gelbes Fleisch und riecht nicht unangenehm faulig, sein Sporenpulver ist ebenfalls weiß und die Fruchtkörper sind oft gestielt.


    Anmerkungen: Ein auf den ersten Blick icht unähnlicher Pilz wäre noch der Limonenseitling (Pleurotus citrinopileatus), der aber in Deutschland nur als Zuchtpilz vorkommt. Seine Farben gehen eher ins Zitronengelbe, seine Hutoberfläche ist glatt oder höchstens fein seidig, die Fruchtkörper sind gewöhnlich weiß gestielt und vor allem: sie stinken nicht und schmecken im Gegensatz zum Orangeseitling ganz passabel. ;)



    Bilder:






    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Tapinella panuoides = Muschelkrempling<
    >Hygrophoropsis aurantiaca = Falscher Pfifferling<
    >Panus strigosus = Borstiger Knäueling<

  • Hallo Pablo,


    sehr schönes Portrait. Die letzte Aufnahme meine ich zu kennen.
    Unser gemeinsamer Erstfund Ende 2012/2013 ?
    Wieder im Bereich MTB 7421/4, ca. 200 Meter Luftlinie vom Erstfund entfernt, habe ich gestern, wieder an Rotbuche, nochmals junge FK gefunden.



    LG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Schöne Bilder! :thumbup:
    Die Frabgebung bei deinen ist auch sehr interessant, Hans, so hatte ich sie noch nicht gesehen.



    Die letzte Aufnahme meine ich zu kennen.
    Unser gemeinsamer Erstfund Ende 2012/2013 ?


    Ganz genau, Markus. :thumbup:
    Die ersten beiden Bilder müssten ebenfalls an Buche sein. Kiefern - Buchen - Eichen - Mischwald auf Sandboden nördlich von Viernheim, Hessen;
    Die Bilder 3 + 4 aus meinem Beitrag zeigen einen Fund aus Italien, Valle Cannobina (Lago Maggiore), Buchen - Eichen - Bergwald auf Granit; abgefallenes Asstück (Buche).



    LG, Pablo.

  • Scheint in letzter Zeit häufiger zu werden!


    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Nobi,
    auf jeden Fall ist die Art häufiger geworden. Früher bei uns (Sachsen-Anhalt) nur von Nadelholz im Gebirge bekannt, seit mehreren Jahren auch auf verschiedenen Laubhölzern in niedrigeren Lagen.
    LG Ulla

  • Ich häng einfach mal ungefragt ein Paar Bildchen dran ;)





    Liebe Grüße vom Enno  



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~W~E~R~~~S~U~C~H~E~T~~~D~E~R~~~F~I~N~D~E~T~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste


    523424-unbenannt-png

    Zur Suche eines PSV's, auch in deiner Nähe einfach >>HIER<<  entlang ;)


    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80

    Einmal editiert, zuletzt von Enno ()

  • Hier kann ich auch noch etwas ergänzen:
    Pilzgruppe an Buchentotholz, einmal ganz frisch: September 2013 (hatte ich schon mal gezeigt, meine bisher ersten und einzigen Funde der Art)


    Die gleiche Gruppe: ganz ausgetrocknet, April 2014

  • Hallo Pablo,


    bin grad aus aktuellem Anlass über Dein tolles Portrait von Ph. nidulans gestolpert.


    Bei Lamellen schreibst Du "ungegabelt". Das scheint in sehr, sehr vielen Beispielen zu stimmen.

    Oben beim Beitrag von Johann Lechner vom 27.2.14 sieht man aber recht gut, dass der auch Lamellengabeln kann, wenn er mag.


    Was meinst?


    Grüßle

    RudiS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, RudiS!


    Tatsache, das sieht ja wunderlich aus.
    Die Bestimmung sollte aber schon passen: mit gegabelten Lamellen wäre Tapinella panuoides ja naheliegend, der aber noch mal anderes aussieht, vor allem die Hutoberfläche.
    Möglicherweise ist da auch was schief gegangen bei der Entwicklung der Fruchtkörper. Mit sowas muss man generell rechnen, darum habe ich mal oben ein "normalerweise" eingefügt.
    Wichtig, danke für den Hinweis. :thumbup:



    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    schönes Pilzporträt.
    Von mir auch noch Zwei.


    LG Hans




    Oder man schreibt Muschelkrempling, Tapinella panuoides an das Bild. Das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit.

    Vielleicht ist es also kein Orangeseitling.


  • Ich bin bei dem auch schon mal reingefallen und nobi gratulierte mir noch als ich ein Bild von meinem Erstfund zeigte. g:D

    Bis heute habe ich die Orangen noch nicht selber gefunden.


    Vielleicht gehören die ersten Bilder vom Johann und das letzte nicht wirklich zusammen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Ob oder ob nicht die zusammengehören, das kann ich natürlich nicht sagen. Aber es wäre logisch, wenn es die gleiche Kollektion ist. Und dann kann das nicht Tapinella sein, denn der hätte zB niemals so einen weißen Hutfilz auf leuchtend orangenem Untergrund. Tapinella panuoides ist eher dezent bräunlich gefärbt und einigermaßen toninton.
    Siehe auch Portraait, Link oben im Starbeitrag.



    LG, Pablo.