Bevor ich von der gestrigen Exkursion berichte, muss ich mich zunächst bei Mario (Trino) entschuldigen. Er wollte gerne mit, und ich Dussel hab ihn glatt vergessen. Unverzeihlich, peinlich, doof, aber nicht zu ändern.:shy:
Mario, wenn die Steinpilze blühen, machen wir beide eine Tour zu meinem Hot spot, versprochen.
Ja, wieder einmal hat sich gezeigt, dass sich in unserem Forum offenbar nur sehr nette Leute tummeln. Melanie und Reinhard kannte ich ja schon, mit Anna und Stefan traf ich mich zum ersten mal. Also, die beiden kann man mitnehmen, soviel steht fest. Und hangtauglich sind sie auch.:)
Naja, trocken war ´s, und so die Fundaussichten nicht besonders gut. Trotzdem haben wir noch so einiges finden können. Reinhard, unser "Dokumetator" hat fleißig alles aufgeschrieben. Die Liste will ich aber noch haben.:D
Nach einem kleinen Lindenblütenknospen-Snack ging es mit den, eigentlich für Pablo reservierten, Octospora affinis los, die wie versprochen auf Anhieb zu finden waren. Ein Foto hab ich mir gespart, wurde ja schon oft genug gezeigt und gibt auch nicht viel her.
Dann ging es zu den ebenfalls für Pablo gedachten Glyphium elatum, die uns auch brav erwarteten.
Unten im Tal suchten wir zunächst den sumpfigen Talgrund ab, um dann den Hang hinauf bis zum Hexenverbrennungsplatz zu steigen.
Nein, keine Sorge. Erstens sind Melanie und Anna viel zu nett, um als Hexe zu gelten (subjektive Einschätzung), und zweitens ist die letzte Hexenverbrennung hier schon mehr als 10 Jahre her.:)
Sodann querten wir auf gut zwei Kilometer einen recht steilen Hang an dem es sehr viel Altholz zu finden gibt. Anna und Stefan wissen jetzt, warum wir im Bergischen ein Bein kürzer haben als das andere.:D
Wir fanden einiges an diversen Rindenpilzen und Porlingen. Klar, denn die kommen mit der Trockenheit am besten zurecht.
Beeindruckend war das gleichzeitige aussporen der Zunderschwämme (Fomes fomentarius) fast überall im Wald. Alles schien wie mit einer dünnen Mehlschicht bedeckt. Hab ich so auch noch nicht gesehen.
Der Maiporling (Polyporus ciliatus) war dann der wohl erste standesgemäße Frühjahrsfund.
Weiter ging es, Foto hier, Foto da, bis wir den Wanderweg erreichten, der uns zurück zum Parkplatz bringen sollte.
Gedanklich die Pilze schon abgeschaltet, rief uns Reinhard plötzlich zurück.
"Was ist das denn hier?"
Ja, das war nicht weniger als das Highlight des Tages. Eine Lorchel. Nee, nicht eine. Noch eine, und noch eine, und ganz viele..
Nur welche? Die schwarz-weiße wurde gehandelt, ohne jedoch mit Sicherheit bestimmt zu werden. Natürlich wurden Proben mitgenommen und zu Hause "M" vorgeführt. Die Literatur besagt, dass die schwarz-weiße streng an Kiefer gebunden ist.
Keine Kiefer weit und breit, also auch keine schwarz-weiße.
Nach Befragung von "M" und vorhandener Literatur kommt eigentlich nur noch die Kleine Becherlorchel (Helvella confusa) in Betracht. Ich muss das noch absichern, bin aber so gut wie überzeugt. Das wäre dann ein Neufund für mich und unsere Gegend.
Nach ausgiebiger Fotoszession ging es dann weiter, wo wir noch auf eine größere Anzahl Frühlings-Glockenschüpplinge (Pholiotina aporus) stießen.
Mir hat die Tour jedenfalls viel Spass gemacht, auch wenn die Funde insgesamt mager waren. Ich hoffe mal, dass wir das zu einer pilzreicheren Zeit wiederholen können.
Auch denke ich, dass hier noch Fotos von den übrigen Exkursionsteilnehmern eingestellt werden, ich hab ja gar nicht so viel rumgeknipst.
Ach so, was zum Teufel sind Rehlöcher?
Ich hatte, mit wenig Hoffnung, meine Trüffelhacke mitgenommen und hier und da ein wenig rumgescharrt. Dabei erklärend, dass man anhand der Kratz- und Wühlspuren von Wildtieren auf das Vorhandensein von "Trüffeln" schließen kann.
Melanie wies mich dann auf eine vermeintliche Wühlstelle hin, die sich aber als Lagerplatz eines Rehs entpuppte. Ich erklärte das kurz, worauf Anna ein paar Meter weiter auf ein weiteres Lager wies und meinte:" Dann ist das hier auch ein Reh".
Melanie erwiederte trocken. "Nee, das ist ein Loch".
Auch wenn man die Situationskomik des Augenblicks nicht wiedergeben kann, so ist doch ein neuer Begriff geboren worden.
"Rehlöcher" halt.:)