Coprinellus heterosetulosus

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.945 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    im Moment ist hier auf den Pferdeäpfeln einiges los. Die sind nicht nur überzogen mit Schizothecium conicum und vesticola, sondern auch mit mehreren Arten von Tintlingen. Wie viele genau weiß ich nicht, muss ich erst mal alles untersuchen und reifen lassen. Coprinopsis radiata wächt immer noch, es kommen aber noch andere, so wie dieser kleine Braune hier. Den hab ich höchstwahrscheinlich letztes Jahr schon mal gesehen, kam damals nicht weiter mit dem Bestimmen, da hab ich aber nicht genau genug untersucht.
    Diesmal hoffentlich schon.


    Hier die Daten:


    - Fk (noch jung) unter 1cm groß
    - Sporen: glatt, 9-10,5(11) x 5-6 µm
    - Basidien: 4-sporig
    - Velum: keins gesehen
    - Cheilozystiden: rundlich, 25-40 x 21-30
    - Pleurozystiden: wenn überhaupt vorhanden, dann sehen die genauso wie die Cheilos aus, ich kann die hier nicht unterscheiden, ich denke es sind keine da
    - Pileozystiden: lang, nach oben zugespitzt: 42-95 x 11-18 µm, die Breite an der Basis gemessen
    - Kaulozystiden vorhanden, hab ich noch nicht gemessen, falls das nötig sein sollte werd ich es nachholen
    - keine Schnallen gefunden





    Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass es Coprinellus heterosetulosus ist. Zur Sicherheit frag ich lieber nochmal nach, es ist ja das erste Mal, dass ich den so bestimmt hab.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Hallo Matthias,
    auf deinen eingelegten Pferdeäpfeln ist ja schwer was los. Viel Spaß mit den Tintlingen! Die sind prompt immer dann reif fürs Mikro, wenn man keine Zeit hat.
    Bei deinem aktuellen Fund zwei Rückfragen:
    Ist der Keimporus zentral oder deutlich schräg? Finden sich zwischen "normalen" Pileozystiden auch kurze, oft geschlängelte mit verdickter Wand?
    Wenn ja und KP schräg, sieht es nach Coprinellus heterosetulosus aus, wenn nicht, tendiere ich leicht zu Coprinellus pellucidus.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für deine Antwort. Ich hab gerade nochmal an den Pilzen rumgedoktort, die sind jetzt viel reifer als gestern und man sieht den Porus besser: ich würde schon "schräg" dazu sagen, zumindest leicht.



    Bei den Pileos sieht's so aus: da gibt's auch kleinere, etwas geschlängelte, die im Bild messen: 44x8 µm (Mitte), 35x6 µm (rechts unten), 33x4 µm (rechts oben). Die Wand schaut auch recht dick aus, v.a. oben rechts.
    Denke schon, dass es dann heterosetulosus ist, oder?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    Andreas hat ja bereits auf die wichtigsten Merkmale von Coprinellus heterosetulosus hingewiesen.



    Ist der Keimporus zentral oder deutlich schräg? Finden sich zwischen "normalen" Pileozystiden auch kurze, oft geschlängelte mit verdickter Wand?
    Wenn ja und KP schräg, sieht es nach Coprinellus heterosetulosus aus, wenn nicht, tendiere ich leicht zu Coprinellus pellucidus.


    Ein weiteres Unterscheidungskriterium sind die etwas geringere Länge und vor allem Breite der Sporen des ähnliches Coprinellus pellucidus.


    Nach deiner neuesten, vorzüglichen Dokumentation habe ich keine Zweifel an Coprinellus heterosetulosus! :thumbup:


    Der Keimporus ist eher schräg als parallel, die typischen kleinen, dickwandigen und leicht geschlängelten Sklerozystiden sind vorhanden und die Sporen sind für pellucidus deutlich zu breit.


    LG Nobi


    PS: Ich denke, Dung-Tintlinge wären auch ein interessantes Thema für unser Treffen im Oktober.
    Ich werde da mal etwas vorbereiten.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Matthias,
    ich schließe mich Nobi an: perfekt Coprinellus heterosetulosus.
    Und Nobi hat ganz richtig ergänzt, dass die Sporenbreite besser passt (bei den Sporenmaßen der "Tintlinge" bin ich allerdings sehr großzügig; die haben oft eine gewaltige Bandbreite).
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Nobi, hallo Andreas,


    danke euch beiden für die Bestätigung.



    PS: Ich denke, Dung-Tintlinge wären auch ein interessantes Thema für unser Treffen im Oktober.


    Sowieso. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.