Harvester trifft Harvester

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.461 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Birki.

  • Liebe Pilzfreunde,


    nachdem ich gestern von den ersten Goldröhrlingen gelesen hatte, wollte ich heute auch mal einige mir bekannte Lärchenstellen aufsuchen, bei denen ich im Vorjahr gut fündig geworden war.


    Direkt am Wald parken kann man hier nicht. Also in den Gummistiefeln ein paar Hundert Meter durch die Felder zum Wald gequält.


    Umsonst? Laut dröhnend versperrte ein Harvester meinen Weg, schob sich mit seiner Baggerschaufel gefräßig Stammabfälle in sein Maul, die dann geschreddert und als Mulch in den Anhänger geschleudert wurden.


    Kein Vorbeikommen! - Ich musste den Waldweg verlassen und durch Schlamm hindurch, am Waldrand, am Rande der Felder weiträumig die Engstelle umgehen.



    Und worüber stolperte ich da? Hoppla... jede Menge...



    ja, Käppchenmorcheln (Morchella semilibera)... ein Areal mit c.a. 100 Fruchtkörpern. Hier eine besonders schöne:



    Der Stiel körnig:



    Der Fruchtkörper hohl und der Stiel in der Mitte des Huts mit selbigem verbunden:



    Etwa 60 Fruchtkörper waren frisch genug, um geerntet zu werden:



    Tatsächlich habe ich später noch weiter aussortiert und einige entsorgt, die etwas vertrockneter waren. Es fiel mir sehr schwer, zu entscheiden, was bereits als überständig zu zählen ist.
    Hier beispielhaft ein bereits etwas vertrocknetes Exemplar:



    Ich war sehr, sehr happy über diesen Erstfund :)


    (Die schönsten, knackigsten Exemplare dorren nun schon im Dörrgerät, der kleine Rest wartet auf die Zubereitung :) ).


    Werde sicher in 2 Wochen oder so die Stelle nochmal aufsuchen...


    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Birki, hallo Tuppie,


    unverhofft kommt m. M. n. leider viel zu selten. In diesem Fall hat es aber geklappt. Glückwunsch zum Fund! :)


    Zu den Goldröhrlingen: Wo hast du denn von den ersten Goldröhrlingen gelesen? So früh?


    LG,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Birki,


    herzlichen Glückwunsch zum Fund.


    Hallo Jan-Arne,


    habe letztes Jahr um die gleiche Zeit auch meinen ersten Goldröhrling finden können. Aber gut das Wetter letztes und dieses JAhr war/ist ja auch extrem "komisch" gewesen. Kahle Kremplinge im Mai und Maronen im Juni letztes Jahr gefunden. *kopfschüttel*


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Birki,


    wow, schöner Fund :thumbup:


    Zwei Wochen für einen weiteren Pirschgang 8|,


    zweidrei Tage oder so...


    LG
    Habicht

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan


  • Über Goldröhrlingsfunde wurde im Beitrag # 13 des folgenden threads berichtet:


    psssst kleiner tipp. ;)
    klick mal mit der maus auf das #13 oben rechts am beitrag, kurz warten bis die seite neu geladen ist und dann den link kopieren, oder aber mit der maus auf das #13 rechtsklick ---> link kopieren.
    dann verlinkst du direkt zu dem beitrag.:thumbup:


    grüße karsten

  • Hallo Jonas,
    frisch zubereitet schmecken sie ziemlich streng mit einer etwas säuerlichen Note.
    Ich sage dazu immer "wie eingeschlafene Füße".
    Allerdings habe ich es auch schon mal geschafft, getrocknete Pilze nach Einweichen und ganz langem Köcheln tatsächlich irgendwie schmackhaft zu bekommen...
    LG, Gábor

  • Also, vom Geschmack der frisch zubereiteten Käppchenmorcheln bin ich doch etwas enttäuscht...


    Habe sie - wie es mit kräftiger schmeckenden Speisepilzen (Röhrlinge, Champignons) vollkommen ok wäre, zu einer Art Risotto verarbeitet. Leider konnte sich der Pilzgeschmack nicht durchsetzen, er war praktisch nicht existent. (Erst nach Zugabe von etwas Zucht-Austernpilzsuppe aus der Tiefkühltruhe wurde das Risotto brauchbar).


    Aber das deckt sich durchaus mit der Literatur. Eigentlich wusste ich ja schon, dass...


    (a) Morcheln durch Trocknen an Geschmack hinzugewinnen (Flück - vgl. auch Gabors Kommentar); und


    (b) Im Gegensatz zu Speise- und Spitzmorcheln die Käppchenmorchel lediglich ein mittelmäßiger Speisepilz ist (Lamaison und Polese - ja, kulinarisch kennen die Franzosen sich aus).


    Vielleicht berichte ich dann noch mal, wenn ich die gedörrten Exemplare verarbeitet habe.


    Viele Grüße, Birki


    P.S. Mittlerweile (Mai 2014) habe ich mehrmals die getrockneten Käppchenmorcheln verarbeitet. Und muss revidieren, was ich oben geschrieben hatte: Sie haben durchaus einen intensiven Eigengeschmack. Aber eben keinen vollmundigen Pilzgeschmack: vielmehr schmecken auf eine etwas penetrante Art säuerlich. Ich habe versucht, die Säure durch Zugabe von süßem Desertwein (Beerenauslese) auszugleichen (der mir als Schwaben/Franken sonst nie auf den Tisch käme...). Aber richtig überzeugt hat mich das Ergebnis noch nicht. Ich experimentiere weiter...

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

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