Ein weiteres Hallo in die Runde!
Den hier haben wir (Anna, Stefan und ich) auch gestern gefunden.
Ebenfalls in einem Auwald am Oberrhein, an liegenden, modrigen, übermoosten Laubholzstämmen, die schon fast wieder in Erdreich verwandelt sind.
Feuchter Standort in einem schattigen Gebüsch zwischen Pappeln und Weiden.
Die Pilze bevölkern in großer Anzahl (etliche Dutzend Fruchtkörper) die Stämme, einige wenige sind auch runtergerutscht und wachsen neben dem Holz scheinbar auf dem Erdboden.
Die Pilze sitzen recht fest und sehr eng dem Substrat auf, Stiele sind bestenfalls rudimentär vorhanden.
Die Konsistenz ist eigenartig knorpelig - fest und doch auch brüchig, insgesamt ist der Pilz aber einigermaßen glitschig, vor allem die Außenseite wirkt wie mit Gel überzogen.
Das Fleisch ist weißlich und riecht unbedeutend pilzig.
Impressionen:
Mikroskopisch auffällig ist erstmal die Außenseite mit langen, in gelartiger Masse schwimmenden Haaren:
Übergang von "Haaren" zu Context:
In der Mitte besteht das Fleisch überwiegend aus dicken, blasigen Strukturen:
Zur Fruchtschicht hin mit dünneren, länglicheren Hyphen:
Fruchtschicht in Wasser:
Das ist alles noch ziemlich unreif, noch keine einzige freie Spore zu finden. Auch die Asci teils noch sehr unreif mit diffusem Inhalt. Die Sporen mit den deutlichen, großen Tropfen innen müssten auf dem Weg zur Reife am weitesten sein. Paraphysen lang und dünn, die Asci etwas überragend, Enden leicht keulig verdickt, septiert.
Fruchtschicht in Lugol:
Interessant, daß die Asci hier auch zur Basis hin strak I+ reagieren.
Paraphysen reagieren teils gut rötlich - braun.
Beim Versuch einer Bestimmung lande ich bei Pachella violaceonigra (Violettschwarzer Dickbecherling).
Passt das?
LG, Pablo.