Fortsetzung zum Teil 1 und Teil 2.
Am Ostersamstag habe ich mit meinen Verwandten einen Kurzausflug in die Gegend gemacht, ganz in der Nähe, wo ich aufgewachsen bin - in einen kleinen Waldstück Namens "Valiuko" ca. 3 km von der Stadt Zarasai, der an den See Baltas grenzt, wo ich früher als Kind im Frühling fast täglich Leberblümchen pflücken / gucken gegangen bin. Pilze haben wir dort nicht gesammelt, weil der Wald nicht so groß ist und immer zu genüge Pilzjäger waren.
Ich war wirklich überrascht, was ich dort gesehen habe. Im Jahr 2013 wurde im Dorf LiaudiÅ¡kiai der Pfad "Balto ežero Å¡ilas" für nicht kommerzielle Zwecke errichtet (ich habe gehört, das war das Ergebnis der Initiative von einem Botaniker). Und ich weiss jetzt - warum.
1
Neue holzerne Stege führen durch den gesäuberten Waldstück, mit schönen Aussichten auf den See Baltas und im Hintergrund - auf den See Laukesa, der auch als SmÄ—lynÄ— genannt wird (früher konnte man von dieser Stelle den See nicht sehen).
2
3
Holzerne Skulpturen säumen den Weg.
4/5
Es gibt am Steg mehrere bedeckte Hütten mit Tischen und Sitzmöglichkeiten, und auch Feuerplatz zum Grillen ist da.
6
Ich musste unbedingt einen kurzen Blick in den Wald werfen (es ist eher ein Gebüsch am Waldrand in unmittelbarer Nähe vom Seeufer; Wald selbst ist ein Mischwald mit Fichten, Eichen, Haselsträuchen u.ä.):
7
8
9
Von den Bibern "angeknabberter" Baum (sieht man sehr häufig).
10
Man sah viele Pappeln (oder Espen?), die leider bereits von den Feuerschwämmen angegriffen sind.
Vermutlich sind auch hier die Espenfeuerschwämme (Phellinus tremulae)
11/12
13
Ein paar Zunderschwämme (Fomes fomentarius) auf einer toten liegenden Birke.
14
15
Auch hier fand ich Gelbe Windröschen und Leberblümchen und Schlüsselblümen - ziemlich häufige Frühlingsblüher in Litauen.
16
17
18
19
Gewöhnliche Gelbflechte.
20
Eschenzweig.
21
Viel versprechende Pflanzen...
An Pilzen war ansonsten leider nichts mehr zu finden, bis auf ein paar nicht so fotogene Trameten u.ä. Baumpilzen. Ich muss sagen - insgesamt es war sehr trocken und für Frühjahrspilze vielleicht noch zu früh im Jahr. Es war nicht mal eine Woche her, als die letzten Nachtfröste vorbei waren. Da der letzte Winter fast schneelos war, gab auch nur sehr wenig Schmelzwasser. Geregnet hat seit Wochen auch nicht.
Zurück am Steg.
22
Ein Ferienhaus in Errichtung (vermutlich).
23
Dann sah ich plötzlich etwas Rotes zwischen den gelben Windröschen leuchtend... Es war da ein einziger Fruchtkörper von (leider bereits etwas vertrocknetem) Sarcoscypha spec. Vermutlich ist das Zinnoberroter Kelchbecherling/Österreichischer Prachtbecherling (Sarcoscypha austriaca).
24
Wir gingen weiter.
Schön gesäuberter Laubwaldstück, durch den ein Bächlein fließt. Man sieht jetzt die ganze Schönheit vom Hald, während früher kein Mensch da rein gegangen ist, weil sehr zugewuchert war.
Einmal "Hallo" an alle!
25
Ein Skulpturen-Ensemble erfreuten das Auge des Betrachters.
26
27/28
Dann entdeckete ich noch mehr Kelchbecherlinge - gaaanz viele!
Durch die (fast direkte) Sonneneinstrahlung und wenig Feuchtigkeit waren sie leider etwas eingetrocknet. Ich habe mich wie ein Kind gefreut. Das war ebenfalls mein Erstfund in Litauen und v.a. meine ersten selbst gefundenen Kelchbecherlinge!
29
30
31
32
Der Pfand ging nun zu Ende und ich war glücklich, dass ich auch heute nicht leer ausgegangen bin.
33
Letzter Blick auf den See Baltas, wo ich als Kind fast täglich im Sommer schwimmen gegangen bin (nur von der anderen Seite).
34
Dann folgten die Ostern mit bunten Ostereiern, Besuch in der Kirche, schönem Essen, Familie- und Freundetreffen.
Schöne holzerne Stabkirche von BaltriÅ¡kÄ—s.
35
36
Im Dorf BaltriÅ¡kÄ—s haben sich Brüder der Gemeinschaft Tiberias niedergelassen, die u.a aus Belgien kommen. Es herrscht dort eine wunderschöne, ungezwungene Atmosphäre.
37
Viel Spaß beim Mitgehen!
Eine kurze Fortsetzung folgt.