Früher typische Sommerspeisepilze wegen Winterausfall?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ilius.

  • Hallo,


    wollte mal fragen, ob der Gedanke richtig ist, dass es in diesem Jahr aufgrund des ausgefallenen Winters und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt früher als sonst die einschlägigen Sommerspeisepilze (Steinpilze, Maronen etc.) geben kann und wenn ja, wann man insofern mit ersten Funden rechnen bzw. erste sinnvollere (Ver-)Suche unternehmen kann.


    Danke

  • Hallo, inwieweit der praktisch nicht da gewesene Winter über so eine relativ große Zeitspanne auf Sommerpilze Einfluß hat, würde mich ehrlich gesagt auch interessieren. Ich glaube allerdings nicht, daß hier jemand Auskunft darüber geben könnte, es sei denn er spräche aus Erfahrung. Einen viel größeren Einfluß dürfte mMn die anhaltende Trockenheit haben. Letztes Jahr hatten wir einen sehr langen Winter. Die Frühjahrspilze kamen mit einer knappen Woche Verspätung und die Herbspilze nur deswegen später, weil im Herbst der Regen lange ausblieb.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)


  • Hallo,


    wollte mal fragen, ob der Gedanke richtig ist, dass es in diesem Jahr aufgrund des ausgefallenen Winters und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt früher als sonst die einschlägigen Sommerspeisepilze (Steinpilze, Maronen etc.) geben kann und wenn ja, wann man insofern mit ersten Funden rechnen bzw. erste sinnvollere (Ver-)Suche unternehmen kann.


    Danke


    Genau, "und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt", du schreibst es ja selbst. Da müsste man aber das Wetter monatelang vorhersehen können, also ich kann das nicht.
    Ich mache es meistens ganz trivial: hier treiben sich sowieso genügend Leute rum, die nahezu jeden Tag in den Wald zum Pilzesuchen gehen und zwei, drei Fundberichte pro Woche einstellen. Da warte ich einfach ab, bis ein paar Steinpilzberichte usw. zu lesen sind, und dann gehe ich selber los.
    Dazu sollte aber dann auch die allgemeine Wetterlage passen. Beispiel: die diesjährige Morchelsaison. In Nord- und Ostdeutschland gibt es welche und werden fleißig gepostet, am Oberrhein dagegen ist der Boden staubig-rissig, Morcheln leider Fehlanzeige. An meinen Fundstellen stehen keine, und es sind auch keinerlei überständige Exemplare zu sehen. Also waren dieses Jahr noch keine da, obwohl das Forum voll davon ist.
    Immerhin habe ich heute in Öhringen in diesem Frühjahr die ersten Pilze mit Hut und Stiel gesehen, das lässt ja hoffen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Für Mykorrhizapilze von Laubbäumen gehe zumindest ich davon aus daß sie entsprechend früher anfangen zu wachsen, denn von dessen "Stoffwechsel" wird der eigene Zyklus ja beeinflußt. Da wird der Pilz sich anpassen wollen wenn der Baum früher anfängt mit der Photosynthese.


    Bei allen anderen Pilzen wird es wohl individuell sein. Manche werden mit dem Wetter mitspielen, andere vielleicht nicht. Manchen mag es gar unangenehm sein daß diverse Pflanzen und Tiere schon so weit sind.


    Ich finde es spannend.
    Auf die Boleten baue ich dieses Jahr aber sehr. Das spüre ich im großen Zeh. :evil:


  • Sicherlich, aber gehen wir mal davon aus, es geht normal/durchschnittlich weiter oder vielleicht sogar optimal. Dann wäre doch bestimmt mit früherem Wachstum zu rechnen, so dass sich vielleicht Mitte/Ende Mai schon ein Ausflug lohnt!?

  • Die Neugierde wird Dich schon in den Wald treiben. Nach meinen Beobachtungen rechne ich auch mit einem baldigen Boleten-Wachstum, die Bäume sind voll belaubt und der Nährstoffaustausch im Gange. Die ersten sind Flockenstielige Hexenröhrlinge, die auch mit Trockenheit zurechtkommen, ca. 2 Wochen später dann Sommersteinpilze. Das trifft allerdings nur auf ganz spezielle frühe Standorte zu, die ich schon viele Jahre beobachte.
    Ein Ausflug in den Wald lohnt immer, ich finde es gibt nichts schöneres.


  • gehen wir mal davon aus, es geht normal/durchschnittlich weiter oder vielleicht sogar optimal. Dann wäre doch bestimmt mit früherem Wachstum zu rechnen, so dass sich vielleicht Mitte/Ende Mai schon ein Ausflug lohnt!?


    Absolute Zustimmung, bei passendem Wetter kann sich Mitte/Ende Mai ein Ausflug immer lohnen (und nicht nur für mich, der auf alles losgeht, das einen Hut und einen Stiel hat ;)). Vorletztes Jahr gab es Ende Mai die erste Steinpilzwelle, kann mich noch gut dran erinnern. Auch Pfifferlinge hat man um diese Zeit schon gesehen. Wichtig wäre dann, dass du einen speziellen Wald hast, von dem du weißt, dass er so früh in der Saison schon was kann (z. B. ein schöner Eichen-Hainbuchenwald oder ähnliches). Jeder einzelne Wald hat seine spezielle Zeit für Funde. Ich kenne einen Wald, der gibt im Juni am meisten her und später im Jahr immer weniger, das ist jedes Jahr so.

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  • Hallo,


    ihr habt eh schon wieder alles Wesentliche geschreiben,


    eine "Randnotiz" füge ich noch an:


    "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort",


    wir durchstreifen unsere Wälder permanent.


    Gerade jetzt... :P


    LG
    Habicht

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo,


    das kann wirklich keiner voraussagen. Mein zeitigster Boletenfund war am 2. Mai 2000 mit einem schönen Trupp Flockis. Der zeitigste Birkenpilzfund datiert vom 3. Mai 2006. Wenn ich mich richtig entsinne war das zuvor auch kein richtiger Winter. Meine ersten Stockschwämmchen fand ich dieses Jahr übrigens am 19. März.


    Viele Grüße


  • Hallo,


    das kann wirklich keiner voraussagen. Mein zeitigster Boletenfund war am 2. Mai 2000 mit einem schönen Trupp Flockis. Der zeitigste Birkenpilzfund datiert vom 3. Mai 2006. Wenn ich mich richtig entsinne war das zuvor auch kein richtiger Winter. Meine ersten Stockschwämmchen fand ich dieses Jahr übrigens am 19. März.


    Viele Grüße


    Servus :),


    wird schön langsam Zeit, dass du mich einmal mitnimmst.


    GLG
    Habicht

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan


  • Eigentlich kommen die Pfifferlinge recht zeitig. Ich würde Ende Mai die erste Tour machen.


    Hallo Rene,


    sehe ich auch so :thumbup:


    LG
    Habicht

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo,
    heute zum Ostermontag hatte ich im Raum Leipzig/Borna in Braunkohle-Folgelandschaft neben Halbfreien Morcheln, Fingerhut-Verpeln, Morchel-Becherlingen und Maischönköpfen in einem sonnenbegünstigten offenen Lärchenwäldchen die ersten Goldgelben Lärchenröhrlinge des Jahres 2014 !
    Viele Grüße
    Dieter

  • Hallo Peter,


    dann mußt Du eben einmal bei mir vorbeikommen:D.


    Hallo Dieter,


    damit hast Du Nandos Rekord verbessert:thumbup:. Dessen frühesten Goldis gab es erst am 30. April (glaube ich zumindest).


    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,


    die Natur hält sich zwar an keine Regeln aber bisher waren die letzten Jahre sogar bei uns im eisigen Fichtelgebirge immer ab Mitte bis Ende Mai die ersten Pfifferlinge da.
    Letzte Saison am 30.05.13 hatten wir die ersten Flockenstieligen Hexenröhrlinge und zwar einige Prachtexemplare.


    Die beiden sind aber immer deutlich vor allen anderen "Standard-Speisepilzen" da.


    Wir halten es eigentlich so, dass wir ab Mitte Mai in die Wälder ziehen.


    Da wir täglich mit den Wuffteln "müssen" liegt es nur daran wohin wir gehen.
    Derzeit lieben wir es lieber in der Sonne zu wandern, als im Wald. in 4 Wochen schauts sicher anders aus.