Pilz im Terrarium

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.158 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Moin moin,


    Habe seit einiger Zeit Pilze im Terrarium, von denen ich gern wüsste, um welche Art es sich handelt.


    Hier einige Fotos:


    http://de.tinypic.com/view.php?pic=2j1r6oj&s=8
    http://de.tinypic.com/view.php?pic=2cn9pqc&s=8
    http://de.tinypic.com/view.php?pic=117qmmx&s=8


    Kann leider keine guten Fotos von den Pilzen im Terrarium machen, da sie sich ziemlich versteckt aufhalten.


    Da in dem Terrarium Kröten und Leguane leben, und es gut sein kann, dass die Pilze bei der Jagd versehentlich teilweise verzehrt werden, wollte ich vor allem wissen, ob es für die Tiere ungesund werden kann. Habe wirklich keine Ahnung von Pilzen darum frage ich hier ;)


    Der Pilz hat ca. einen Durchmesser von 4-5 cm, ist geruchsneutral, verhaltet sich unauffällig ;) Er wächst am Boden, der sehr feucht und dunkel ist (Regenwaldterrarium), Temperatur am Boden ca. 20-25 C, falls weitere Informationen gewünscht werden einfach fragen ;)


    Grüsse & Danke im voraus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das wird wohl eine Art aus der Gattung Lepiota (Schirmlinge) sein.
    In der Tat gibt es da einige für Menschen hochtoxische Arten. Wie diese Gifte (Amanitine) auf Leguane wirken, ist mir nicht bekannt. Möglicherweise gar nicht, möglicherweise ähnlich unangenehm.



    Schön wär's übrigens, wenn du deine Bilder auf dem Foreneigenen Server hochladen könntest. Diese Spamseiten (externen Hoster) schrecken hier viele ab.



    LG, Pablo.

  • Ich würde auf einen Schirmling (Lepiota) tippen. Es sieht so aus, als wären die Lamellen gelb, oder ist das nur ein Farbstich?
    Mit der Art wird es schwierig: das ist auf jeden Fall kein banaler Allerweltspilz, den man ohne Mikroskopie-Untersuchung und Spezialliteratur bestimmen könnte. M. E. passt Bon's Beschreibung von Lepiota ochraceosulfurescens recht gut auf deinen Fund, aber das kann selbstverständlich nur ein erster Arbeitstitel sein.


    Unter den Schirmlingen gibt es einige für Warmblüter (Hunde, Menschen...) sehr giftige Arten, also ist eine gewisse Vorsicht angeraten.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten,


    Die Lamellen sind gelb, das ist kein Farbstich. Lepiota ochraceosulfurescens scheint auf den ersten Blick dem gesuchten recht nahe zu kommen, aber sicher bin ich mir überhaupt nicht.


    Aber die Gattung hilft mir schon mal weiter, werde mal ein wenig nachforschen und nachsehen, ob ich die Pilze vielleicht entfernen muss oder sollte. Schön aussehen tun sie ja im Terrarium.


    Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Um die Pilze da wirklich rauszubringen, müsstest du den gesamten Inhalt (Erde, HUmus, Pflanzenteile) austauschen, sonst kommen immer wieder neue Fruchtkörper.
    Ja, auch wenn's schade wäre, aber die Tiere sind wichtiger. Zur Not kannnst du ja das aus dem Terrarium entfernte Material in einen Blumentopf oder so legen und feucht halten. Dann lassen sich sicher noch ein paar Fruchtkörper beobachten.



    LG, pablo.

  • Das ist das grösste Problem, ich wüsste nicht einmal, wie ich den Pilz effektiv entfernen könnte. Müsste ca. 200 L Erde auswechseln, inklusive Pflanzen, die an der Rückwand festgewachsen sind und nicht entfernt werden können. Ausserdem besteht die Rückwand aus Hypertufa, kann mir gut vorstellen, dass diese auch betroffen ist? Deswegen wäre ich froh wenn es nicht nötig wäre.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Hypertufa ist nicht organisch, oder? Wenn nein, dann müsste eine ordentliche Reinigung reichen, um anhaftendes Mycel und Sporen zu entfernen. Aber 200 Liter... Das ist schon ein Mords - Aufwand.
    Da wäre es wahrscheinlich einfacher, den Pilz näher zu bestimmen und Erkundigungen einzuziehen, welche Auswirkungen der auf Leguane und Kröten hat.
    Normalerweise sollten die natürlichen Instinkte der Tiere ja schon verhindern, daß sie etwas Giftiges fressen, aber Unfälle gibt es eben, das hast du ja schon angedeutet.



    LG, pablo.

  • Jetzt müsstest du dich mal über Lepiota-Gifte schlau machen (Tierarzt?). Bisher scheint es deinen Terrariumsbewohnern ja noch nicht schlecht zu gehen. Es ist durchaus möglich, dass diese Lepiota-Gifte für Kaltblüter völlig unschädlich sind.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Mit Hypertufa meine ich ein Beton/Torf Gemisch, auf dem ich Moos wachsen lasse. Wenn Moos darauf wächst, dann sollten die Pilze daran auch ihre Freude haben.


    Ja ich versuche mich irgendwie zwecks des Giftes zu informieren. Tierärzte kenne ich leider keine guten in meiner Gegend, der letzte Tierarzt der sich als "Reptilienkundig" ausgab, wollte mir ein Hundemedikament geben, als sich mein Leguan am Bein verletzt hatte.


    Sich auf die Instinkte der Tiere zu verlassen, funktioniert leider nicht. Insbesondere die Kröten verschlucken sehr gerne Bodengrund bei der Nahrungsaufnahme, und falls sich darauf Pilze befinden, eben auch diese.

    • Offizieller Beitrag

    Hui.


    Das hört sich in der Tat verzwickt an.
    Am besten wäre es, da mal andere Terraristen zu fragen, die sich vielleicht auskennen, oder auch die richtigen Experten (Veterinärmediziner) kennen.
    Einen hatten wir mal im Forum, aber der hat sich schon länger nicht blicken lassen.
    Ein Fungizid ins Terrarium zu schütten kann's ja auch nicht sein, denn das hätte sicher auch negative Auswirkkungen auf die Tiere, fürchte ich.



    LG, Pablo.

  • Ja ich werde die Frage mal an ein Terraristikforum weiterleiten, auch wenn ich verwundert wäre, wenn jemand auf die Schnelle eine Antwort auf die Frage nach der Wirkung eines Pilzgiftes auf Reptilien oder Amphibien hätte.


    Auf jeden Fall danke für die schnellen Antworten und die Bestimmung der Gattung und vielleicht auch der Art.


    Was mich noch interessieren würde, wie hat es der Pilz überhaupt ins Terrarium geschafft? Das Terrarium befindet sich in einem geschlossenem Zimmer und sowohl Tiere als auch Einrichtung sind schon seit langem im Terrarium, ohne dass ich in letzter Zeit etwas anderes als Futtertiere oder Wasser reingetan hätte, und plötzlich taucht der Pilz auf?


    Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!


    Tja, wie schafft so ein Pilz das ins Terrarium?
    Da gibt es natürlich einen Haufen Möglichkeiten.
    Es kann sein, daß das eingebrachte Material schon vor Jahren Sporen oder Mycel enthielt, aber jetzt erst der Pilz genug Nahrung (bzw. die passenden Bedingungen) gefunden hat, um Fruchtkörper zu bilden.
    Dann können natürlich irgendwie mal Sporen reingeflogen sein, beim Öfnnen, beim Füttern, beim Saubermachen. Pilzsporen sind ja mehr oder weniger omnipräsent. Oder eben es klebten Sporen an Futtertieren oder waren im Wasser.
    Das ist ja eben der Trick der Pilzsporen, daß sie lange Zeit irgendwo rumfliegen können, sehr lange vital bleiben und erst beim Vorfinden von günstigen Bedingungen keimen.



    LG, Pablo.