Welcher Pilz ist das? Morchel?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 7.913 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    wir haben hier bei uns im Garten mehrere hundert dieser Pilze zu stehen. Alle in den Beeten auf denen Rindenmulch angedeckt ist (Kiefer).





    Sind das Morcheln? Wenn ja sind sie essbar? Wie verwerten, wenn man es kann? Trocknen?


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Caro,


    würde mich Andreas anschließen. An deiner Stelle würde ich hier im Forum keinem sagen, wo du wohnst. Du würdest sehr schnell sehr beliebt sein und könntest. dirch vor Besuchern kaum retten. :evil: Einige hundert?!! 8|8|. *kopfschüttel*
    Du wirst die nächsten beiden Jahre immer weniger finden. Morcheln auf Rindenmulch kommen nach 2-3 Jahren nicht mehr.
    Zubereitung von Morcheln: entweder frisch mit Zwiebeln braten/Rahmsoße draus machen oder Trocknen, wenn gebraucht wieder aufweichen und dann eine leckere Soße draus machen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo,


    sofort ernten, fünzig davon sofort schnabulieren, die übrigen trocknen. Besser, küchenmykologisch angeraten, alle trocknen, der Geschmack wird dadurch intensiver. Auf Rindenmulch sind die einmal, da kommt in 99 % der Fällen nichts nach.


    Schöner Fund


    gratuliere dir dazu :thumbup:,



    LG
    Habicht

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo Caro,


    die sehen ganz sicher alle gleich aus ?


    Auf dem Rindenmulch ( bevorzugt gerade Kiefer bei sandigem Boden) könnte auch die Frühjahrslorchel, - Gyromitra esculenta - vorkommen. Diese enthalten Gyromitrin. Von dem Verzehr ist abzuraten.


    Wenn man in Fund- und Sammelfreude ist, kann man schnell mal vergessen, jeden einzelnen Fruchtkörper genau anzuschauen.


    Das soll nur ein Hinweis sein, eine Essenfreigabe über das Internet gibt es ohnehin nicht.


    Liebe Grüße,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Caro!


    Zunächst mal Glückwunsch zu dem Garten. :thumbup:
    Und sammel bitte nur die, die wirklich so aussehen und bei denen du dir selbst sicher bist. Ein paar Frühjahrslorcheln dazwischen wäre in der Tat sehr unangenehm. Weils übers Netz halt nicht geht, kannst du zur Not den Fund ja auch jemandem mit Fachkenntnis vorlegen, wenn du dir selbst nicht 100%ig sicher bist.


    Wenn es dann passt, sollte jedenfalls dein Jahresvorrat gedeckt sein. Und im eigenen Garten muss man sich ja keine Sorgen wegen der Gassistrecken der Hunde machen.


    Das Thema lege ich mal zu den Bestimmungsanfragen rüber.



    LG, pablo.

  • ... und wenn dir das mit den Morcheln im Garten gefällt, kannst du ja deinen Lieferanten fragen, ob es noch von dem Rindenmulch gibt, das er dir letztes Jahr geliefert hat. Dann tauschst du im Herbst die Schnippsel aus und hast im nächsten Jahr wieder Morcheln. Das funktioniert wirklich, ungelogen!

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Aber hallo die-caro,


    bitte schneide alle Pilze unten am Stiel vorsichtig ab, lege sie in einen großen Karton, rundum der Pilze mit Stroh auslegen und schicke sie per Express über Nacht an mich, für Porto komme ich selbstverständlich auf und ich werde die Spitzmorcheln, ich hoffe, daß es auch alle welche sind, für dich kostenlos ent, ich meinte versorgen. ;)
    Wahnsinn!
    Bei uns Freiburg/ Breisgau ist tote Hose, noch??? gerade mal eine Speisemorchel und das hinter einem dicken alten Kirschbaum, nichts mit Morcheln unter Apfelbaum. ;( :rain::rain::rain::sun:
    Dieses Jahr scheinen die Morcheln vom Norden nach Süden zu erscheinen.


    nb. Mich würde schon interesieren in welcher Region du zu Hause bist, vieleicht wird es hier doch noch etwas, bis jetzt wurde ich jedes Jahr fündig meist mit Speise, Käppchen und manchmal auch Spitzmorcheln Morchelbecherlinge sind auch immer vertreten.


    Es grüßt die Schleiereule

    The first morel the shepherds did see
    In the springtime beneath a dying elm tree:
    Morel, morel,
    Morel, morel!
    Where we find them we never will tell,
    Morel!


    Direkt von Google übersetzt:


    Code
    Die erste Morchel,die die Hirten gesehen haben
    Im Frühling unter einer sterbenden Ulme:
    Morchel, Morchel,
    Morchel, Morchel!
    Wo wir sie finden, werden wir nie sagen,
    Morchel!

    Einmal editiert, zuletzt von Schleiereule ()

  • Hallo Schleiereule,


    aus 65 Jahren Lebenserfahrung hätte ich schon mehr erwartet, als einen Kommentar, der eine durchaus seriöse und ernstgemeinte Antwort auf eine Bestimmungsanfrage ins Lächerliche zieht.
    Spaß und Frohsinn ist durchaus angebracht und auch hier willkommen, aber alles stets zu seiner Zeit.


    Beachte bitte meine pn.


    Markus

  • Hallo Calabaza,


    ich hab den Text geändert, weist du, das Leben ist ernst genug und mit 65 kann man auch noch lustig sein, hab ´s vielleicht überspannt.:/


    Gruß und gut Fund
    Schleiereule

    The first morel the shepherds did see
    In the springtime beneath a dying elm tree:
    Morel, morel,
    Morel, morel!
    Where we find them we never will tell,
    Morel!


    Direkt von Google übersetzt:


    Code
    Die erste Morchel,die die Hirten gesehen haben
    Im Frühling unter einer sterbenden Ulme:
    Morchel, Morchel,
    Morchel, Morchel!
    Wo wir sie finden, werden wir nie sagen,
    Morchel!
  • Guten morgen ihr lieben,


    danke erst einmal für die vielen hilfreichen Antworten.


    Es sind definitiv keine Frühjahrslorcheln, alle Pilze haben eine zapfenartige Form also sind so spitz wie auf meinen Bildern. Manche etwas größer, manche etwas kleiner eben.


    Wir wohnen in Brandenburg, ca. 30 km östlich von Berlin entfernt.


    Liebe Grüße

  • Hallo zusammen!


    Ich würde mich gerne mit meinem Morchelfund anschließen. Kann mir jemand weiterhelfen um welche es sich hier genau handelt? ichh weiß, das Foto ist eher nicht ideal zur Bestimmung weil etwas unscharf.

    Bin erst seit diesem Jahr bewusst auf Morchelsuche und meine Kenntnisse über die genauen Bestimmungsmerkmale halten sich diesbezüglich eher in Grenzen.
    Also danke schonmal an alle Morchelexperten!


  • Wir wohnen in Brandenburg, ca. 30 km östlich von Berlin entfernt.


    Hallo Caro,


    also in dieser Gegend hättest du momentan sogar gute Chancen, freie Spitzmorcheln (Morchella elata) außerhalb deines Gartens zu finden. Dass es sich bei deinen Pilzen um Rindenmulchmorcheln (Rimumo's) handelt, ist soweit klar. Die haben, verglichen mit den wilden Spitzmorcheln, ein etwas anderes Wabenmuster am Hut. Dieses erinnert nämlich eher an Maschen. Zur besseren Unterscheidung nennen die sich bei mir Morchella conica.
    Ganz geklärt ist wohl noch nicht, ob es sich tatsächlich um eine eigene Art handelt. Ich meine jedenfalls, dass die freilebenden Morcheln intensiver schmecken als die vom Mulch. Aber auch das kann nur ein subjektiver Eindruck sein.


    Gruß Ingo
    (der gleich von Berlin aus 60km gen Osten fährt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Räumen wir das Pferd mal von hinten auf:

    Zitat


    Da hat sich mein eigener Tip nach der gemeinen Morchel (Morchella vulgaris) wohl nicht bestätigt.


    Doch! Morchella esculenta und Morchella vulgaris kann man auch ganz gut synonymisieren. Oder eine Varietät draus machen: Morchella esculenta var. vulgaris.
    In der Gruppe der Speisemorcheln kann man allerhand anstellen mit diversen Namen. Die Frage nach einer "Expertenmeinung" ist hier sehr riskant. Wenn man zu der Thematik drei Experten befragt, wird man sich mit mindestens fünf unterschiedlichen Meinungen / Artkonzepten auseinandersetzen müssen.
    Morchella esculenta?
    Morchella vulgaris?
    Morchella rotunda?
    Morchella umbrina?
    Morchella crassipes?
    usw usf
    Oder das Ganze als Varietäten...
    Oder einzelne davon als Varietäten, andere als eigenständige Arten, die dann aber teilweise untereinander synonymisiert, dann doch wieder unterscheiden und als reine Wuchsformen getrennt?
    Jetzt nehmen wir noch die Phyllogenetiker mit ins Boot und erhalten noch eine völlig andere Artabgrenzung, wo dann allles das Selbe sein könnte, nur eine Form von M. umbrina zB, die aber makro- und mikroskopisch absolut identisch ist, die müsse eine eigene Art sein und eigentlich auch in eine eigene Gattung und eigene Familie gestellt werden...
    Nö, da ist derzeit kein eindeutiges Konzept erkennbar. Bis das sich ändert, bleibe ich für mich selbst stur dabei, alles in einen Topf zu schmeißen und nenne den Topf Morchella esculenta s.l.
    Zumal es zwischen den einzelnen "Arten" sämtliche Übergänge gibt.
    Die ganze Problematik ist auch aus einem wichtigen Grund kaum zu entschlüsseln: Detaillierte Untersuchungen von Speisemorchelfunden (makroskopisch, mikroskopisch oder phyllogenetisch) sind extrem schwierig bis fast unmöglich, da die Fruchtkörper dieser leckeren Pilze die Angewohnheit haben, sehr rasch restlos aufgegessen zu sein, bevor man die unters Mikro legen kann. :P


    OK, da war nun etwas Ironie dabei.
    Das sollte nur ausdrücken, daß man bei den "Speisemorcheln" durchaus auch mal alle synonymisieren kann (aber nicht muss).


    Recht ähnlich ist es auch mit den "Spitzmorcheln":

    Zitat


    Ganz geklärt ist wohl noch nicht, ob es sich tatsächlich um eine eigene Art handelt.


    Ich glaube dir trotzdem gerne, daß es da Möglichkeiten der Unterscheidung gibt, Ingo. Freilandspitzmorcheln haben sich mir zwar noch nicht gezeigt (trotz intensiven Kiefernwaldscannings), aber wenn ich mir die Bilder so ansehe, ist auch tendenziell eine etwas andere Farbgebung zu beobachten.
    Aber auch hier: So ganz einfach scheint es nicht zu gehen. Sowohl Farben als auch Gestaltung der Rippen scheint mir zumindest bei den klassichen "RiMuMos" ziemlich variabel zu sein. Übrigens auch Altersabhängig, ähnlich wie bei Käppchenmorcheln.
    Dazu mal zwei Kollektionen von Rindenmulch:
    25.04.2013, Mannheim auf dem Rindenmulch vor einem Altersheim

    05.05.2013, Langensteinbach bei Karlsruhe in einem Vorgarten

    Interessant, oder? ;)
    Da schmeiße ich bislang auch noch alles in einen Topf und synonymisiere M. elata und M. conica. Aber wie du schon sagst: Das ist wahrscheinlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein paar Mikromerkmale zur Unterscheidung wären zB toll.
    Kann da mal jemand die nöchsten tage eine schöne Monographie zu verfassen? :)



    LG, Pablo.

  • Hallo die-caro,


    30 km von Berlin? Ich glaub ich bin am WE im Wald :)
    Einen Garten mit Rindenmulch hab ich leider nicht.. und die neuen Rindenmulchflächen ums im letzten Oktober eröffnete Einkaufscenter sehen mausetot aus.. aber vllt hab ich ja in den Wäldern Richtung Rüdersdorf (kalkhaltiger Boden) Glück :)


    Gruß
    Petra

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Chipcounter: 85 Chips

  • Hallo Petra,


    da war ich letztes Wochenende. Eigentlich nicht zum Pilzesuchen, entsprechend auch nur den stark frequentierten Uferweg am Kalksee entlang. Nach Süden hin schien mir der Boden eher sandig, auch am Seegrund dort wieder Sand. Zur pH-Wert-Bestimmung hatte ich leider nichts dabei, das gehört noch nicht zu meiner Ausflugsausrüstung. Bewuchs: am Boden fast flächendeckend Efeu, kaum grasige Stellen oder Frühblüher.


    Ich habe keine spannenden Pilze gesichtet, stattdessen dann eben Efeu geerntet. Man nimmt eben, was man kriegt.


    Ich wünsch dir mehr Erfolg!
    LG Craterelle

  • stoff
    Die Pilze, die man Morchella vulgaris nennt (je nach Autor als Art, Varietät oder Form) zeichnen sich aus durch:
    - sehr neutral dunkelgraue Farbe fast ohne Gelbtöne im Wabeninneren
    - dazu in der Helligkeit stark kontrastierende, weißliche Rippen, ebenfalls fast ohne Gelbtöne
    - sehr irreguläre Wabenränder (kräuselig, kein "Netz" im eigentlichen Sinne bildend)


    Die von dir gezeigten Pilze sehen wie Morchella esculenta im engen Sinne, mit anderen Worten normal aus.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()