Lentinus cyathiformis (Schaeff.) Bres.
Becherförmiger Sägeblättling
Synonyme:
- Neolentinus cyathiformis (Schaeff.) Della Maggiora & Trassinelli
- Agaricus cyathiformis Schaeff.
- Panus cyathiformis (Schaeff.) Fr.
- Pocillaria cyathiformis (Schaeff.) Kuntze
- Polyporus cyathiformis (Schaeff.) Zmitr.
- Agaricus schaefferi Weinm.
- Neolentinus schaefferi Redhead & Ginns
- Lentinus schaefferi (Redhead & Ginns) Rauschert
- Neolentinus degener (Kalchbr.) Hrouda
- Lentinus degener Kalchbr.
- Lentinus urnula (Fr.) Henn.
- Lentinus variabilis Schulzer ex Quel.
Familie: Polyporaceae
Ordnung: Polyporales
Klasse: Agaricomycetes
Hut:Kann ganz schön breit werden (bis ca 25 cm!); derbfleischig, fest; Oberfläche hellocker, ockerbräunlich, teils cremefarben ausblassend; jung mit kleinen Warzen und Dornen besetzt, alt glatt ledrig oder auch mal feinfeldrig / schülferig; Rand lange eingerollt, später ausgebreitet, verbogen (besonders bei dicht stehenden Fruchtkörpern), ungerieft, scharf.
Stiel: kräftig, derbfleischig; zentral oder leicht exzentrisch; Oberfläche filzig, blassbraun, ockerfarben, Stielbasis auch dunkler, teils fast büschelig.
Lamellen: dünn und schmal, gedrängt; weit am Stiel herablaufend, dabei teils mit Anastomosen verbunden, gegabelt; weißlich bis cremegelblich; Schneiden fein gesägt
Fleisch: weißlich, fest, im Alter gummiartig, faserig; mit angenehmem, etwas fruchtigem Geruch, Geschmack bitter
Speisewert: kein Speisepilz: Zu selten, zu bitter, zu zäh
Sporenpulver: weiß
Vorkommen: Seltenes Element der Auwälder in großen Stromtälern, außerhalb dieser Habitate nur sporadisch und sehr selten; hauptsächlich Frühsommer bis Spätsommer; wärmeliebend, an feuchte Habitate gebunden; besiedelt hauptsächlich alte, recht morsche Laubholzstämme und Stümpfe.
Verwechslungen: Mit Gattungsverwandten Arten kaum möglich.
Der Borstige Knäueling (Lentinus strigosus) ist zierlicher, im Jungstadium mit Violettönen und durch seine auffällige Behaarung leicht zu unterscheiden.
Der Harzige Sägeblättling (Lentinus adhaerens) wächst an Nadelholz, wird nicht so groß und klebt an den Fingern. Der Wohlriechende Weiden –“ Knäueling (Lentinus suavissimus) kommt an ähnlichen Stanorten vor, ist allerdings kleiner und riecht auffallend Anisartig. Der Getigerte Knäueling (Lentinus tigrinus) ist völlig anders geschuppt.
Eher denkbar ist eine Verwechslung mit älteren Laubholzknäuelingen (Panus conchatus), die aber recht lange durch violette Farbtöne zu entscheiden sind.
Seitlinge (Pleurotus) sind weichfleischiger und schmecken nicht bitter, ihre Lamellen sind breiter und haben keine gesägten Schneiden. Der seltene Espenseitling (Pleurotus calyptratus) hat zudem ein Velum, welches am Hutrand noch lange zu sehen ist.
Der ebenfalls in Deutschland seltene Ölbaumtrichterling (Omphalotus olearius) hat breitere Lamellen mit glatten Schneiden, du zudem meist gelblich bis ockerlich gefärbt sind. Seine Hutoberfläche ist glatt bis fein eingewachsen radialfaserig.
Anmerkungen: Nach Indexfungorum sollte Neolentinus schaefferi Readh. & Ginns der aktuell gültige Name sein. Was mir erstmal so nicht ganz nachzuvollziehen ist, weil Agaricus cyathiformis Schaeff. der ältere Name ist als Agaricus schaefferi Weinm..
Aber was weiß ich da schon.
Bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt, solange möchte ich den Pilz mal unter dem Namen stehen lassen, unter dem er der großen Mehrheit bekannt ist.
Junges Exemplar:
Die Fruchtkörper sind so jung noch klein, sehen fast wie Mensch - Ärgere - Dich - Nicht - Figuren aus; die Hutoberfläche ist mit kleinen Stacheln und Wärzchen besetzt.
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Lentinus strigosus = Borstiger Knäueling<
>Lentinus adhaerens = Harziger Sägeblättling<
>Lentinus suavissimus = Wohlriechender Knäueling<
>Lentinus tigrinus = Getigerter Sägeblättling<
>Panus conchatus = Laubholzknäueling<
>Pleurotus cornucopiae = Rillstieliger Seitling<
>Pleurotus ostreatus = Austernseitling<
>Pleurotus calyptratus = Espenseitling<
>Omphalotus olearius = Ölbaumtrichterling<