Guten Abend,
gestern war ich zu einem kleinen Spaziergang unterwegs. Dabei bin ich an zwei Erlenwäldchen entlang gekommen. Die Erlen waren sehr dicht gepflanzt worden, aber lange Jahre nicht ausgelichtet worden, so dass ein Teil der Bäume abstirbt, mit oder ohne Hilfe von Pilzen. Die Spechte haben zur Zeit noch ein schönes Leben. Einige Baumruinen sehen aus wie Orgelpfeifen, jedenfalls in Bezug auf die Löcher.
Beim ersten Erlenwäldchen war ich an dem Baum schon vorbei, dann bin ich noch mal zurück, weil da was Komisches war. Beim näheren Hinsehen war es ganz klar. Da waren die Fruchtkörper vom Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon).
Es ist das zweite Mal, dass ich ihn gefunden habe.
Den ersten Fund vom August 2012 hatte ich >hier< kurz vorgestellt.
(1) Im unteren Bereich des Stamms, Totholz, Erle, ca in 50 cm Höhe.
Ich hatte die Haut ein wenig angekratzt, um sicher zu sein. Unter der Haut war die schön kakaobraunen Sporenschicht zu sehen.
Der Weg ging weiter auf die andere Seite des Seenbachs in Merlau. Dort ist das Erlenwäldchen, in dem ich im Herbst den Erlen-Schillerporling gefunden hatte: >hier<.
Im Sommer hat dieser Wald an seinem Rand einen breiten Saum der Großen Brennnessel. Ohne Machete oder Gummistiefel hat man keine Chance, ins Innere zu kommen. Im Winter steht da oft viel Wasser, zur Zeit aber nicht.
Ich habe an den Baumstämmen nach Pilzen geschaut. Die häufigsten waren Fomitopsis pinicola und Daedaleopsis confragosa.
An einem abgebrochenen Baumstamm, etwa 5 m vom Weg entfernt, waren große Pilze zu sehen: schöne Fomitopsis pinicola. Aber die Rückseite war eine Überraschung: Ein Pilz der aussah, wie Reisbrei, aber regelmäßig geformt. Schleimpilz ist in so einem Fall immer eine Idee, aber welche Art?
Heute früh kam ich darauf:
(2) Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon), noch ohne silberne "Haut"
In der Wikipedia ist ein ähnliches Foto, aber auch hier:
http://www.geograph.org.uk/photo/914784
(3) Heute war ich am Nachmittag noch mal an diesem Standort:
(4) Die "Haut" hatte sich jetzt gebildet:
(5) Und so sieht er von der Seite aus:
So viel für heute!
Viele Grüße
Lothar