Pseudombrophila minuta

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.911 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.


  • Isses oder isses was anderes ?


    Das ist eine gute Frage, Ralf!


    Neben Pseudombrophila minuta gibt es noch zwei weitere Arten mit solch blassem Hymenium.
    Das sind P. virginia mit allerdings deutlich kleineren Sporen sowie P. theioleuca.


    P. minuta soll, wie der Name vermuten lässt, winzige Apothecien haben (van Brummelen 0,2-0,3 mm; Doveri bis 0,8 mm), während P. theioleuca idR größere Fruchtkörper ausbildet (van Brummelen 1-4 mm).
    Da wäre also auch die Apotheciengröße von Interesse.
    Allerdings können die Apos von P. theioleuca mitunter auch recht klein sein, so dass die Sporengröße und ~form als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal heranzuziehen sind.
    Hier solltest du unbedingt den durchschnittlichen L/B Quotienten bestimmen.
    Dieser beträgt bei P. minuta etwa 1,7, während er bei P. theioleuca um 1,9 liegt.
    Das resultiert aus den breiteren Sporen von P. minuta im Vergleich zu P. theioleuca bei einer ähnlichen Sporenlänge.


    Nach den von dir angegebenen Sporenmaßen halte ich Pseudombrophila minuta durchaus für möglich!
    Das wäre natürlich ein sehr schöner Fund!


    Hast du eigentlich die Weltmonografie der Gattung Pseudombrophila von van Brummelen?
    Falls nicht, könnte ich dir mit einem PDF aushelfen.


    LG Nobi

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    Chips: 72


  • Isses oder isses was anderes ?


    Das ist eine gute Frage, Ralf!


    Neben Pseudombrophila minuta gibt es noch zwei weitere Arten mit solch blassem Hymenium.
    Das sind P. virginia mit allerdings deutlich kleineren Sporen sowie P. theioleuca.


    P. minuta soll, wie der Name vermuten lässt, winzige Apothecien haben (van Brummelen 0,2-0,3 mm; Doveri bis 0,8 mm), während P. theioleuca idR größere Fruchtkörper ausbildet (van Brummelen 1-4 mm).
    Da wäre also auch die Apotheciengröße von Interesse.
    Allerdings können die Apos von P. theioleuca mitunter auch recht klein sein, so dass die Sporengröße und ~form als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal heranzuziehen sind.
    Hier solltest du unbedingt den durchschnittlichen L/B Quotienten bestimmen.
    Dieser beträgt bei P. minuta etwa 1,7, während er bei P. theioleuca um 1,9 liegt.
    Das resultiert aus den breiteren Sporen von P. minuta im Vergleich zu P. theioleuca bei einer ähnlichen Sporenlänge.


    Nach den von dir angegebenen Sporenmaßen halte ich Pseudombrophila minuta durchaus für möglich!
    Das wäre natürlich ein sehr schöner Fund!


    Hast du eigentlich die Weltmonografie der Gattung Pseudombrophila von van Brummelen?
    Falls nicht, könnte ich dir mit einem PDF (13,5 MB) aushelfen.


    LG Nobi

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  • Hallo Nobi,


    das hat wohl mit Püschologie zu tun.:D


    Wenn man von einer Bestimmung selbst überzeugt ist, liefert man nicht genügend Informationen. Man will ja nur kurz eine Bestätigung und spart sich "nebensächliches", weil es "ja eh ´klar" ist.


    Ist natürlich Unsinn, grade bei meinen Bestimmungen.:shy:


    Also rüffel ich mich jetzt selbst (Aua :( ) und liefere nach.


    Apotheciengröße 0,5 und 0,7 (Foto) mm. Es gab bisher nur zwei Exemplare.


    Ergebnisse der Sporenmessungen in Wasser: L/B Quotient (10 je Exemplar)


    Probe 1 (0,7mm)


    Niedrigster Wert 1,70
    Höchster Wert 1,83
    Durchschnitt 1,76


    Probe 2 (0,5mm)


    Niedrigster Wert 1,63
    Höchster Wert 1,77
    Durchschnitt 1,72


    Ich hatte die drei von Dir genannten Arten im Visier, da Doveri ja die helle Apothecienfarbe als gemeinsames Merkmal schildert, welches diese Arten von den anderen Pseudombrophila unterscheidet. P. virginia hatte ich wegen der Sporenmaße sofort ausgeschlossen. Mit Apothecienmaßen bin ich immer vorsichtig und halte die auch nicht zwingend für ein hartes Merkmal.
    Blieb also die Sporenmessung, die ja schon von den Maßen her auf P.minuta deuten. Die ermittelten Quotienten bestärken das noch. Letzlich überzeugt hat mich dann Doveris Hinweis, dass bei P. theioleuca weder Öltropfen noch DeBary-Bubbles vorhanden sind. Bei meinen Proben waren jedoch DeBary-Bubbles gut zu erkennen. Warum es mir nicht gelungen ist, die auf ein Foto zu bannen, versteh ich nicht. Hab ´s versucht, hat aber nicht geklappt.


    Das schreib ich hier nicht, um Dich von der Richtigkeit meiner Bestimmung zu überzeugen, sondern um zu erklären, wie ich dazu gekommen bin.


    Das letzte Wort hast Du. Und ich bin froh, dass das so ist.:)
    [hr]
    Ach so:


    Die Monographie von van Brummelen hab ich natürlich nicht. Und ebenso natürlich würde ich mich darüber freuen. Wenn das zu mühsam zum Hochladen ist, kann ich auch gerne bis Oktober warten. Vielleicht hast Du einen Stick.

  • Sehr schön, Ralf!


    Sowohl Apotheciengröße als auch L/Q sprechen klar für Pseudombrophila minuta.
    Hier nochmal die L/Q-Werte von van Brummelen im Vergleich mit deiner Aufsammlung.


    vB: 1,60 - 1,84
    RD: 1,63 - 1,83


    Für P. theioleuca nennt vB 1,8 - 2,3!


    Ab sofort kannst du die Monografie aus meinem Webspace runterladen und selbst vergleichen.
    Schau mal in dein Mailfach.


    Beste Grüße vom Nobi

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  • Bubbles sind das mE nicht, Ralf.
    Die sind lichtbrechend und haben einen fetten Rand.
    Wahrscheinlich zeigst du Zellkerne.
    Wie dem auch sei, ich persönlich messe den Bubbles keine taxonomische Bedeutung bei.


    LG Nobi

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