Hallo, Freunde der Holzbesiedler!
Im Tintling 5/2013 bin ich über einen interessanten Artikel über eine mir bis dahin völlig unbekannte Art gestolpert.
Zu finden auf den Seiten 10 bis 13, geschrieben von dem schweizer Pilzkollegen Markus Wilhelm.
Er beschreibt einen Fund aus der südlichen Oberrheinebene bei Colmar, identifiziert als Veränderlicher Schichtpilz, Duportella malenconii (Peniophora malenconii).
Beim Lesen fiel mir die große Ähnlichkeit zum Rußbraunen Schichtpilz, Porostereum spadiceum (Lopharia spadicea) auf.
Während Duportella malenconii nördlich der Alpen sehr selten sein soll, ist Porostereum spadiceum ja nun eine gut verbreitete Art, die man immer wieder findet. Ich fand die bislang auch ziemlich charakteristisch, nur die Beschreibung dieser im Artikel sehr ähnlichen Art hat mich veranlasst, mal einen Rußbraunen Schichtpilz mitzunehmen (den Anna gefunden hat, danke ) und genauer anzusehen. Wenn ich den mit der Beschreibung (makro - und mikroskopisch) in den GPBWs vergleiche, Material aus dem Netz dazuziehe, habe ich an meinem Porostereum spadiceum eigentlich keinen Zweifel.
Nur: Der im Tintling beschriebene Fund sieht mikroskopisch eben auch so aus. Makroskopisch beim Trocknen vielleicht etwas blasser, aber auch so ein Merkmal unterliegt ja gewissen Schwankungen.
Interessanterweise wird Porostereum spadiceum als Verwechslungsmöglichkeit im Tintlings - Artikel gar nicht erwähnt (im Gegensatz zu Auricularia mesenterica und Stereum hirsutum).
Jedenfalls bin ich nun etwas verwirrt.
Was ist Duportella malenconii?
Wie kann ich die Art von Porostereum spadiceum unterscheiden?
Oder ist das am Ende sogar das Selbe?
Zur Verdeutlichung mal ein paar Bilder meines letzten Fundes, bestimmt als Rußbrauner Schichtpilz.
Wohngemeinschaft an liegendem Laubholzast (wahrscheinlich Hainbuche):
Hutober- und Unterseiten:
Trocken gelegt:
Hymenium mit aus dem Kontext entspringenden, dickwandigen, pigmentierten Zellen (Pseudozystiden):
Basidien, dazwischen kaum erkennbar dünnere, teils fein inkrustierte Zellen (Lamprozystiden?):
Basidien 3-4 sporig, Sporen schmalelliptisch, dünnwandig:
Wie üblich mit miesen Mikrobildern (alles in KOH), aber die Ähnlichkeit zu der Vorstellung im Tintling dürfte zu erkennen sein.
Tramamerkmale ergaben ebenfalls keine Abweichungen: dünnwandige, hyaline Hyphen mit Schnallen + dickwandige, pigmentierte Hyphen, teils auch "Zwischenstadien" der beiden Typen vorhanden.
So, und nun wüsste ich echt gerne, wie ich die beiden getrennt bekomme.
LG, Pablo.