Hallo, Leute!
Diesmal war's schwer. Die letzten Wochen geizten mit spannenden Pilzen. Vor allem Neufunde (zumindest für dieses Jahr) ließen sich wenig blicken. Und dazu Vieles schwierig bis vorerst gar nicht zu bestimmen. So mache ich auch nach wie vor meinen Bogen um Mollisien und Orbilien (noch zu schwer), andere Becherchen sind hier nahezu verschwunden.
Kleine schwarze Punkte (Pyrenos) hätte man gucken können, aber auch da bin ich viel zu planlos.
Poris und Cortis entweder nur ganz fieses Zeug, das sich Bestimmungen wiedersetzt oder Altbekanntes oder völlig Verfallenes.
Egal, der ganze Februarkram muss raus.
01 - Ouha?
Das ist doch NSG? Viernheimer Heide?
Oder knapp an der Grenze. Und eigentlich finde ich das gar nicht mal so dumm, offenes Gelände zwischen den Waldstücken schafft größere Vielfalt. Hoffentlich wird das dann auch mal so aussehen, wie das Kerngebiet um den Glockenbuckel.
02 - Kirschblüte
Am 22. Februar aufgenommen im Kaiserstuhl (Amolterer Heide).
03 - doppelt lecker
Fasan und Moffelyak (oder wie das heißt)
So nun ein paar Pilze...
Angefangen im Wald der tausend Fomfoms:
Wenns schon sonst wenig zu sehen gibt. Dann schaut man sich sogar Ruinen an:
06 - Phaeolus schweinitzii = Nadelholz - Braunporling
07 - Inonotus hispidus = Zottiger Schillerporling
hier an Walnuss.
08 - Phellinus ferruginosus = Rotbrauner Feuerschwamm
Kaiserstuhl an stehender Eiche; Seten allüberall.
09 - Bjerkandera adusta = Angebrannter Rauchporling
Odenwald; hier mal in recht üppiger Ausprägung
10 - Antrodia cf malicola = Vermutlich Zimtfarnene Braunfäuletramete
So 100% sicher bin ich mir nicht, aber wiedersprechen wollte auch niemand.
11 - Oligoporus fragilis = Braunfleckender Saftporling
Verwechslungspartner des unlängst gezeigten Parmastomyces mollissimus, allerdings fehlen O. fragilis die Gellager zwischen Fruchtschicht und Hutfleisch.
12 - Antrodia xantha = Gelbe Braunfäuletramete
Dieser unglaubliche Geruch...
Lässt sie selbst noch so ausgeblasst leicht erkennen.
13 - Gloeoporus taxicola = Weinroter Kiefernfältling
Und der selbe noch mal an einem eher dünnen, ansitzenden Kiefernast; wachsend an der Unterseite, darum mit rundlichen Poren:
Hätte ich auch fast nicht erkannt.
14 - Scytinostroma portentosum = Mottenkugel - Lederrindenpilz
Er riecht so wie er heißt!
Ich selbst verknüpfe den Geruch stark mit Indien, da roch auch alles nach dem Zeug.
Jetzt dann mal etwas Frühling mit einigen Ascos:
15 - Gyromitra esculenta = Frühjahrslorchel
Am selben Platz wie im letzten Jahr, auch nach zwei Wochen noch ziemlich klein aber sehr zahlreich.
16 - Helvella leucomelaena = Schwarzweiße Becherlorchel
In meinen Sandkiefernwäldern derzeit der Massenpilz überhaupt. Früh dran und inzwischen sogar reife Exemplare.
17 - Peziza cf ampliata = wahrscheinlich Veränderlicher Becherling
Dem gehen wir noch nach, Björn. Allerdings sind die Fruchtkörper schon ziemlich zusammengeschnurrt. Aber reife Sporen gibt's da genug.
Dann ein paar Kleinigkeiten an Ästen und Stämmen:
18 - Trichia decipiens = Buntköpfiger Schleimpilz
Hatte ich schon mal gezeigt, aber mit miesem Bild. Das hier ist besser.
19 - Stemonitopsis cf typhina = Möglicherweise Glänzendes Fadenkeulchen
Übrigens in Personalunion mit Phleogena faginea = Hütchenträger:
20 - Guepiniopsis buccina = Becherförmiger Haargallertpilz
Gefunden in der südlichen Oberrheinebene, nähe Kenzingen an Eiche
21 - Exidia nigricans = Warziger Drüsling
Echt, da photographiert man schon sowas...
Aber gezeigt hatte ich den noch nicht in diesem Jahr.
22 - Strobilurus stephanocystis = Milder Kiefernzapfenrübling
Diese hier schmeckte sogar mild.
23 - Pholiotina cf teneroides = Zweisporiger Glöckchenschüppling
Jedenfalls wollte da auch niemand wiedersprechen. Trotz meiner ach so hervorragenden Mikrobilder.
24 - Mycena stipata = Büscheliger Salpeterhelmling
25 - Hypholoma lateritium = Ziegelroter Schwefelkopf
26 - Pluteus pouzarianus = Schnallen - Dachpilz
27 - Lactarius subdulcis = Süßlicher Buchenmilchling
...und sogar noch ziemlich frisch. Der hat sich mal sowas von im Kalender verguckt (aufgenommen am 2. März). Und verirrt hat er sich auch, nämlich in den Kiefernwald. Und er schmeckt auch brennend scharf und...
Ne, halt. stimmt so nicht. Die Buchen standen knapp 5 Meter daneben, die Milch verfärbt nicht, schmeckt mild mit ein bisschen einem rauchigen Beigeschmack und er riecht so - äh - anners. Wie die eben so riechen. Meinetwegen nach Blattwanzen, die habe ich noch nie gerochen.
28 - Cortinarius (Telamonia) spec. = Ein Gürtelfuß
Den bringe ich wohl wieder in den Wald.
Kiefernschonung auf trockenem Sandboden, vergesellschaftet mit Helvella lecomelaena, Geruch muffig, Velum + Basismycel weißlich, reife Sporen unregelmäßig oval, Trama ockerlich mit KOH prompt schwarz, Gesamthöhe kaum über 3 cm, null Violettöne, Hut fein schuppig + hygrophan jung mit Buckel
Viel Spaß. Ich komme mit denen nicht klar.
Bis zum nächsten Mal;
LG, Pablo.