Brandneu

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Gott sei Dank gibt es hier noch einen Nebenerwerbs-Landwirt, der nach alter Väter Sitte das beim fällen übrige Astholz an Ort Und Stelle verbrennt.


    Manche schreien dann sofort "Umweltfrevel", gleichwohl sie mit Auto und Flugzeug in Urlaub fahren oder fliegen. Für viele Geschöpfe der Natur sind solche Brandstellen jedoch ein Segen. Nicht zuletzt für viele hochspezialisierte Pilzarten.
    Weniger die Tatsache dass sie dort erscheinen verblüfft, als vielmehr das Staunen, wie erfolgreich und vor allem hartnäckig sich Pilze verbreiten können.
    Drei Brandstellen vom Vorjahr habe ich in direkter Nähe. In einem abgelegenen Seitental, in dem es mit Sicherheit die letzten 45 Jahre nicht mehr gebrannt hat. Der letzte Brand dort rührte nämlich seinerzeit von meinem Lagerfeuer her.:shy:


    Jedenfalls muss man sich fragen, wie es die Pilze schaffen über recht große Distanzen solche abgelegenen und seltenen Plätze zu erobern. Wie unsagbar groß muss die Zahl der willkürlich verstreuten Sporen sein? So verteilt, dass sie an einem zufällig und ungeplant entstandenem Platz keimen können.


    Nun gut. Auf der ältesten der drei Brandstellen fand ich heute jedenfalls eine große Zahl unterschiedlicher Arten. Fast alle waren noch zu klein und sicher unreif, so dass ich in ein oder zwei Wochen nochmal niederknien werde. Makroskopisch konnte ich dort vermutlich Ascobolus carbonarius, winzige Peziza, Geopyxis und oder Trichophaea entdecken. Wie gesagt, noch zu klein um genau bestimmt zu werden.
    Auf den Makrofotos kann man hier und da eine der jungen Arten sehen, vor allem aber einen Eindruck bekommen, wie reich die Stelle besetzt ist.


    Eine Art war aber doch so freundlich, mir einen Neufund zu bescheren.


    Schwarzgesäumter Brandstellenbecherling (Anthracobia melaloma)









    Diese stattlichen Exemplare des Grauen Faltentintlings (Coprinus atramentarius) kamen mir dann auf dem Heimweg noch in die Quere.




    Und natürlich, in der lauen Maienluft kommt auch die Liebe nicht zu kurz.




    Jetzt hoffe ich nur, dass es nicht wieder wochenlang trocken bleibt.

  • Hallo Ralf!
    Dann bin ich ja auf die "Entwicklungsfotos" der Kleinen gespannt.
    Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten? Das gibt es doch bei den Pflanzen gelegentlich auch...

  • Hallo Ralf,


    feine Funde, geniale Aufnahmen ("M").


    Dir gegenüber bin ich eindeutig im Vorteil, nahezu jeder meiner Funde ist Neuland für mich :cool:., du begegnest halt sehr oft den "kenne ich eh schon" Pilzen :evil:


    Über mangelnde Niederschläge können wir uns seit Monaten nicht beklagen, der Schnee ist weg, der warme Regen da.


    Den wünsche ich dir und deiner Region,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Ahoi, Ralf,


    da drücke ich die Daumen für's künftige Niederknien
    und sage Glückwunsch zur melaloma!:thumbup::thumbup:


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Tuppie!


    Zitat


    Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten?


    Muss wahrscheinlich so sein.
    Erstaunlich ist es aber trotzdem, denn so schnell passen sich eigentlich Pflanzen, Tiere und Pilze nicht an, denke ich.


    Kein "Feuer-machen-dürfen" ist ja eine Erfindung der letzten 50 Jahre.
    Davor hatten Brandstellenpilze sicher nicht dieses Problem, geeignete Standorte zu finden.


    Ich hatte mir auf jeden Fall auch schon mal Ralfs Gedanken gemacht und finde genauso, dass Feuerstellen zur Natur gehören.
    Ich weiß auch nicht, warum solche primitiven Angelegenheiten von den zuständigen Stellen nicht verstanden werden.
    Schutz vor Waldbrand in allen Ehren und richtig, aber Totalverbot für offenes Feuer? Und dann womöglich noch mit der scheinheiligen Ausrede der Luftverpestung und Klimaschutz?


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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  • Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten? Das gibt es doch bei den Pflanzen gelegentlich auch...


    Das ist meiner Meinung nach sowieso eine hochinteressante Frage.
    Schnecken und deren Verdauungstrakt überleben sie ja, hab ich irgendwo gelesen. Uns vielleicht auch ? Da würde ich gerne Näheres wissen... falls dieses Wissen denn existiert.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten? Das gibt es doch bei den Pflanzen gelegentlich auch...


    Das gibt es sicher. Ob es aber bei so hochspezialisierten Arten aus evolutionärer Sicht Sinn macht, ist fraglich. Pflanzensamen, die viele Jahrzehnte überdauern, sind extrem robust und haben eine sehr widerstandsfähige Außenhülle. Sie warten an einem geschützten Platz, bis die Bedingungen zum keimen geeignet sind.
    Pilzsporen sind dagegen eher fragil. Zudem nutzt es der Spore nichts, auf einem zukünftigen Brandplatz zu landen, denn sie würde beim Feuer zerstört werden. Ergo müssten diese Sporen in der Gegend vagabundieren, vielleicht getrieben vom Wind. Sie wären also permanent der Witterung ausgesetzt.
    Ich denke eher, dass der Boden durchzogen ist mit Primärmyzelen, die dann vielleicht über Jahrzehnte auf ein Feuerchen warten. Wenn es dann brennt, regt das die Primärmyzele an, weiter in die erkaltete Brandstelle zu wachsen bis sie auf ein geeignetes Myzel des anderen Geschlechts stoßen. Und dann gibts "Pilze". Die Asche braucht es ergo nur um Fruchtkörper zu bilden, nicht um zu überleben.


    Das ist natürlich völlig spekulativ.


    Ein wenig grinsen muss ich bei dem Gedanken, dass die gestern gefundenen Pilze möglicherweise Nachkommen derjenigen sind, die durch den in meinem kindlichen Leichtsinn entfachten Waldbrand fruktifizieren konnten. :D


    Das würde die Nackenschläge und die anschließende heftige (und natürlich völlig vergebliche) Gardinenpredigt im Nachhinein mildern.


    [hr]

    Dir gegenüber bin ich eindeutig im Vorteil, nahezu jeder meiner Funde ist Neuland für mich :cool:., du begegnest halt sehr oft den "kenne ich eh schon" Pilzen :evil:


    Erst mal Danke für das Lob und die guten Wünsche.


    Allerdings begegne ich nicht weniger häufig Pilzen, die sich einer Bestimmung (noch) hartnäckig widersetzen. Täublinge, Faserlinge, Tintlinge, Cortinarien, Rißpilze und viele, viele andere bieten reichlich Material für Neuland. Das hört nie auf, zum Glück.:)
    [hr]


    Danke, Danke. Nette Worte mildern das blöde Gefühl darüber, von Spaziergängern ob der blauen Mülltüte als Unterlage und dem in den Himmel gestreckten Hintern, für einen obdachlosen Muslim gehalten zu werden.:D
    [hr]


    Das liegt wohlmöglich daran, dass die zuständigen Stellen nur sehr selten von Menschen besetzt sind, die sich mit der Natur auskennen. Die sehen im Feuer nur Zerstörung, nicht aber die Quelle neuen Lebens.
    Und nicht zuletzt ist es eine Frage des Geldes. Ein Brand kostet Geld. Entweder die Versicherung oder den Waldbesitzer. Und da bilden sich sehr schnell Lobbys, die den monetären Schaden zu vermeiden suchen, was dann in Regelungen, Verboten und Gesetzen mündet. Die Natur spielt dabei keine Rolle.
    So scheitert (bisher) das von mir vorgeschlagene verbrennen von zu entfernendem Buschwerk in einem Naturschutzgebiet daran, dass durch Funkenflug eventuell woanders ein Brand ausgelöst werden könnte. Angst vor Schadensersatzansprüchen halt.


    [hr]


    Dazu wären sicher langwierige und aufwendige Forschungen nötig. Da dahinter jedoch kein Gewinn steht, wird das niemand finanzieren wollen. :(

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Tolle Brandstelle, schöne Vorstellung, Ralf! :thumbup:
    Die Überlegungen zur Verbreitungsweise solcher Spezialisten sind interessant.


    Leider geht's mir hier so ähnlich: Gute Brandstellen sind rar. Zu einer müsste ich dringend mal wieder hin, das war ein Kleinflächiger Waldbrand in einem Kiefernforst. Im Winter war da noch nichts, aber jetzt sollte es wettertechnisch eigentlich passen.



    LG, Pablo.

  • Wir reden davon, ein Stück Wald anzuzünden, ja?


    Feuer ist nicht wirklich beherrschbar. Ein Brand gerät schnell außer Kontrolle, zumal in einem offenen Gebiet.
    Es gibt oft genug Geschichten von nur kleinen Zündelquellen, die eine Katastrophe ausgelöst haben, weggeworfene Zigaretten, kleine Feuerchen wie deins, Rada. Ein paar hundert Meter weiter hat ein 12jähriger beim Zündeln an ein paar Mülltüten einen ganzen Lidl-Markt hochgehen lassen. Ein paar hundert Meter in die andere Richtung im Industriegebiet vernichtete eine Zigarette eine Holzhandlung nebst angrenzender Werkstätten, lauter kleine, teils innovative Existenzen, darunter eine Hobby-Werkstatt mit einigen liebevoll hergerichteten Oldtimern. Den benachbarten Real haben sie halten können, da ging nur ein Teil vom Lager drauf.


    Ein Feuer mag noch so gut für die Natur an der Stelle sein, das kann man unmöglich zulassen. Es ist nicht eingrenzbar auf ein bestimmtes Areal. Angefangen davon, dass man drumherum ausreichend Brandschneisen schlagen müsste, und dann den tagelang brennenden Wald bewachen und natürlich auch entsprechend Wasser bereithalten, irgendwo mitten auf dem Land und weit weg von Infrastruktur. Unbezahlbar - und gefährlich, denn währenddessen fehlt die Feuerwehr womöglich in ihrem Bezirk.
    Die Bevölkerung wird zudem auf die Barrikaden gehen für die Flora und Fauna, die dafür zerstört werden muss. Oder aus ihrer eigenen Urangst vor dem Feuer, aber es wird immer einfacher sein, sich lieber vehement für die Rettung von vierzehn Breitmaulschwarzfleckbauchkröten einzusetzen als das zuzugeben.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Wir reden davon, ein Stück Wald anzuzünden, ja?


    Nein, natürlich nicht.


    Wir reden davon, dass es früher völlig normal war, Gartenabfälle im Garten zu verbrennen. Davon, dass die Waldbesitzer nach dem fällen der Bäume zur Winterzeit die nicht verwertbaren Äste verbrannt haben. Das waren und sind kleine Inseln, auf denen sich spezialisierte Pflanzen, Moose, Flechten und Pilze erhalten können.
    Brände mit Schaden entstehen und sind entstanden aus Leichtsinn oder Unvernunft. Das zu wollen, davon kann keine Rede sein.


    Im Gegensatz zu Dir behaupte ich, dass solche Feuer sehr wohl beherrschbar sind. Wäre es anders, wäre Deutschland bis in die 70er verbrannte Erde gewesen. Man muss halt wissen, wann und wo man so ein Feuer entfacht. Sicher nicht im pulvertrockenen Nadelwald und sicher nicht von Kindern gehütet.

  • Hallo Marion!


    Ich verstehe nicht, was du aus dieser Diskussion herausliest. Wer will ein Stück Wald anzünden? Wo steht das denn?
    Und Feuer ist nicht beherrschbar? Mag sein, ein Feuer außer Kontolle ist nicht beherrschbar, aber eine Feuerstelle schon, besonders dann, wenn man sich die richtige Zeit und den richtigen Ort mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen heraussucht.


    Ich erinnere mich an Kyrill, flächenmäßig niederliegenden Fichtenwald und anschließender Bedrohung durch die geförderten Borkenkäfer.


    In der Zeit ging das prima mit dem Ästeverbrennen bei uns. Sogar ohne Feuerwehr.
    War ein El Dorado der Brandstellenpilze.


    Keiner will Wald anzünden, nur völliges Verbot von offenem Feuer finde ich übertrieben.
    Ist so ähnlich, als wenn ich sämtliche Messer verbieten würde, weil man sich damit schneiden kann.


    VG Ingo W

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  • Hallo!
    Um dem ganzen hier einmal die - wie sage ichs - Verbissenheit herauszunehmen... natürlich ist Feuer eine gewaltige Sache, besonders, wenn man sie relativ hautnah, wie Du Marion, erlebt hat und durchaus kein Grund zum spaßen. Aber das sollte hier ja auch nicht so gedacht sein.
    Trotzdem gibt es z. B. auch Pflanzen, die NUR NACH EINEM BRAND ihre z. B. Zapfen öffnen, um dem Nachwuchs eine Chance zu geben. So gesehen gehört ein "ordentlicher Waldbrand", wie schlimm er auch für das Individuum ist zum Kreislauf dazu.

  • Es war die Rede davon, dass Feuerstellen zur Natur gehören, von zu entfernendem Buschwerk in einem Naturschutzgebiet (ich dachte automatisch an Unterholz). Ich hatte dabei im Kopf, das Waldbrände ebenfalls natürlich sind, z.B. Eukalyptus in Australien sogar auf die Buschbrände angewiesen sind. Und dass zuviel (totes, trockenes) Unterholz mit der Zeit feuergefährlich wird, der Wald nicht "naturgerecht" gepflegt werden kann, da solche natürlichen Feuer, die die Wälder immer mal wieder resetten, nicht geduldet werden können.


    Wenn ihr nur an überwachte Feuerstellen dachtet, verständlich, dass man sich missversteht...

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Hallo Marion!

    Zitat


    Wenn ihr nur an überwachte Feuerstellen dachtet, verständlich, dass man sich missversteht...


    Ja genau, nur damit auch die Lebewesen eine Chance bekommen, die darauf angewiesen sind.
    Das sind gar nicht so wenige, allein bei Pilzen ist das schon Wahnsinn!


    Wie Ralf schon schrieb, braucht es dazu gar keine großen Flächen. 1 mal 1 Meter im Garten reichen da schon.
    Allerdings darf man da tatsächlich nur Holz verbrennen. Irgendwelcher Zivilisationsmüll (alte Zaunslatten oder ein Plastebeutel, vielleicht sogar Zeitungspapier) reicht schon aus, dass das Biotop nicht funktioniert.


    Und: nicht bis auf die Asche niederbrennen lassen. Wichtig sind die Holzkohle-Stückchen, meist am Rand der Feuerstelle


    Thema Holzkohle: ich hab ´s auch noch nicht geschafft, dass an übriggebliebener und ausgeschütteter käuflich erworbener Holzkohle für das Grillen was wächst. Komisch! (Na gut, so oft hab ich das nicht probiert).


    VG Ingo W

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  • Es war die Rede davon, dass Feuerstellen zur Natur gehören, von zu entfernendem Buschwerk in einem Naturschutzgebiet (ich dachte automatisch an Unterholz). Ich hatte dabei im Kopf, das Waldbrände ebenfalls natürlich sind, z.B. Eukalyptus in Australien sogar auf die Buschbrände angewiesen sind. Und dass zuviel (totes, trockenes) Unterholz mit der Zeit feuergefährlich wird, der Wald nicht "naturgerecht" gepflegt werden kann, da solche natürlichen Feuer, die die Wälder immer mal wieder resetten, nicht geduldet werden können.


    Wenn ihr nur an überwachte Feuerstellen dachtet, verständlich, dass man sich missversteht...


    Da hab ich mich vielleicht nicht gründlich genug ausgedrückt.
    Ich meine speziell eine ehemalige Dolomitgrube, die wie alle Biotope die sich selbst überlassen werden, langsam verbuscht. Damit ist dann der Wert dieser Gebiete dahin. Und darum muss man dort von Zeit zu Zeit die jungen Bäume und Büsche entfernen.
    Und anstatt die jetzt irgendwo vermodern zu lassen (was ja auch nicht schlecht ist) kann man zumindest einen Teil des ausgeschlagenen Bestandes verbrennen. Da würde sogar die freiwillige Feuerwehr im Rahmen einer Übung Brandwache halten.
    [hr]

    Thema Holzkohle: ich hab ´s auch noch nicht geschafft, dass an übriggebliebener und ausgeschütteter käuflich erworbener Holzkohle für das Grillen was wächst. Komisch! (Na gut, so oft hab ich das nicht probiert).


    Ich glaube, das kannst Du vergessen. Hier in den Wäldern findet man ab und an ausgekippte Holzkohlereste vor irgendwelchen Naturgrillern.
    Ich habe darauf, außer Algen, noch nie etwas gefunden. Egal wie alt die Kohle war.

  • Danke für diesen Thread und die Holzkohlefrage.


    Ich habe mal ein bißchen recherchiert und wahnsinnig tolle Artikel gefunden, auch wenn sie nur indirekt auf die Holzkohlefrage etwas erklären.
    Man liest aber heraus daß fast alle Pflanzenkohle in Europa (90%) für die Tierhaltung benötigt wird, um z.B. gegen Erkrankungen etc. durch Exkremente zu helfen.
    Mir scheint es wahrscheinlich daß da auch Substanzen beigemengt werden die das unterstützen. Unbehandelte Holzkohle wird damit wohl nicht oft auffindbbar sein. Das aber wohl sowieso nicht, wie sich erschließt wenn man weiterliest.
    Wie außerordentlich gut natürliche Holzkohle ist für die Pflanzen und den Lebensraum Erde, das weiß man gemeinhin. In der Schweiz hat man darum jetzt, nach ausgiebiger Voruntersuchung, zertifizierte Pflanzenkohle in der Landwirtschaft zugelassen. Zertifiziert heißt wirklich hohen Anspruch zu wahren in mehrerer Hinsicht. Ihr könnt HIER ja mal reinlesen. Für Europa gibt die Schweiz hier ein Vorbild.
    Diese Zertifizierung zu erreichen schafft anscheinend keine gängige Pflanzenkohle. Über die Vielseitigkeit der Verunreinigungsmöglichkeiten las ich ebenfalls. Sehr umfangreiches Thema.
    Es muß tatsächlich schon Bio sein. European Biochar Certificates gibt da den Standard vor.
    Andere normale im Pflanzenkohle, grob betrachtet, muß daher wohl als "behandelt", "kontaminiert" oder "verunreinigt" betrachtet werden. Irgendwie so. Ich habe ja eigentlich keine Ahnung, schreibe nur gerade wie ich die Sache zu verstehen meine.
    "Behandelt" würde ich außerdem zu jeder modern "gemachten" Kohle sagen, weil man bei der Produktion versucht gewisse Dinge zu verhindern, zu erreichen und einen hochwertigen Standard zu erreichen. Pyrolysierung ist der Weg dahin. Allein dadurch wird sich Kohle aus der Wirtschaft von anderer unterscheiden.


    Wenn ihr selber etwas über Kohle lesen wollt, HIER fing meine Reise an. Von dort aus muß man seinen eigenen Weg nehmen.



    Also, Ingo und Rada.
    Wenn schon Holzkohle für die kleinen Becher etc., dann wohl biolike.
    Manchmal findet sich ein Köhler nach alter Art.
    Und manchmal liegt es bestimmt auch nicht an der Kohle sondern an der Erde auf die die Kohle ebnfalls ihren Einfluss nimmt. Davon las ich eben auch, habe die Hälfte aber schon wieder vergessen. :rolleyes:


    Das war mal ein kleiner spontaner und völlig überflüssiger Ausritt von mir.
    Schaltet trotzdem auch nächstes mal wieder ein bei einer Sendung mit der Maus. :evil: :D