Guten Abend,
Nach den Erfahrungen der letzten Zeit mit der Gattung Phellinus bin ich mir vom Gefühl her sicher, dass es sich auch hierbei um eine Art der Gattung Phellinus handelt. Dieses Mal ist es eine echt resupinate Art.
Fundort: Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kühl. (Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld).
Substrat: eine alte Weide (Salix spec.), abgebrochener Ast, aber noch am Stamm hängend, im oberen Bereich in ca 2 m Höhe.
(1) Blickrichtung vom Stamm in Richtung Astende (auf der Erde)
(2) Bildausschnitt. Der Fruchtkörper wirkt auf mich feinporig.
(3) Der Aststummel war schon auf Bild 1 zu sehen
(4)
Dem ersten, vorsichtigen Versuch einer Probennahme hat der Pilz sich widersetzt. Der Rand liegt fest an. Da ich heute schon einiges gefunden hatte, hat mein Ehrgeiz nachgelassen. Ich kann es die nächsten Tage aber noch mal versuchen.
Es gibt in den GPBW eine Reihe von resupinaten Feuerschwämmen. Die meisten scheiden auf Grund der Ökologie aus, z.B. wenn sie es warm mögen oder nicht auf Weide (Salix) vorkommen.
Die beiden Kandidaten, die auf Grund der Ökologie nach den GPBW meiner Meinung nach vor allem in Frage kämen, sind:
- der Polsterförmige Feuerschwamm (Phellinus punctatus), und
- der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus), beide mit kleinen Poren
An sich ganz einfach: P. ferruginosus hat hymeniale Setae, P. punctatus hat keine. Also: mikroskopieren! (wenn man nicht weiß, wie das aussieht, was man finden bzw. nicht finden soll).
Oder gibt es andere Anhaltspunkte?
Viele Grüße
Lothar
[hr]
In den GPBW steht im Bestimmungsschlüssel bei P. punctatus: "die jüngeren Schichten bedecken die alten Schichten am Rand nicht völlig".
Damit ist vermutlich sowas gemeint:
http://www.naturgucker.de/?bild=1308900964
Dann kommt P. punctatus nicht in Frage.
Viele Grüße
Lothar