Feuerschwamm? an Schwarzerle

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.969 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,
    vielleicht ist es ja auch ein Porling oder ähnliches.


    01.12.2013 am Buchenbach, Berglen-Erlenhof, WN Baden-Württemberg.


    Ich kann nicht mehr dazu sagen, als das was schon die Bilder zeigen.


    Sollte mehr vonnöten sein, wüßte ich gerne, was in diesem Fall weiterhilft, da es kein Problem ist, den Pilz erneut aufzuzusuchen.


    Es grüßt
    Horst Schlüter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Horst,


    das könnte gut in Richtung Erlenschillerporling Inonotus radiatus gehen. Zumindest die resupinate Wuchsform und das Substrat stimmen ;)

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das schöne am Erlen - Schillerporling (Inonotus radiatus) ist ja, daß er ziemlich konsolig wächst. Das ist ja ein wesentliches Merkmal zur Unterscheidung vom Knotigen Schillerporling (Inonotus nodulosus).
    Also wenn überhaupt ein Schillerporling, dann viel eher der Knotige als der Erlen - Schillerporling.
    Was ich da aber an "Hutoberflächen" sehen kann, ist schon sehr dunkel. Die Färbung würde mich eher zu Phellinus (Feuerschwamm) führen.
    Da gäbe es dann mehrere Möglichkeiten, zB den Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus; nicht vom deutschen Namen irritieren lassen, der geht an sämtliche Prunus - Arten, sowie Malus (Apfel) und auch Hasel und Weißdorn...).


    Sanddorn ist das ja nicht, das Substrat, oder?


    Also eins kann man sicher sagen: Poren hat es, ist also in jedem Fall ein Porling. ;)
    Wichtig wäre hier mal, wie fest das Fleisch ist, wie der Fruchtkörper im Schnitt aussieht und wie die Hutoberflächen en detail aussehen (da, wo der Pilz welche bildet).



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    ich war heute morgen noch einmal vor Ort. Im Wesentlichen sieht der Pilz noch immer so aus, wie man das auf den Bildern erkennt, sieht man davon ab, daß an der ein oder anderen Stelle der Zahn der Zeit genagt hat.
    Entsprechend denke ich, ist eine Aussage zur Konsistenz nur begrenzt hilfreich aber vielleicht doch, denn alle vorhandenen Strukturen waren bockkelhart, so daß ein Bild des Fleisches nicht möglich ist, es sei denn ich würde mit einem Beil ein Teilstück abhacken.


    Pflaumenfeuerschwamm, den kenne ich recht gut, der kommt meines Erachtens nicht in Frage.


    Substrat: 100% Schwarzerle, wie schon oben beschrieben, d.h. es ist eine Schwarzerle mit vier Stämmen, von denen ein Stamm abgestorben ist und an dem ist dieser Pilz zu finden.


    Ob das weiter hilft?


    Jedenfalls vielen Dank für die vielen Beiträge.


    Es grüßt
    Horst

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Horst!



    Entsprechend denke ich, ist eine Aussage zur Konsistenz nur begrenzt hilfreich


    Dann hätte ich nicht danach gefragt. ;)
    Zur Bestimmung von Porlingen gehört eine Beurteilung der Konsistenz unbedingt immer dazu. Sonst könnte man auch versuchen, einen Röhrling zu bestimmen ohne zu wissen, ob er sich im Schnitt verfärbt.
    Wenn die Fruchtkörper also tatsächlich "bockelhart" sind, kann man einen Schillerporling (Inonotus) schon mal ausschließen. Das überrascht mich zwar etwas, weil ich insgeheim auch Inonotus nodulosus favorisiert hatte, aber bei Schillerporlingen lässt sich selbst im Alter immer noch irgendwas eindrücken, verbiegen oder abreißen. Das ist bei Phellinus sehr viel schwerer.
    Und nein, wenn das Substrat tatsächlich Schwarzerle ist, dann ist P. tuberculosus recht unwahrscheinlich. Auch wenn es optisch gar nicht so abwegig ist. Wie die meisten Porlinge hat auch P. tuberculosus eine schwer abzuschätzende Variationsbreite. Und ich sehe eigentlich nichts, was die Art hier rein optisch ausschließen würde.
    Allerdings gibt es schon noch andere Phellinus Arten, über die man sich Gedanken machen könnte, wie zB den Polsterförmigen (Phellinus punctatus). Der würde aber nirgendwo Hutkanten bilden. Wenn da welche sind, ist es nicht P. punctatus. Dazu ist auch die Art zwar nicht festgelegt, was das Substrat betrifft, hat aber klare Vorlieben, die mit Schwarzerle nichts zu tun haben.


    Es bleibt also schwierig.
    Ich hoffe, du hast bei deinem letzten Besuch immerhin mal ein Stückchen mitgenommen?


    PS.:
    Mir fehlt gerade die Zeit, noch in einem weiteren Pilzforum einen account zu basteln. Falls es von Interesse sein sollte, Horst:
    >Marasmius bulliardii<
    >Lenzites betulina<
    Zum Glück landet man manchmal auch bei recht gut bestimmbaren Arten. ;)



    LG, Pablo.