Entwarnung Gelbstieliger Muschelseitling ???

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.177 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fips.

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich diesen " Winter" meine ersten Erfolge mit dem Austernseitling erzielt habe, gab es ja dankenswerterweise aus dem Forum (ich glaube von Kuschel ?) eine Warnung vor der Verwechslung mit dem gelbstieligen Muschelseitling.


    Soweit, so gut. Auch die einschlägige Literatur lässt den GSM nicht gut aussehen.


    Nun habe ich aber den "Tintling" abonniert und bin dank des Probehefts ( 1/2012) auf einen sehr interessanten und seriös wirkenden Artikel von Andreas Kunze et al. gestoßen, der die Mär vom krebserregenden GSM zu widerlegen scheint. Nach den Recherchen des Autors ist es lediglich dem Hörensagen zu verdanken, dass sich der GSM unter den Giftpilzen wiederfindet. Ich kann jetzt nicht den ganzen Artikel wiedergeben, aber es scheint, dass jemand dies behauptet hat, und jemand anderes hat dies wiederum von jemand drittem gehört und weiterverbreitet usw.....so lässt sich wohl die ursprüngliche Aussage eines Chemikers (Prof.Wolfgang Steglich) nicht durch Literatur erhärten und der seit mehreren Jahren emeritierte Professor beantwortet wohl keine Anfragen mehr (was ich eigentlich blöd finde, da er als einziger zur Aufklärung beitragen könnte und was ist schon dabei, auf so eine Anfrage zu antworten. Das nährt meine Zweifel an der Seriosität seiner Behauptung).


    Kurzum, wer die Möglichkeit hat, diesen Artikel zu lesen, der möge es tun, er ist sehr aufschlussreich.


    LG


    Alex[hr]
    Äh, ich wollte eigentlich den Titel noch editieren und (um mich als Anfänger nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen) ein Fragezeichen machen. Das geht im Editor nicht mehr. Der Titel muss also lauten "Entwarnung Gelbstieliger Muschelseitling ???" [hr]
    Ohhh, sorry, meine "Erkenntnis" war wohl bereits schon mal ein Thread...nix für ungut. :shy:

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

    Einmal editiert, zuletzt von Beorn ()

  • Ach schau: da war ich doch dieser Tage im Wergen ;) drüber gestolpert, dass der GSM essbar sein soll, obwohl ich das irgendwie anders im Kopf hatte. Der Große BLV stimmt da zu, der Laux meint "kein Speisepilz" und der Flück erwähnt ihn nicht.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    Einmal editiert, zuletzt von MarionS ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Ja, das wurde schon mal kontrovers diskutiert. Meine persönliche Einschätzung meint, daß man nicht in Panik verfallen muss, weil irgendwo ein Gerücht auftaucht. Das kann auf einem Mißverständnis beruhen. Muss aber nicht.
    So hat man auch Kahlen Krempling und Grünling lange guten Gewissens verzehrt, bis sich irgendwann die Giftigkeit herausstellte.
    Das kann hier aber auch ganz anders sein. Wie du schreibst: Es ist in so einem Fall sehr schwer nachzuvollziehen, wie viel wirklich hinter so einem Gerücht steckt.


    Andererseits würde ich ebenfalls den Artikel von Andreas Kunze et al. für durchaus seriös halten und definitiv für seriöser, als eine möglicherweise mißverstandene Überlieferung aus dem Hörensagen. ;)


    PS.:
    Betreff ist aktualisiert.



    LG, Pablo.

  • Wie ich damals schon ausgeführt habe, ist es jedermanns gutes Recht, den Gelbstieligen Muschelseitling zu essen. Es geht hier nur um die Frage der Haftungsübertragung auf Andere. Fraglich ist z. B., ob Herr Kunze (oder sonstwer) bereit ist, die Haftung zu übernehmen, falls irgendjemandem die von ihm gegessenen, selbstgesammelten GSM nicht bekommen sollten. Man darf diese Situation nicht verwechseln mit auf dem Markt gekauften Pilzen, wo der Händler für die Ungiftigkeit jedes einzelnen Stückes haftet.


    Ich selbst habe auch schon Grünlinge gegessen - es gab hernach keinerlei körperliche Probleme. Dennoch muss ich als Pilzsachverständiger davon abraten, wegen der im Umlauf befindlichen Geschichten.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Alex,


    die Überschrift kannst Du auch selbst ändern - allerdings nur im "Editor", nicht über "Inlinebearbeitung".


    Viele Grüße,


    Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

  • :) Hallo zusammen,


    wer den Tintling nicht hat, kann gern ein PDF von mir bekommen. Einigen hatte ich das ja schon geschickt.

    Beste Grüße
    Holger
    Essensfreigabe nur vor Ort und nicht aufgrund von Fotos oder per Mail

    Einmal editiert, zuletzt von Sollinger ()

  • Hallo Zusammen,


    Ich habe den Artikel auch im gelesen und fand ihn persönlich überzeugend. Nur erinnere Ich nicht mehr, ob die Frage kulinarisch relevant ist, soll heißen, ob der nicht-giftige GMS denn überhaupt schmeckt.
    Hat hier jemand Erfahrung? Oder geht es nur darum, bei Verwechslungen die Giftigkeit auszuschliessen?


    Bester Gruuz
    Fips

  • Hallo zusammen, hallo Fips,


    Marion hat es in Beitrag 2 schon geschrieben.


    Ich wiederhole das nochmals.


    "Der Pilzberater für unterwegs" von Björn Wergen (bwergen) bringt hierzu Ausführungen auf Seite 72.


    Ich zitiere die letzten 2 Sätze :


    " Eine Verwechslung beider Arten (Vergleich mit dem Austernseitling) hat keine Folgen, da der Gelbstielige Muschelseitling als ungiftig gilt.
    Seine feste, zähe Konsistenz würde aber ein schönes Austernseitlingsgericht verderben. "


    Nehmen wir den Großen BLV Pilzführer, aktuelle Ausgabe von Dr. Ewald Gerhardt : S. 220. "Essbar, doch weniger gut als der Austern-Seitling."


    Auf der Seite der >> DGfM << konnte ich den Gelbstieligen Muschelseitling allerdings auf keiner der hinterlegten Listen finden.


    VG,
    Markus

  • Hallo Markus,


    vielen Dank für die Antwort.
    Marions Beitrag hatte Ich gelesen, aber ob die Angaben "kein Speisepilz" sich auf eine eventuelle Giftigkeit oder auf den Geschmak beziehen war mir nicht klar.
    Den Pilzberater habe Ich auch, danke nochmal für das Zitat. Da Ich eine Stelle kenne, wo der GMS wächst, wollte ich wissen, ob andere Foristen eigene Erfahrungen haben. Björns ausführungen hatte Ich nicht angezweifelt, aber im thread ging es ja gerade um wiedersprüchliche Aussagen in der Literatur. Im BLV stehts genau wie zitiert, aber das Symbol sagt eindeutig essbar. Ne Marone kann man ja auch weniger gut als einen Steinpilz finden, die würde Ich trotzdem nicht stehen lassen. Der Tintling schreibt nichts von zäh, sondern nur von teilweise bitterem Geschmack, der entweder am alter des Pilzes, an unterschiedlichen Ausprägungen der Bitterstoffe oder am individuellen Geschmacksempfinden (Empfindlchkeit auf Bitterstoffe) liegen kann.
    Ich würde wohl selbst einen Versuch wagen müssen, wenn Ich es wissen will.


    Nochmals besten Dank und lieber Gruuz
    Fips