Verpa bohemica = Böhmische Verpel

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 10.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

    • Offizieller Beitrag

    Verpa bohemica (Krombh.) J. Schröt.
    Böhmische Verpel, Rapunzelverpel


    Synonyme:


    Morchella bohemica Krombh.
    Ptychoverpa bohemica (Krombh.) Boud.
    Ascomycota --> Pezizomycetes --> Pezizomycetidae --> Pezizales --> Morchellaceae --> Verpa



    Hut: 6-15 cm hoch, Hut ockerfaben bis bräunlich, glockenförmig mit deutlichen, unregelmäßigen/gewellten Längs- teilweise auch Querrippen, Hutunterseite weiß, Hut ist mit dem Stiel ausschließlich am "Hutbuckel" verwachsen


    Stiel: weiß bis cremefarben, oft flockig genattert, innen gekammert bald hohl werdend


    Fleisch: weiß bis cremefarben, brüchig, ggf. etwas zäh


    Geruch: sehr aromatisch, angenehm pilzartig ohne penetrant-säuerliche Komponente


    Speisewert: sehr schmackhafter Speisepilz; der Speise- und Spitzmorchel ebenbürtig


    Vorkommen: (März) April bis Mai, in lichten Auenwäldern und Flussauen, gern auf Kalkböden, selten


    Verwechslungen: Hutfarbe dunkler und Hut weniger gerippt --> Fingerhutverpel (Verpa conica)
    Stiel und Hut im unteren Drittel des Hutes zusammengewachsen, Hut mit deutlichen dunklen wabenartigen Längs- und Querrippen --> Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera)


    Wissenswertes: Die Böhmische Verpel besitzt 2-sporige Asci. Sie ist damit auch von der Fingerhutverpel (achtsporige Asci) mikroskopisch gut zu trennen. Die Sporen der Böhmischen Verpel sind auch sehr groß 60-90 x 15-18 µm.


    Hier die entsprechenden Mikroaufnahmen:




    Bilder:




    Hier noch ein Schnittbild durch den Hut.



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Gyromitra esculenta<
    >Morchella esculenta s.l.<
    >Morchella conica<
    >Morchella gigas / Mitrophora semilibra<

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Stefan,
    die Mikrobilder sind gut geworden! :thumbup:
    Bei der Unterscheidung zur Käppchen-Morchel kannst du noch die Stielbeschaffenheit ergänzen: Bei Morchella ist sie puderig-körnig bestäubt, bei Verpa kleiig-genattert.
    Viele Grüße,
    Emil

  • [font="Arial"]Hier ein Überblick von jung bis alt der Bömischen Verpel (Verpa bohemica)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen ☻, Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.

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    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Rheinauen Ende März; Anemonen, Bärlauch, Efeu, Totholz, Eschen, Wildkirsche, Ahorn, Pappeln:



    1 Strich = 2,5 µm:


    Danke an Dieters gut geeichte Morchelaugen! :thumbup:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Hallo Pablo


    War da wirklich Wildkirsche in der Nähe ?


    Gruß Dieter


    Ob direkt am Standort weiß ich nicht mehr, aber ein paar Meter tiefer im Wald hatte ich noch ein paar Wildkirschenäste umgedreht. Wie immer ohne Craterocolla dran. :(
    Hasel könnte auch noch in der Nähe gewesen sein, da hatte ich ein paar Stämmchen nach Kleiebecherlingen und Dichomitus campestris abgesucht (erfolglos).



    LG, Pablo.

  • Hi.


    Wieso steht eigentlich in keiner Beschreibung, dass die die Verpeln zur Stielbasis hin im Anschnitt gerne mal röten? War vorgestern etwas überrascht, weil mir das neu war.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Hast du ein Bild davon gemacht?

    Für mich ist das auch neu, aber ich kann mir gut vorstellen, daß das vorkommen kann. Selbst beobachtet habe ich es allerdings noch nicht.



    LG; Pablo.

  • Hi.

    Ich hatte ein Bild wobei man es da nicht so gut sieht. Kann ich nochmal raussuchen wenn ich daheim bin.

    Ansonsten sieht man es in dem Video gut bei Minute 8 und ab Minute 12:

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    Hat jemand ein Buch wo das erwähnt wird?


    Lg.

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  • Hi,


    auch mir sind schon rötlich-orangene Stellen am Stiel der Verpeln aufgefallen. Ich meine auch schon Flecken unterm Hutrand am Stiel gesehen zu haben, also nicht nur im Schnitt. Ich meine es waren immer eher begrenzte Stellen und keine einheitliche Verfärbung im ganzen Schnitt. Ein Bild hab ich leider auch nicht parat. Auch in meinen Büchern sind dazu keine Angaben gemacht, bin aber auch nicht so breit aufgestellt.


    Liebe Grüße

    Luca

  • So hier der Fund vor ein paar Tagen. Am linken Fruchtkörper sieht man es etwas (in natura deutlicher):


    Heute bin ich in der Heimat kurz mal in den Wald nebenan gerannt, bevor die Neffen kamen und konnte dort tatsächlich auch noch eine Böhmische Verpel finden. Die hat ebenfalls gerötet:


    Bei mushroomexpert wird es erwähnt, ansonsten habe ich nix weiter dazu gefunden.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Die Frage ist dabei: Gehört das zum Pilz, also ist das eine gelegentlich auftretende Pigmentanreicherung, oder ist es ein Befall durch Bakterien oder andere Pilze, wobei der Parasit dann natürlich auch speziell bei Verpa bohemica auftreten kann. Oder bei allen Arten der Gattung Verpa. Bräunliche bis diffus rosabräunliche verfärbungen am Stiel bei Verpa conica meine ich auch schon hier und da beobachtet zu haben.



    LG; Pablo.