Abstimmung zum MMXIV - PPC I

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  • Das schönste Verswerk heißt ... 12

    1. Januarsehnsucht (2) 17%
    2. Eispilz-Blues (2) 17%
    3. Der Wald spricht zu mir (1) 8%
    4. Wann kommt der Frühling? (0) 0%
    5. Gedanken eines schlechten Dichters (y=ax²+bx+c) (0) 0%
    6. Dahinter (7) 58%

    Jahresauftakt - Mit Rap beim MMXIV - PPC I !


    Prima Werke haben die hiesigen Schöngeister wieder mal erdacht.
    Lasst uns sehen wen wir küren wollen zu unserem Günstling.


    Gebt also bitte eure Stimme zu dem was euch am besten gefällt.
    Als kleine Anerkennung für die gemachte Arbeit der Kreativen. Danke!


    Die Umfrage läuft 8 Tage.



    Vorgabethemen waren ...


    Nomenklatur - Becherling - Eispilz - Schimmel - Parabel








    [01] Januarsehnsucht
    Isaban



    Der Pfad ist glatt und weiß und licht,
    die Vögel üben Schweigen.
    An all den dürren Zweigen
    bewegen sich die Blätter nicht,


    aus Angst, dass gleich ihr Zweiglein bricht.
    Bald wird sich Schwerkraft zeigen:
    Die Zitterlinge neigen
    sich zage ob der weißen Schicht.


    Auf meinem Weg liegt keine Spur,
    nicht Laub, noch Fuchs, noch Reh,
    im Becherling nur Schnee.


    In meine müden Augen sticht
    kein Austernseitling. Mein Gesicht
    erfriert. Mir tun die Füße weh.


    Ich sehne mich nach Tee.




    [02] Eispilz-Blues
    nochn Pilz



    Hier sitze ich, ein alter Mann
    Im tiefen, kalten Jänner
    Und ganz an früher denk ich dann
    (das ist mal so bei alte Männer–¦)


    Als kleiner Dotz im Sommer heiß
    Am Hals das Band mit Haustür-Schlüssel
    Die Sehnsucht riesengroß nach Eis
    Fand ich ne Mark am Rand der Düssel


    Kurz wurde sich zu Dritt beraten
    Doch Allen gleich stand hier der Sinn
    Ganz klar: Der Schatz wird gleich verbraten
    Wir laufen schnell zum Eispilz hin


    Da warn wir dann: drei Käse tief
    Und standen ganz vom Glück berauscht
    Die Knie kaputt, die Zähne schief
    Die Mark in Capris eingetauscht


    So denke ich, ich sitz beim Tee
    Im tiefen, kalten Jänner
    Man, tun mir heut die Knochen weh
    (das ist mal so bei alte Männer–¦)






    [03] Der Wald spricht zu mir
    Wühlmull



    Ich sitze hier und eß' mein Eis.
    Heiß
    scheint die Sonne heute.
    Kurze Sachen tragen die Leute.
    Und ich laß die Sonne scheinen.
    Ohne einen
    meiner kühlen Drinks schwitz ich,
    sterb ich,
    laufe aus und such den Schatten,
    denn wir hatten
    keinen Sonnenschirm dabei.
    Vorbei
    wars mit den kühlen Tageszeiten.
    Vorbereiten
    muß man sich auf die Hitze.
    Keine Witze
    macht die Sonne, wenn sie Dir
    und mir
    auf die Glatze scheint und brennt.
    Verpennt hab ich heute morgen,
    sagte: "Mach dir keine Sorgen,
    du wirst heute schon nicht braten".
    Wider Erwarten
    schien sie doch
    durch das Loch.
    Und nun hab ich meinen Sonnenbrand.
    Verbannt
    ist des Winters Mauer, die die Wärme von uns trennt.
    Die Sonne kennt
    keine Gnade und schickt ihre Strahlen fort.
    Dort
    im Haus könnt' ich's ertragen.
    Nicht verzagen.
    Nur nicht klagen.
    Warum soll ich mich hier plagen?
    Mich fragen:
    "Wie ist's bloß im Wald?"
    Hoffentlich kalt.
    Bald
    sollt' ich hingeh'n und mir dort ein Plätzchen suchen.
    Unter Buchen
    oder Eichen
    könnten meine Knie erweichen.
    Da im Moos
    los, los,
    was ist das für–˜n braunes Ding
    ein Becherling
    wächst hier.
    Wie ein Napf sammelt er die Tropfen,
    frisch wie Malz und Hopfen,
    zwischen Klee und Anemonen.
    Betonen
    möcht' ich noch: Ich glaub in Phantasie zu schwimmen.
    Stimmen
    die so klingen als wär Suzanne Vega hier.
    Es ist der Wald, er spricht zu mir.




    [04] Wann kommt der Frühling?
    Tuppie



    "Frühling lässt sein Blaues Band
    Wieder flattern durch die Lüfte.
    Wohlbekannte süße Düfte -"


    Ach, alles Quatsch! Ich fand
    Weder Düfte, noch Frühlingsband!
    Der Winter war noch gar nicht hier,
    Es ist nicht kalt, und doch, ich frier!


    Alle Winterpilze sind abgeklopft,
    Alle Pilzbücher sind studiert.
    Die Nomenklatur will nicht in meinen Kopf
    Alles ist wie ausradiert.


    Ich durchstreife immer wieder den Wald -
    Parabelförmig mein Gang.
    In Serpentinen an den Bäumen entlang.
    Damit ich keinen Eispilz verpasse,
    Keinen einzigen Becherling auslasse,
    Denn in Schimmel vergeht alles bald.


    Ohne Schnee mag ich keinen Winter haben
    Drum wart' ich auf des Frühlings Gaben.
    Frisches Grün und Wärme und Duft
    Und laue, blaue Frühlingsluft!




    [05] Gedanken eines schlechten Dichters (y=ax ²+bx+c)
    nochn Pilz



    Ach wie schön wär eine Fabel
    Gedichtet mit Verstand und Herz
    Oder noch besser: Ne Parallele!
    Mit etwas Ernst und etwas Schelmenhaftigkeit


    Natürlich müssten Pilze rein
    Und Jeder müsste sie verstehn
    Ob Mann, ob Frau, ob groß, ob klug
    Den Sinn, den sollte Jeder sehr genau begreifen


    Aber ach, sehr schwer ist Reimen
    Wenn man das Lexikon verschenkt
    Man muss Gedankensplitter leider erst zusammenkleben
    Wenn man um zwanzig Ecken dennoch zum Ziel kommen will


    Ach nee, so recht bei Licht betrachtet
    Ist das Dichten gar nicht schön
    Wenn man die deutsche Sprache schlankweg nicht beherrscht
    Dann wird–™s nicht gut, dann wird es eher zum abgewunken werden!




    [06] Dahinter
    lutine



    Wintersonne bleibt bescheiden
    hinter grauer Wolkenwand
    Nebelschwaden wollen bleiben
    wabern überm grauen Land


    der Holunder scheint zu träumen
    Weide nickt im Winterwind
    während Judasohren säumen
    Äste, die an Weiden sind


    An dem Stamme mancher Buch'
    klammert sich noch Zunderschwamm
    doch wer Birkenporling sucht
    Findet den am Birkenstamm


    Zitterlinge zittern zagend
    Samtfußrübling bleibt versteckt
    Und der Sammler sieht sich fragend
    um, wo wohl der Eispilz steckt


    Nicht der kleinste Becherling
    lädt den Tau zum bleiben ein
    Und kein einz'ger Hexenring
    schließt des Wand'rers Wege ein


    Bleibt nicht viel in diesen Tagen
    Was im Wald an Freuden lauert
    Wo im Herbst noch Pilze lagen
    Allenfalls noch Schimmel trauert


    Jetzt beim Lesen sieht man wieder
    Grad so ist des Lebens Lauf
    Auf und ab und hoch und nieder
    und vom Regen in die Trauf



    Frühling, Sommer, Herbst und Winter
    Leben flüchtet vor dem Tod
    Das Vergangene, ....schau...
    dahinter
    wartet schon das Morgenrot!


  • Ich schieb noch mal, aber irgendwie werden es nicht mehr Stimmen... und das bei über 100 Ansichten... einfach mit abstimmen, ist doch so viel einfacher als eine Landtagswahl, hier wird nicht kummuliert oder panachiert, hier gibt es nur EINE Stimme...


  • Ich schieb noch mal


    Danke fürs Schieben, Tuppie!
    Ich habe mich gerade an der Abstimmung beteiligt.
    Was mir bei dem hohen Niveau aller sechs Gedichte sehr schwergefallen ist.
    Ich meine, am liebsten hätte ich allen meine Stimme gegeben!


    LG Nobi

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    Chips: 72