Gartenfunde

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.370 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Hallo liebe Forianer!


    Nun mein erster Beitrag heuer zu den M's. Bereits am 11.04. entdeckte ich im eigenen Garten rund ums Haus heuer bereits zum zweiten mal (wir hatten im Herbst nachgemulcht) sehr viele winzige Morcheln (die Fundstellen wurden natürlich sofort abgesteckt ... und zwar mit bunten Cocktailpalmen, damit der Rasenmäher nicht auf dumme Gedanken kommt :D ).


    Siehe hier Vergleichsfotos vom 11.04 und vom 17.04. (beim ersten Vergleichsfoto sind sie falsch rum, erst das vom 17. dann das vom 11.):


    Anfang letzter Woche mussten dann die ersten größeren Exemplare dran glauben und wurde zum Trocknen abgeerntet (davon gibt es keine Bilder). Und am Sonntag den 27.04. schließlich, wurde der Hauptteil abgeerntet und frisch zubereitet (es gab leckeres Steak mit Morchel-Rahmsauce und zwar mit etwas Cognac verfeinert).
    Hier die Ernte:


    Einige kleinere Exemplare wurden stehengelassen, da nochmal Regen angesagt war. Die sollen dann getrocknet werden und heute wurden wieder einige größere davon geerntet. Aber was man innen so alles findet ... Schnecken, Kellerasseln und ... seht selbst:


    Es war tatsächlich ein ganzes Ameisenvolk (eben in Kleinformat). Zwei Königinnen und eine Menge Arbeiterinnen, die versucht haben, die Larven zu beschützen. Mir fehlten nur die Soldatinnen, vielleicht sollten die erst später produziert werden, was weiß ich. Fand es auf jeden Fall faszinierend und daher haben wir die Ameisen in der Natur draußen möglichst vorsichtig von den RiMuMos abgeschüttelt.


    Viel Spaß beim Ansehen und Sabbern. :evil:


    Liebe Grüße
    Vera

  • Hallo Vera, das nenn' ich fette Beute. Witzigerweise wachsen die genau neben dem Rindenmulch bzw. den Häckseln. Ich habe bis heute noch keine Rimumos gefunden, nicht mal beim Burger-Schuppen, wo sie letzten Hebst frisch gemulcht haben.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo Tuppie!


    Ja stimmt. Wir waren uns zwar ziemlich sicher, dass sie wieder kommen, weil wir ja nachgemulcht haben, aber mit soooo vielen hatten wir auch nicht gerechnet. Da ich sie allerdings sehr früh entdeckt hatte, konnten wir natürlich einiges an Schneckenfrass bereits im Kleinststadium verhindern. Als sie größer wurden, war eh nicht mehr viel zu machen, da sich die Schnecken durch den Hut gefressen und dann im Inneren versteckt hatten. Geholfen hat's trotzdem, waren immerhin um die 40 bis 50 Schnecken, die wir "vernichtet" haben. :evil:


    Hallo Wühlmull!


    Ja es sieht so aus, als würden die nicht überall kommen. Die Besitzer eines bei uns hier sehr bekannten und beliebten Wirtshauses versuchen bereits seit Jahren, im Garten ihre eigenen RiMuMos zu züchten und mulchen jedes Jahr neu, aber da tut sich einfach nix. Wir hatten einfach auch Glück denk ich, wir haben vor zwei Jahren gemulcht, um die Hausmauer bei Unwettern vor Erdspritzern (nach der Baustelle ... neue Fassade und Fenster ... wuchs kein Gras ums Haus und eine weiße Wand verträgt sich mit brauner Erde nunmal nicht so gut) zu schützen. Im Jahr darauf wuchsen da irgendwelche Pilze, die sich eben als Spitzmorcheln rausstellten. Wir hätten niemals nachgemulcht, wenn wir nicht eine Drainage bekommen hätten tja und so führte eines zum anderen.


    Jetzt überlegen wir natürlich, auch heuer im Herbst neu zu mulchen, hier bei uns scheinen sie von den Bodenbedingungen ja sehr angetan zu sein. ;) Und die Tatsache, dass sie neben dem Rindenmulch wachsen und nicht darin dürfte meinen Beobachtungen zufolge daran liegen (denn diese Frage hat sich schon einigen Forianern gestellt), dass sie durch die dicke Mulchschicht nicht so leicht durchwachsen können. Das nehme ich jedenfalls an, denn bisher habe ich RiMuMos nur neben dem Mulch und am Rand entlang gefunden oder aber im Rindenmulch aber dann auch nur, wenn dieser sehr dünn aufgetragen war. Dickere Mulchschichten sagen ihnen scheinbar nicht so zu.


    Liebe Grüße
    Vera[hr]
    Ach ja und bevor ich es vergesse:


    Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass wir zwei verschiedene Arten von Spitzmorcheln im Garten hatten. Denn die einen waren von Anfang an fast schwarz und in der Wuchsform durchschnittlich viel spitzer, als die anderen, die zu Beginn grau waren (teilweise sogar hellgrau) und erst mit dem Wachstum etwas dunkler wurden und der Farbton schließlich ins bräunliche und dann zum Teil ins Dunkelbraune umschlug (aber eben auch nur teilweise). Die schwarzen Morcheln schienen auch von der Wabenartigen Struktur her ein wenig anders auszusehen und vor allem war das Hutfleisch viel dicker und dafür die Hohlräume viel kleiner. Bei den helleren Exemplaren hingegen war das Hutfleisch nur sehr dünn.


    M.E. eindeutig zwei verschiedene Arten von Spitzmorcheln. Sie wuchsen auch an unterschiedlichen Stellen. Da ich allerdings kein Mikroskop besitze und mich hier fachlich auch nicht auskenne, kann und könnte ich diesbezüglich allerdings auch keine genaueren Angaben machen.


    Liebe Grüße
    Vera

  • Hallo Vera,
    erst mal eine Gratulation dazu, dass das in eurem Garten so toll mit der "Morchelkultivierung" klappt.


    Mit dem Mikroskop kann man den Rindenmulchmorcheln leider kaum beikommen, das haben schon viele Mykologen erfolglos probiert. Morcheln sind Schlauchpilze, bei denen das, was man üblicherweise zum Bestimmen mikroskopiert, banal aussieht. Die RiMuMos haben nicht mal Sporen, da sie typischerweise steril sind. Auch Speisemorcheln kommt man so nicht bei, deswegen streiten sich ja Morchelexperten seit Jahrhunderten darum, um wie viele (wenige) Arten es sich überhaupt handelt und an welchen Merkmalen man das dingfest machen könnte.


    Wenn zur gleichen Zeit im gleichen Beet auf dem gleichen Mulch unterschiedlich aussehende Morcheln herauskommen, ist dies für mich erstmal nur ein Indiz, wie makroskopisch vielgestaltig die offensichtlich gleiche Art sein kann.


    Egal, essbar sind sie wohl alle, gut durchgegart selbstverständlich.


    FG Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • ...
    Viel Spaß beim Ansehen und Sabbern. :evil:
    ...


    Oh ja! Beim Anblick der Ameisen möchte man gleich einen Honigspieß holen und damit seinen Lolli präparieren. Hmmm ... knusprig süß. :P



    Back serious. :)


    Zitat

    Und die Tatsache, dass sie neben dem Rindenmulch wachsen und nicht darin dürfte meinen Beobachtungen zufolge daran liegen (denn diese Frage hat sich schon einigen Forianern gestellt), dass sie durch die dicke Mulchschicht nicht so leicht durchwachsen können.


    John Wright hat dazu geschrieben daß die Morcheln nur ihre Energie aus dem neueren Substrat ziehen, nicht aber dort direkt wachsen. Meist stehen sie eben irgendwo daneben oder kommen auch unterhalb der neuen Schicht aus dem alten Mulch durchgebrochen.
    So könnte man oft auch vermuten daß sie deshalb am Rand der Mulchflächen auftauchen.