Hallo zusammen,
nach langer Zeit nehme ich mir mal wieder die Zeit um einen Betrag in dieses Forum zu schreiben. In Anlehnung an dieses Thema habe auch ich ein Thema, welches mich seit einigen Jahren zunehmend beschäftigt.
Es geht mir dabei um das zunehmende Aufstellen von Wildschutzzäunen in unseren Wäldern. Auch wenn dies nicht direkt etwas mit Sammeln von Pilzen zu tun hat, so kann es doch für manche Tour sehr einschränkend sein.
In selbst sammle vorwiegend in der Rostocker Heide und im Gelbensander Forst Pilze und fahre dort auch sehr viel umher. Seit einigen Jahren fällt mir auf, dass der Trend zur Einzäunung von Wald sehr stark zugenommen hat. Mir ist natürlich bewusst, dass gerade nach den oben bereits angesprochenen Kahlschlägen (ob nun mit Augenmaß oder nicht...) das Einzäunen notwendig sein kann, da die jungen Bäume sonst keine wirkliche Chance haben, sich richtig zu entwickeln. Viele Waldbesitzer klagen in dieser Sache ja über den so genannten Wildverbiss. Dennoch muss hier gesagt werden, dass sich anderswo, an nicht eingezäunten Stellen, auch kleine Bäume ohne größere Probleme entwickeln.
Ich habe bei einigen Waldbesitzern viel mehr das Gefühl, dass das Einzäunen gar nicht so sehr in Richtung Wildschutz geht. Vielmehr denke ich, dass es auch genug darunter gibt, welche einfach das Publikum von ihrem Wald fernhalten wollen. Ich selbst bin in den letzten Jahren mit zwei Waldbesitzern ins Gespräch gekommen, welche offen zugegeben haben, ihren Wald vor Publikumsverkehr schützen zu wollen. Zitat: "Es ist immerhin mein Wald und da kann ich machen was ich will."
Aus meiner Sicht stellt dies zwar einen Verstoß gegen § 30 LWaldG MV dar, aber man will ja bei solchen Diskussionen nicht immer sofort die juristische Keule schwingen. Mich würden an dieser Stelle mal eure Erlebnisse und Erfahrungen interessieren. Ich jedenfalls habe hier das Gefühl, dass im Vergleich zu den 1990er Jahren die Anzahl der Zäune stark zugenommen hat. Und nicht jeder davon hat eine offensichtliche Daseinsberechtigung. Es wurden auch dort Zäune aufgestellt, wo weder Jungbestand neu aufgeforstet, noch alter Bestand geschlagen wurde. Es gibt auch Flächen, wo die Zäune schon große Löcher haben und sich trotzdem niemand um die Entfernung bzw. Reparatur kümmert. Auch Wildschutzzäune mit Stacheldraht waren schon dabei (obgleich hier das zuständige Forstamt über kurz oder lang eingegriffen hat).
Meine Bedenken sind, dass wir irgendwann den Wald links und rechts des Weges nur noch durch Zäune betrachten können. Unsere Landschaft ist auch so schon genug urbanisiert.
Viele Grüße
Richard