Daedalea quercina = Eichenwirrling

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 3.671 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Daedalea quercina (L.) Pers.
    Eichenwirrling
    Synonyme:
    - Agaricus quercinus L.
    - Lenzites quercina (L.) P. Karst.
    - Trametes quercina (L.) Pilat
    - Daedalea nigricans Pers.
    - Daedalea inzengae Fr.
    - und etliche Varietäten wie: var. nigricans, var. dura, var. flexilis, var. subflexilis, var. ovata, var. platypora, var. stalactiformis–¦


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Polyporales --> Fomitopsidiaceae --> Daedalea --> Daedalea quercina



    Beschreibung Fruchtkörper: konsolig, halbkreis- oder nierenförmig, an senkrechtem Substrat auch gelegentlich mit der Fruchtschicht etwas herablaufend; einzeln oder in Gruppen, teils auch dachziegelig oder einzelne Fruchtkörper miteinander verwachsend, umwächst Zweige, Gräser und Blätter; Oberfläche filzig, uneben und schwach zoniert, meist flach und horizontal ausgerichtet; beige bis ockerbraun, bei Feuchtigkeit oder unter aufliegenden Blättern auch dunkelbraun fleckend, bei Trockenheit und im Alter bis zu cremefarben ausblassend; Ansatzstelle verdickt, meist breit angewachsen; Fruchtschicht lamellig –“ labyrinthisch, Lamellen teils miteinander verwachsen und mäandernd, sehr dick und kräftig, zähelastisch, nicht vom Hutfleisch ablösbar, ungefähr wie der Hut gefärbt.


    Fleisch: fest, sehr zähelastisch, schwer vom Substrat zu trennen; hellocker bis ockerbraun; ohne besonderen Geruch


    Speisewert: kein Speisepilz


    Sporenpulver: weiß


    Vorkommen: Ohne besondere Vorlieben was Waldtyp und Boden betrifft; an abgestorbenem Eichenholz, meist an Stümpfen und liegenden oder stehenden Stämmen (seltener an dicken Ästen), auch an noch lebendigen, alten Bäumen; nur sehr selten an anderem Laubholz, dann am ehesten an Buche oder Esskastanie, der unten auf 5a und 5b abgebildete Fund könnte an Hainbuche sein (vielleicht aber doch auch Roteiche).
    Weit verbreitet und häufig, Fruchtkörper mehrjährig und das ganze Jahr über zu finden.


    Verwechslungen: Am ehesten mit Blättlingen wie dem Birkenblättling (Lenzites betulina) oder dem seltenen Auenblättling (Lenzites warnieri), die auch an Eiche wachsen können. In der Regel haben beide aber ein regelmäßiger lamelliges Hymenophor mit schmaleren Blättern, sind tendenziell etwas dünnfleischiger und graziler gebaut; die Oberfläche sollte farbenfreudiger und deutlicher zoniert sein.
    Blättertrameten wie die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) und die Dreifarbige Tramete (Daedaleopsis tricolor) röten im Alter und jung bei Verletzung der Fruchtschicht; sind dünnfleischiger, dunkler gefärbt und Daedaleopsis confragosa zeichnet sich zudem durch meist langgezogen poroides Hymenophor aus.
    Der Balkenblättling (Gloeophyllum trabeum) hat eine deutlicher porige Fruchtschicht und wird nicht so groß. Farblich kann er aber ähnlich aussehen.
    Die Bucketramete (Trametes gibbosa) hat längliche Poren, eine andere Färbung, vor allem das Fleisch ist heller.


    Anmerkungen: Diverse beschriebene Varietäten und Formen sind hier ins Gesamterscheinungsbild der Art einbezogen.



    Bilder:
    1:
    2:
    3:
    4:
    5a:
    5b:
    6a:
    6b:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Lenzites betulina = Birkenblättling<
    >Lenzites warnieri = Auenblättling<
    >Daedaleopsis confragosa = Rötende Blättertramete<
    >Daedaleopsis tricolor = Dreifarbige Blättertramete<
    >Gloeophyllum trabeum = Balkenblättling<
    >Trametes gibbosa = Buckeltramete<

    • Offizieller Beitrag

    Daedalea quercina f. trametea (Bourdot & Galzin) Domanski, Orlos & Skirg.
    = Poroider Eichenwirrling








    Unterscheidet sich von der Hauptform ledigleich durch eine poroide bis schwach sinuos - poroide Ausprägung des Hymenophors. Ansonsten makro- und mikroskopisch identisch.


    Insgesamt ist diese Wuchsform wohl ziemlich selten.




    Hymenium mit reichlich dickwandigen "Skeletozystiden", also keine eigentlichen Zystiden sondern ins Hymnium hereinragenden Enden von Skeletthyphen. Die Basidien sind dazwischen oft kaum auszumachen. Sporen sind ohnehin meist nicht zu finden, wenn man die Art außerhalb einer Sporulationsperiode erwischt.




    Daedaleopsis confragosa müsste im Hymenium Dendrohyphidien zeigen und nicht so prägnante skeletoide Hyphidien.



    LG, Pablo.