war ich am Sonntag mit Engelchen, Enno, Toffel und antilocal.
Unser Ziel war der Plauensche Grund zwischen der ehemaligen Felsenkellerbrauerei (wo ich einst den Brauerberuf erlernte!) und der Heideschanze, einem der ältesten Siedlungsgebiete Dresdens.
Das idyllische Tal ist wegen der in Sachsen seltenen kalkhaltigen Böden besonders interessant für Pflanzen- und Pilzfreunde.
Entstanden in der Kreidezeit, zeugen noch heute u.a. die Coschützer Muschelfelsen von längst vergangenen Welten.
Von diesen besseren Böden künden diverse Pflanzen, wie z.B. Aronstab, Goldnessel
oder auch die Vielblütige Weißwurz, auch Salomonssiegel genannt.
An abgestorbenen Stängeln unter blühenden Pflanzen findet man häufig einen winzigen, nur Bruchteile eines Millimeters kleinen Becherling.
Auch hier war er fast an jedem Stängel zu entdecken.
Nestförmiges Haarbecherchen (Trichopezizella nidulus)
Der erste "richtige" Pilz, der uns vor die Linsen kam, war ein knackiger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).
Während wir vergeblich nach Morcheln suchten, von denen in guten Jahren hier Käppchen- und Speisemorcheln wachsen, fanden wir einige schöne Gruppen Maipilze (Calocybe gambosa).
Hier in der gelben Form.
Weitere Pilze mit Stiel und Hut waren das Weißstielige Stockschwämmchen, auch Wässriger Mürbling genannt (Psathyrella piluliformis).
Hier einige noch junge Fruchtkörper.
Angela machte uns auf einige Trupps der wunderschönen Gesäten Tintlinge (Coprinellus disseminatus) aufmerksam.
Schließlich entdeckte Sven noch den hübschen Frühlings-Glockenschüppling (Pholiotina aporos).
Natürlich gab es auch noch einiges "Kleinzeugs"!
An Blattstielen von Spitz-Ahorn fanden wir das Blattstiel-Spaltbecherchen (Pyrenopeziza petiolaris).
Es gab kaum einen Blattstiel, der nicht besetzt war!
Ebenfalls an Ahornblattstielen, aber deutlich seltener wuchsen einige winzige Geschnäbelte Ahornkugelpilze (Gnomonia cerastis).
Auch das Jungfern-Weißhaarbecherchen (Lachnum virgineum) konnten wir an in der Streu liegenden Buchencupulen finden.
An einigen Pflanzen des Stinkenden Storchschnabels (Geranium robertianum) waren manche Blätter bereits mit dem Ruprechtskraut-Kugelpilz (Coleroa robertiani) besetzt, einem winzigen Pyrenomyceten, der in kaum einem Bestand des Ruprechtskrautes fehlt.
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz zeigte uns Steffen noch die Konidienform der Langstieligen Ahornholzkeule (Xylaria longipes), die zu Tausenden feucht liegende Ahornäste besiedelte.
Auch ein Hexenei konnte Steffen letztlich noch entdecken, welches wir ob seiner geringen Größe aufschnitten, und zu unserer Freude als Hundsrute (Mutinus caninus) entlarvten.
Es war eine schöne Tour und es hat viel Spaß gemacht, mit euch unterwegs zu sein!
Auch wenn wir nicht viel schneller als folgendes ca. 2cm kleine Wesen waren!
Hat jemand eine Idee zur Art? Schließmundschnecke s.l., danke Ralf!
Zu guter Letzt schwamm mir übrigens noch ein "Brennnesselfisch" in Form eines Brennnessel-Rostpilzes (Puccinia urticata) über den Weg.
Vielleicht ist es aber auch ein Walfischkrake?
Auf solche Namen können nur Kinder kommen. Danke, Tuppie!
Danke allen fürs Mitgehen.
Und ich denke, das der ein oder andere noch mit einigen Fotos ergänzen wird!
Liebe Grüße vom Nobi