Mycenas auf Nadelholz

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo.


    Heute fand ich nahe Lübeck in einem Nadel-Laub-Mischwald auf einem Stapel verrottender Fichtenstämme diese Mycenas, die ich zunächst für Nitrathelmlinge hielt, aber ich konnte leider keinen Geruch feststellen. Ob der Geruch im Regen weggewaschen wurde oder ob sie wirklich keinen haben, muß ich offenlassen.


    Aussehen siehe Fotos. Stiel 3,5 - 4,5 cm lang, überwiegend glatt und von gleicher Farbe wie der Hut, vor allem an der Stielbasis einige Haare, läßt sich leicht abknicken, bricht aber nicht ab. Beim Schneiden und Quetschen sondert der Stiel eine kleine Menge durchsichtiger Flüssigkeit ab.


    Hut glockig, 7-10 mm, gerieft, Lamellen ausgebuchtet, Farbe und Aussehen siehe Foto. Die trockene Huthaut ließ sich mit Pinzette etwas abziehen.


    Im Mikroskop viersporige bauchige Basidien.


    Was wächst um diese Jahreszeit in kleinen Büscheln auf Nadelholz? Vielleicht weiß jemand hier weiter. Danke!


    Gruß von Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    kann es sein, dass das gar keine Mycena ist? Für Mycena sind mir ehrlich gesagt die Lamellen zu dunkel. Eine Psatyrella oder Conocybe vielleicht. :/
    Nur mal als Denkanstoß. Kann mich hier aber gut täuschen. Mycena und Psathyrellen sind nicht unbedingt meine Baustelle.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris & Stefan!


    Das wird schon ein Helmling sein, so dunkel sind die Lamellen nicht. Ich denke, das ist auch eine Belichtungsfrage, zumal es doch einige Mycenas mit farbigen Lamellen (grau, bräunlich, gelblich, rostfarben) gibt.
    Auch ohne den Chlor- / Nitratgeruch würde ich hier an Mycena stipata (Büscheliger Salpeterhelmling) denken. Die optisch identische Mycena silvae-nigrae hätte zweisporige Basidien und ist eher ein Bergbewohner.


    Um den Chlorgeruch wahrnehmbar zu machen, muss man mitunter allerlei Gedöns mit so einem Pilz veranstalten: Den Hut mit Lamellen zwischen den Fingern quetschen und zerreiben, etwas anwärmen, mal eine zeitlang in eine Plastedose sperren, um Geruch zu "sammeln"; solche Sachen eben.



    LG, pablo.

  • Hallo Chris!


    Also tippen würde ich auf Mycena stipata (Viersporiger Nitrathelmling), habituell passt das schön mit den spitzkegligen dunkelgelbbraunen Hüten, und das Substrat und die Erscheinungszeit passt sowieso.
    http://www.naturephoto-cz.com/…pata-photo_lat-12324.html
    Tja, der Chlor-Geruch wäre schon noch schön gewesen.
    Hast du bei der Geruchsprobe den Stiel leicht angekratzt oder leicht mit den Fingern/Daumen über die Lamellen gestrichen?


    100%-ig festlegen werde ich mich natürlich nicht, ein kleines Hintertürchen, sagen wir 10%, würde ich mir offenhalten.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Pablo, Ingo und Stefan,
    vielen Dank für eure Rückmeldungen. Nitrathelmling hatte ich ja gleich im Verdacht, hatte ich ja geschrieben, und da ich Mycena stipata vermutete habe ich auch gleich geguckt, ob ich Basidien mit 4 Sterigmen finde. Alles da. Nicht ganz sicher war ich mir halt wegen des Geruchs, aber wenn man mit dem Geruch einen Haufen "Gedöns" machen muß, um ihn zu bemerken, dann habe ich keine Probleme damit, hier Mycena stipata aufzuschreiben, auch wenn ich nix riechen kann. Ob die abziehbare Huthaut und der Stielsaft irgendwas bedeuten, dazu fehlt mir die Erfahrung.
    Also vielen Dank und schönen Abend
    Chris

  • Hallo Chris!


    Naja, ehrlich gesagt, muss ich bei nach Chlor riechenden Mycenen kein Gedöns machen wie es Pablo beschreibt.
    Wenn die nicht gerade am Vertrocknen sind, rieche ich das im Normalfall schon ohne was zu machen.
    Aber sicherheitshalber kann man natürlich mal leicht darüberreiben, weil der Geruch in diesem Fall (wie auch meistens bei Pilzen) im "Saft steckt" (Pilze, die nach Maggie, Kakao oder Kokos riechen, sind hier ausgenommen).


    Allerdings fühle ich mich mit meinem Geruchssinn oft recht einsam, wenn man immer wieder hört wo und wann und bei welcher Art nichts gerochen wird.
    Soll natürlich keiner persönlich nehmen! Glücklicherweise treffe ich manchmal Menschen, bei denen das Riechorgan ebenfalls noch fantastisch funktioniert. Das macht Spaß, mit denen zu diskutieren oder einen Geruch einzugrenzen. Stephan (Oehrling) gehört dazu.


    VG Ingo W

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