Hallo liebe Pilzfreunde,
hab in letzter Zeit sehr viel um die Ohren gehabt und kam überhaupt nicht in die Natur. Um so mehr hab ich mich gefreut, dass Dienstag eine Wanderung geplant war; auch wenn der Grund kein freudiger ist. Ein Mitbewohner von einem Freund von mir wollte, bevor er Dresden verlässt, nochmal das Elbsandsteingebirge sehen. Aschied tut weh...
Natürlich habe ich mich gern bereit erklärt, die Route zu planen. Das Wetter war herrlich; Angriffe von Nazgul oder Voldemorts Schergen waren demzufolge nicht zu erwarten.
Um 8 gings in Dresden Hbf los nach Schmilka in die hintere Sächsische Schweiz ins Gebiet der "Affensteine". Aber erstmal da hinkommen.
Kurz nach verlassen von Schmilka fiel uns eine frisch "gespaltene" Bauche auf. Ein beeindruckender Anblick.
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Auf dem gesamten umgestürzten Teil der Buche uns kein Pilz auf; aber dann doch hab ich an der Abbruchstelle diesen weißen Belag entdeckt.
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Wir haben auf Schleichwegen die erste Stiege erreicht. Auf den Felsstufen und den Metallklammern gings aufwärts.
Oben hatten wir einen tollen Ausblick.
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(von vorne nach hinten: Klimmerstein, die beiden Wachtürme und Rauschenstein im Hintergrund).
Weiter gings immer in der Felswand lang. Links Felswand, rechts Abgrund mit gefühlt 40m Tiefe. Aber immer wieder mit schönen Motiven von Klettergipfeln.
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(hier die beiden Rauschentürme)
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(von links nach rechts: Rauschentorwächter, Nachbar, Schützelkopf)
Auf dem Weg fiel uns eine Buche direkt an der Felswand auf. Das die sich da so lange halten konnte, bzw. überhaupt sich bester Gesundheit erfreut schon fast ein Wunder...
Pilze gabs natürlich auch, so wie hier der allseits beliebte FomPini (Rotrandige Baumschwamm)
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Es ging auf Mittag zu und wir bekamen Hunger. Zum Glück hat gerade hier die neue Mac Mushroom(TM) Filiale eröffnet. Wir stärkten uns bei einem zünftigen FomPini MacTripple.
Fast Food macht ja leider bekanntlich nicht satt; so waren wir gezwungen in die gehobene Gastronomie auszuweichen. Es gab Fompini und FomFom (Zunderschwamm) an Birkenstamm.
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Natürlich habs auch "Schmetterlinge" in Hülle und Fülle in einer unglaublichen Farbenvielfalt. Einmal fast sogar fast völlig resupinat wachsend.
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Nach erfolgreicher Stärkung und "Schmetterlingsbeschau" kamen wir am Carolafelsen, einem sehr berühmten und beliebten Aussichtspunkt, an.
Hier hat man einen herrlichen Ausblick auf den Falkenstein, wo vor fast auf den Tag genau 150 Jahren mit der Erstbegehung des Turnerwegs die Geburtsstunde des sächsischen Felskletterns begann. Die erste Märzwoche ist großes Jubilläum.
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Weiterhin die Schrammsteinkette (rechts der Vordere Torstein)
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links Domwächter und rechts Rohnspitze.
Weiter gings vorbei am Hauptdriling. (Wer kennt von euch Peter Brunnert? Das ist ein Buchautor, der sehr viele lustige Klettererlebnisse von sich in seinen Büchern erzählt. Eine seiner Geschichten "Carsten besorgts einem Ring" aus dem Buch "Die spinnen die Sachsen" spielt genau an diesem Fels. Dadurch hat er eine gewisse Berühmtheit erlangt.)
vorbei an einem alten Kiefernbraunporling (komisch in der Nähe gabs keine Kiefern),
und 2 kleinen Galerinas in Moos,
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Exidia spec. an Buchenstamm,
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Hypoxylon spec. (wahrscheinlich fragiliforme),
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und Xylaria hypoxylon (aus der Baumrinde eines Laubbaumstammes wachsend),
einem undefinierbaren Flatschen an der Schnittstelle eines Buchestammes
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zum oberen Teil der Häntzschelstiege. Dazu gehts an Metallklammern, geführt mit Stahlseilen erstmal den Kamin hoch und dann über den Grat hoch zum Langen Horn.
Hier einige Imressionen:
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Schöner Ausblick von oben auf Kreuzturm und Bloszszock
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und Amboss und Brosinnadel
Den FomFom hab ich für euch schonmal markiert, falls ihr auch mal herkommen wollt.
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Auf dem Bild seht ein besonderes Kuriosum. Der Fels heißt Hickelkopf. Ihr müsst euch den wie ein Kelch oder Weinglas vorstellen; ein tonnenschwer Block, der "nur" noch auf ca. 0,75 Quaratmetern steht. Ist noch bekletterbar; Alter Weg V. Ein seltsames Gefühl, wenn man darauf sitzt; jeder Windstoß erzeugt so ein eigenartiges Vibrieren im Fels. Sehr gewöhnungsbedürftig das ganze. Es geht hier der in der Kletterszene Running Gag um, wann der nun mal umfällt. Ich glaube der überlebt uns alle noch; und wenn nicht; ich war schon drauf.
Zum Abschluss noch ein Bild von der Schrammsteinkette von der Elbe bei Schmilka aus.
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Ich hoffe, der Abstecher in meine sächsische Felsenheimat hat euch gefallen.
Die Gipfelnamen habe ich natürlich nicht alle im Kopf gehabt; aber Gute Wanderkarten und Kletterführer helfen da unheimlich weiter.
l.g.
Stefan
P.S. Alle gezeigten Pilzarten sind nicht essbar!