Lenzites warnieri = Auen - Blättling

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    • Offizieller Beitrag

    Lenzites warnieri Durieu & Montage
    Auenblättling
    Synonyme:
    - Trametes warnieri (Durieu & Montage) Zmitr., Wasser & Ezhov
    - Lenzites faventina caldesi


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Polyporales --> Polyporaceae --> Lenzites --> Lenzites warnieri



    Fruchtkörper: pileat; konsolig bis halbkreisförmig oder nierenförmig; Ansatzstelle etwas verdickt; Hutrand schwach wulstig; Oberfläche feinsamtig, bald verkahlend, im Alter glatt; mehr oder weniger deutlich gezont und teils etwas konzentrisch wulstig; jung in dunkel schwarzbraunen Farben, alt zu bräunlich oder rostocker verblassend.


    Fruchtschicht: lamelloid; Lamellen breit, dick; cremefarben bis ockerlich; zum Hutrand hin regelmäßig gegabelt


    Fleisch: zähelastisch bis korkig, wie Hartgummi biegsam; weißlich bis blass ocker; Geruch unbedeutend oder etwas säuerlich; Huttrama von Lamellentrama nicht abgegrenzt (Trametes –“ Merkmal); Hyphenstruktur trimitisch, Septen mit Schnallen


    Speisewert: kein Speisepilz


    Sporenpulver: weiß; Sporen länger als 6 µm


    Vorkommen: In Deutschland zerstreut und sehr selten; Bewohner naturbelassener Auwaldgebiete und ähnlicher Habitate in den großen Flußniederungen, dort an toten Laubholzstämmen und Stümpfen; thermophile Art mit eher mediterraner Verbreitung; Fruchtkörper theoretisch ganzjährig zu finden.


    Verwechslungen: Mit dem viel häufigeren Birkenblättling (Lenzites betulina), der aber meist etwas heller gefärbt ist, kaum gegabelte Lamellen aufweist, eine deutlicher filzige oder sogar striegelige Hutoberfläche hat und mikroskopisch durch kleinere Sporen unterschieden werden kann.
    Die Dreifarbige Blättertramete (Daedaleopsis tricolor) Rötet deutlich im Alter und ebenso bei Verletzungen sowie eine dunklere Tramafarbe.
    Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) ist von derberem Wuchs, meist deutlich heller gefärbt, hat eine filzige Hutoberfläche und die Fruchtschicht ist unregelmäßig labyrinthisch.
    Blättlinge wie der Tannenblättling (Gloeophyllum abietinum) sind schmächtiger im Wuchs und kommen überwiegend an Nadelholz vor.


    Anmerkungen: Offenbar ist es so, daß Lenzites warnieri nur einmalig Fruchtkörper ausbildet. Diese sind zudem noch oft steril, was neben der Schwierigkeit bei der Ermittlung der Sporengröße auch mit ein Grund für die Seltenheit des Pilzes sein könnte. Der Hauotgrund ist aber mit Sicherheit die fortlaufende Zerstörung der natürlichen Biotope des Pilzes.



    Bilder:





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Lenzites betulina = Birkenblättling<
    >Daedaleopsis tricolor = Dreifarbige Blättertramete<
    >Daedalea quercina = Eichenwirrling<
    >Gloeophyllum abietinum = Tannenblättling<

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Jetzt müsste man sich echt mal überlegen, ob es stimmt, daß die Art nur einmal im Leben Fruchtkörper bildet. Letzte Woche saßen an dem Substrat, von dem der oben vorgestellte Fund stammt, nämlich neue Fruchtkörper.
    Auch ein alter vom letzten jahr war noch da, und auch an benachbarten Stämmen zeigten sich einige dieser wunderbaren, seltenen Pilze.


    Ob das nun wirklich der selbe Organismus ist, der sich entschlossen hat, doch noch ein paar fruchtkörper zu entwickeln, oder ob da mehrere Organismen der gleichen Art sitzen, müsste man wohl genetisch untersuchen.
    Wer dazu Lust hat: Beleg zu dem oben vorgestellten Fund ist bei Frank Dämmrich, der zu dem neuen bei mir.


    Mikroskopisch war auch hier wieder alles steril, im hymenium findet sich nicht eine Basidie, geschweige denn eine Spore dieser Art.
    Nur recht unterschiedlich geformte, dickwandige Pseudozystiden:


    Das Hyphensystem dieser Art ist trimitisch, besteht also aus dickwandigen Skeletthyphen, die recht lang und kaum verzweigt sind, sowie dünnwandigen generativen Hyphen und dazwischen verästelte, ebenfalls dünnwandige, oft gekrümmte Bindehyphen.
    Alle Hyphen sind hyalin, die generativen und die Skeletthyphen gelegentlich aber mit Tröpfchen im Inneren, Bindehyphen und generative Hyphen mit Schnallen.





    LG, pablo.