Erstfund Fieslinge?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo,
    heute fanden sich schöne große Maipilze - dachte ich von weitem.
    Aus der Nähe stimmten die Lamellen gar nicht. Sie waren deutlich weniger eng stehend und von blassgelb bei den kleinen Exempalren bis zu schmutzig rosa bei den großen Pilzen. Mit dem Feststellen des Geruchs habe ich momentan ein Problem und daher rochen sie gar nicht.
    Leider habe ich noch nie Riesen-Rötlinge, Entoloma sinuatum gesehen.
    Sollte ich meinen Erstfund dieser Fieslinge gemacht haben?
    Sie standen bei Eiche auf Muschelkalk an einem sehr wärmebegünstigten Hang.



    Etwas Leckeres gab es auch: Wiesen-Champignon, Agaricus campestris
    - im April! tse-tse-tse

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Sehr schöne Bilder! :thumbup:
    Aber Wiesenchampis um die Zeit überrascht schon ziemlich. Hast du den mal genauer untersucht? Also mal die Stielbasis angeschaut und durchgeschnitten?


    Riesenrötlinge währen auch verdammt früh dran. Und der Geruch bei denen ist schon sehr auffällig. Die riechen tatsächlich nach - ähm - Maipilz. ;)
    Aber es gibt ja noch einige andere Rötlinge, die eher in die Jahreszeit passen und eben keinen Mehlgeruch hätten.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Aber mit Rötlingen kenne ich mich doch so gar nicht aus, eigentlich. :whistling:
    Muss ich mal spontan das Buch aufschlagen:
    Entoloma sepium (Schlehenrötling) gäb's da noch, eine Frühjahrsart bei Rosaceae
    Entoloma sericatum (Seidiger Rötling), ist wohl etwas schmächtiger
    Entoloma saundersii (Silbergrauer Rötling) wohl ziemlich selten
    Entoloma sordidulum (Horngrauer Rötling) mit möglicherweise glatterem Hut.
    Die Liste hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, und bis auf press mehlig riechende, im herbst gefundene Riesenrötlinge habe ich noch nichts aus der Gruppe gefunden.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Naja...


    Das sind so die Optionen für unerfahrene wie mich. ;)
    Ich bin sogar sicher, daß es noch ein paar mehr gibt. Aber mit der Größe wird's schon schwierig, noch andere Alternativen zu finden. Dazu kommen die schön breit ausgebuchteten Lamellen bei deinem Fund, also schon burggrabenmäßig, was gut zum Riesenrötling passt.
    Ich will dir den ja auch keineswegs ausreden. Wenn nur ein Mehlgeruch erkennbar wäre...


    Oder wie wäre es mit Pilzen aus anderen Gattungen? Ein Tellerling / Schwärzling zum Beispiel?



    LG, Pablo.

  • Das ist mit großer Sicherheit Entoloma sepium, der Schlehenrötling.
    Gut beobachtet mit den Lamellen. Mach mal ein Sporenabwurfpräparat - sollte rötlichbraun sein.
    Hier ein Vergleichsbild:

  • Hallo zusammen,
    Rötlinge können schon eine harte Nuss sein. In meinem schlauen Buch "Pilze der Schweiz Bd4" sind locker 90 Arten verzeichnet und das ist kein Entoloma-Spezialwerk. Gerade bei den kleineren Arten ist es makroskopisch extrem schwer (für mich).


    Beim vorliegenden Exemplar schliesse ich mich pilzpic an - """"müsste""" ein Schlehenrötling sein.


    Vor allem auch wegen der Jahreszeit. Ein E. sinuatum wäre sehr früh und ungewönlich. Aber das Wetter ist halt auch ungewönlich.


    Haus und Hof würde ich nicht wetten.


    Gruss Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022


  • Das ist mit großer Sicherheit Entoloma sepium, der Schlehenrötling.
    Mach mal ein Sporenabwurfpräparat - sollte rötlichbraun sein.


    Hallo,
    Schlehen sind schon in der Nähe des Standorts. Die Größe passt für mich nicht aber die Sporenfarbe zu bestimmen ist ein gute Idee. Ich hatte schon einige Male gelesen, dass vor Verwechslungen mit dem Riesen-Rötling beim Sammeln von Maipilzen gewarnt wurde. Die Ähnlichkeit ist schon sehr groß und die Giftigkeit der Riesen-Rötlinge wohl ebenso.[hr]


    Vor allem auch wegen der Jahreszeit. Ein E. sinuatum wäre sehr früh und ungewönlich. Aber das Wetter ist halt auch ungewönlich.
    Gruss Stephan


    Hallo,
    wenn das Wetter einem Wiesen-Champignon passt, sollte es einem Riesen-Rötling doch wohl auch recht sein, oder. :)

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Ich denke mal, die Ähnlichkeit zwischen Entoloma sepium und Entoloma sinuatum ist größer als die zwischen einem der beiden Rötlinge und dem Maipilz. Auf dem Bild von Pilzpic ist es ja toll zu sehen, die extrem gedrängten Lamellen beim Maipilz sind ein sehr gutes Merkmal.
    Dazu kommt das wesentlich dickere Hutfleisch bei Calocybe gambosa.


    Die jung gelblichen Lamellen sollten übrigens schon ein Merkmal sein, daß eher zum Riesenrötling führt. Das sollte so beim Schlehenrötling nicht vorkommen. Aber genau das macht den Fall hier kompliziert, weil sich einige Sachen wiedersprechen.


    OK, Schwärzling wird wohl abgelehnt.
    Ich hätte da noch eine andere Idee:
    Rißpilz.
    Die Arten um Inocybe erubescens sollten theoretisch auch so ähnlich aussehen können. Ein Sporenabwurf wird immerhin das klären.



    LG, Pablo.

  • Gerd
    Ich halte hier einen Rötling für äußerst wahrscheinlich. Das rosa Sporenpulver spricht gegen Risspilze, Ritterlinge, Weichritterlinge und Trichterlinge. Für einen Rötelritterling gefallen mir die irregulären, schartigen Lamellenschneiden nicht.

    Ich für meinen Teil würde den Riesenrötling nicht von vornherein ausschließen. Dieses Jahr sind die Erscheinungszeiten der Pilze seltsam, also warum nicht mal ein Riesenrötling im Frühjahr. Die anderen genannten Rötlingskandidaten kenne ich alle dunkler bzw. kräftiger grau. Hier könnten allerdings auch ausgeblasste Exemplare vorliegen.


    Ich fürchte, um die Art herauszukriegen, müsste man mikroskopieren.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo beisammen,
    ich tippe auch eher auf den Schild-Rötling, Entoloma clypeatum. Wächst normalerweise bei Rosengewächsen, die vielleicht auch als Gebüsch unter Eichen vorkommen könnten.
    Der Riesen-Rötling ist eher ein Herbst-Pilz und auch viel kräftiger als ein Mai-Pilz.
    LG Ulla