Hallo Miteinander,
bei uns in Ostbrandenburg scheint sich die Frühjahrs-Pilzsaison so langsam zum Ende zu neigen. Eigentlich sind mittlerweile alle Groß-Ascomyceten (noch immer) vertreten, doch die Zeichen sind eindeutig. Nach dem Durchzug des Tiefdruckgebietes, mit typischem Aprilwetter und lokalen Niederschlägen, wird sich in Kürze ein neues Hoch aufbauen. Für dann Ende April bedeutet dies Temperaturen über 20 °C, milde Nächte, wenig bis kein Niederschlag und damit verbunden das diesjährige Ende besagter Schlauchpilze.
Bei den Spitzmorcheln war schon am vergangenen Wochenende zu beobachten, dass die Insekten vermehrt zuschlugen. Noch in der Vorwoche gab es kaum Konkurrenz in dieser Hinsicht zu beobachten. Nun aber etliche "Wracks", die ihrer natürlichen Bestimmung nachkommen dürfen:
Im Espenwäldchen gab es hier und da noch ein paar gute Spitzmorcheln zu sehen:
Auch die Notfruktuation hatte nun fertig. Eine Handvoll Morcheln von stattlicher Größe gab es noch zu ernten:
Das typische Habitat muß man sich in etwa so vorstellen:
Wer vermutet in einem solchen Wald eigentlich Morcheln?
Die Großen Scheibenlorcheln haben mittlerweile Hochkonjunktur. Ich glaube, soviele hatte ich in den vergangenen fünf Jahren nicht zu Gesicht bekommen.
Die Giftlorcheln treibt es ja seit Anfang März, hier in unserer Region. Zum Monatsende hin (März!) gab es eine kleine Schwächephase, die mit einen weiteren Schub in der vergangenen Woche endete. Schon interessant - da standen die Giftlorcheln aus den Anfangstagen, vertrocknet und längst ausgesport, und an anderen Stellen kamen sie wieder frisch aus dem Sandboden. Mit 6 Wochen Abstand! Da ich die total vernachlässigt hatte, hier ein Archivbild von 2011.
Komplettiert wurde das ganze Treiben durch schwarzweiße Becherlorcheln (Helvella leucomela)
mit
und ohne Füllung.
Wieder gefunden nach vier Jahren übrigens und
zum guten Ende diese Becherlige hier,
bei denen es sich nach Einschätzung der lokalen Experten um Peziza varia handeln sollte.
Mal sehen, wie es nun wirklich weiter geht. Manchmal gibt es ja einen regenreichen Sommer, wo man sich unter Anderem um frühe Täublinge und Filzröhrlinge kümmern könnte. Aber - auf unserem Sand ist das Treiben schon ziemlich überschaubar. ;o))
Gruß Ingo