Hallo.
Da hätten wir mal noch einen sehr interessanten Pilz, gefunden heute nachmittag an einer lebenden Eiche bei Mannheim (nördliche Oberrheinebene) an einem Waldrand.
Der Pilz ist nicht mehr der jüngste, fällt durch weiches, brüchiges Fleisch und weiche, etwas elastische Stacheln auf, die teils auch plattig sind. Das Wachstum ist sehr üppig, die Fruchtkörper zwischen 2 und ungefähr 8 cm groß, fließen teils zu größeren Gebilden zusammen, bilden dachziegelige Treppen und Rasen und weisen erkannbar herablaufende Anteile auf.
Der Kontext ist undeutlich geschichtet. Ein besonderer Geruch ist nicht feststellbar.
Die Sporen sind kugelig bis subglobos und entweder sehr dickwandig oder enthalten ein großes Tröpfchen.
Die Hyphenstruktur ist monomitisch, Septen teils mit Schnallen, Hyphen dünnwandig, hyalin, teils mit feinen Tröpfchen.
Hier ein paar Bilder:
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Beim Auffinden dachte ich an Spongipellis pachyodon.
Da passt alles, bis auf zwei Punkte:
Nach meiner Literatur soll die Hutoberfläche glatt sein. Hier ist sie faserig bis angedrückt haarig. Ob das auch ein Resultat der Witterungsumstände und des Alterns sein kann?
Weiterhin soll die Art nach GPBWs breitelliptische Sporen haben, das kann ich hier auch nicht erkennen. Dafür finde ich im Netz auch solche Bilder: >Sporen S. pachyodon<
Und die sehen ja mal aus, wie meine.
Mit rundlichen Sporen käme vielleicht noch der Igel - Stachelbart (Hericium erinaceum) in Frage. Da würde auch die Hutoberfläche passen. Hyphenstruktur und Öltröpfchen scheint ja ähnlich zu sein. Nur morphologisch will mir der für H. erinaceum gar nicht gefallen.
Dann eher schon H. cirratum (Dorniger Stachelbart), der aber auch elliptische Sporen haben soll, und der auch etwas anders aussieht (immerhin die Art kenne ich).
Also zurück zu Spongipellis pachyodon (Breitstacheliger Schwammporling)?
LG, Pablo.