Dunkelpilz

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.944 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klaus H..


  • Hallo,
    diesen Pilz fand ich heute in S.-H., in einem Auwald am Hemmelsdorfer See.
    Beim Hochheben eines stark vermoderten Astes legte ich einen Hohlraum frei, in dem er wuchs.
    Länge ca. 5 cm.
    Erinnert mich stark an ein Judasohr, dürfte ja aber wohl etwas anderes
    sein.


    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!


    Das sieht entweder wie was Lorcheliges aus, oder wie ein Becherling.
    Da müsstest du mal rausfinden, ob der Fruchtkörper auffällig gestielt war, und ob das Holz Laub- oder Nadelholz ist.


    Wenn nicht gestielt, dann wohl ein Becherling (Gattung: Peziza), also ein Fall fürs Mikro.
    Wenn gestielt und Nadelholz, dann Scheibenlorchel (Gyromitra / Discina ancilis), wenn gestielt und an Laubholz, dann Schildlorchel (Gyromitra / Discina parma).


    Das gelbe Gefussel gehört wahrscheinlich nicht dazu, sondern zu einem anderen Pilz. Erinnert mich stark an das Ozonium eines Haustintlings (Coprinus domesticus), dann wären wir hier jedenfalls an Laubholz.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Klaus,


    ich befürchte um die beiden Arten (auch von dem Tintling) rauszubekommen wird wohl die Mikroskopie bemüht werden müssen. Das ist auf alle Fälle ein Becherling; aber welcher. :/


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Pablo, vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Zum Pilz: das erste Bild zeigt die Oberseite, das 2. Bild die Unterseite
    des Pilzes an. Ein Stiel definitiv nicht vorhanden, war leicht mit Teilen des Randes am Boden fest.
    Die weißliche Schicht sah stark nach Schimmel aus. Der Pilz selbst war aber
    frisch.
    Das rötlich-gelbe Gefussel zog sich über die gesamte Unterseite des Astes
    (ca. 2 m lang) hin und war teilweise mehrere Zentimeter stark.


    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ja, das Weiße kann gut eine Schimmel - Art sein. Möglich wäre auch noch Sporenpulver, das ja nicht wegfliegen kann, wenn der Pilz so unter einem Ast sitzt.
    Aber das mit dem Stiel ist wunderlich. Wie war denn der Pilz am Substrat festgewachsen? Immerhin eine Ansatzstelle müsste ja zu erkennen sein. Zumal ich erst gedacht hatte, die Unterseite wäre das auf dem ersten Bild, wegen der Oberflächenstruktur, solche etwas rauen Strukturen finden sich bei Gelörch und Bechern eher an der Außenseite, während die Innenseite (die Fruchtschicht) völlig glatt ist (von Runzeln und Falten mal abgesehen).


    Möglicherweise ist der Stiel auch irgendwo abgebrochen? Die sind recht fragil, diese Ascos.


    Ich stelle noch mal ein Bild der Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) dazu, wo man den Stiel beim umgedrehten Pilz gut sehen kann:


    Bei Peziza ist der Stiel meist viel weniger entwickelt, aber irgendeine Art Ansatzstelle findet sich auch da immer, irgendwie muss der Pilz ja aus dem Holz gewachsen sein. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich füge noch mal 2 andere Photos ein.
    Ganzer Pilz: festgewachsen war er mit dem rechten Rand unten mittig.
    Teilaufnahme: rechts oberhalb der kleinen Schnecke kann man so gerade
    erahnen, dass dort die Kante beschädigt (abgebrochen) ist.


    VG
    Klaus


  • Ahoi, Hans,


    die Konsistenz, die ich sehe, erinnert schon recht stark an Judasohr.
    Erst vor einer Woche durfte ich die Feststellung machen,
    daß die Ohren sogar auf der Unterseite von auf dem Boden aufliegenden Ästen (in der Laubschicht) fruktifizieren.


    Kannst Du bitte von Deinem(n) Originalfoto(s)
    einen 800x600-Ausschnitt machen?
    So nah ran wie irgend möglich.
    Der könnte zeigen, ob die Oberseite behaart ist.


    Neugierig
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Klaus,
    ich stimme Malone zu und denk auch, daß das "nur" ein Judasohr an ungewöhnlicher Wuchsstelle ist. Die Konsistenz sieht nach Gallertpilz aus und nicht nach Scheibenlorchel.
    Da würde vielleicht der "Fingernageltest" helfen: mit dem Fingernagel versuchen den Pilz zu zerteilen:
    Gallertpilz: geht nur schwierig, ist gummiartig; Becherling: geht leicht
    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ja, die Konsistenz würde das natürlich unmittelbar klären. Da der Pilz anscheinend "gebrochen" werden kann, hatte ich gar nicht über ein Judaasohr nachgedacht. Das lässt sich ja erst brechen, wenn es komplett getrocknet ist, und das sähe ja nun völlig anders aus.
    Das müsste man jetzt mal noch spezifizieren. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    eine spätere Aufsuche des Standortes und nochmalige genaue Betrachtung des Pilzes ergab für mich, dass es tatsächlich ein Judasohr ist.


    Habe inzwischen auch nochmals Judaspilze an der Unterseite eines Totholzastes gefunden. Vermtl. infolge Lichtmangels hellbraun .


    Vielen Dank nochmals !


    Klaus H.