Hallo,
nachdem Enno seine erste Frühjahrslorchel und Nobi wieder so tolle Spitzmorcheln fand, weckte das in mir "gewisse Begehrlichkeiten" und musste mich am Donnerstag auch mal auf "die Suche" begeben. Es ging gut los. Ein beeindruckender Eichenwirrling wuchs als kleines "Kompottschüsselchen" auf einem Baumstupf.
Mein erklärtes Ziel war aber die Frühjahrslorchel G. esculenta. Mir fiel sofort wieder ein Kiefernwäldchen ein, wo ich letztes Jahr eine kleine Überraschung erlebte. Tricholoma equestre (Grünling), Tricholoma focale (Halsbandritterling) und Sarcodon squamosus (Kiefernwaldhabichtspilz) quasi auf einem sehr kleinen Areal. Bei solch Artenreichtum ist doch wohl auch die Frühjahrslorchel zu erwarten, oder?
Hier mal einige Impressionen.
Hin und wieder war auch mal eine Birke eingstreut und einer Stelle habe ich sogar ein paar Espen gefunden. Könnte dann im Herbst spannend hinsichtlich Espenrotkappe werden. Die moosbedeckten Flächen waren sehr matschig/glitschig; der Rest staubtrocken. Von G. esculenta Fehlanzeige. Wo ich schon mal dort war hab ich mir alles mal genauer angesehen und dabei wurde eine langgehegte These erneut (wieder mal) bestätigt. Wenn man einen bestimmten Pilz sucht, findet man ganz andere mit denen man gar nicht gerechnet hat. So zum Beispiel den Fichtenzapfenrübling Strobilurus esculentus, der, wie der Name schon sagt, an Kiefernzapfen wuchs.
Es ab auch einen "verdammt großen Haufen" vermutlich Hinterlassenschaften von Wildschweinen. Meinem festen Vorsatz treu bleibend, Nobi nicht die Arbeit wegzunehmen, bzw. ihn mit noch mehr "Mist" zu überschütten, hab ich den Haufen Haufen sein gelassen. Ja der schlechte Wortwitz musste jetzt sein.
"Ist denn heut schon Weihnachten?!!" Allerdings ohne Grundgebühr! (Ich frag mich gerade, wie lange das schon wieder her ist. )
Vermisst jemand seinen linken Schuh? Ich kann aushelfen; in einem modisch schicken Algengrün.
Am Nachmittag habe ich mich dann noch mit Toffel zu einer Tour im Waldpark Dresden getroffen; aufgrund eines "todsicheren Tipps" hinsichtlich Fühjahrslorchel. Dieser "todsichere Tipp" erwies als Flop; es herrschte total "Tote Hose". Davon habe ich leider keine Bilder (Akku leer). Gut, es gab total Stereum rugosum;total eingetrocknet. Man kann die Fruchtkörper mit viel Geduld und noch mehr Spucke wieder zum röten bringen. Weiterhin eine Scleroderma citrinum-Leiche, Phellinus contiguus, Schizopora. flavipora, Nemania serpens und anderes schwarzes Krustenzeugs. (die letzteren von Toffel mikroskopisch bestimmt). Alles irgendwie unspannend...
So viel zum vergeblichen Versuch eine G. esculenta zu finden. Ich werde weitere Versuche unternehmen und die (Mis)Erfolge hier posten, sofern es sich lohnt. Nicht nur G. esculenta steht bei mir auf dem Wunschzettel, sondern auch Inocybe erubescens (Ziegelroter Risspilz) (der aber noch weiter oben); hier in Sachsen auch nicht häufig.
Ich werde euch informieren, wie die Suche weitergeht. Ich zitiere einfach mal "Arnie": I'LL BE BACK!!
Ein kleiner Blumengruß zum (vorläufigen) Abschied gehört noch hierhin.
l.g.
Stefan
Edit: Die lateinischen Namen hab ich ausgeschrieben und die deutschen dazu, zumindest dort, wo mir das auf die Schnelle möglich war. Danke Christoph für deinen Einwand...