Diverse Unbekannte von heute

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Liebes Forum,


    ich war heute mit Karen unterwegs. Hauptsächlich in sandigen Kiefernwäldern und an dessen Wegrändern, aber hier und da gab's auch mal etwas Birke, Eiche und Buche.


    Es waren für uns diverse Unbekannte dabei, sowie (zumindest für mich) einige Unsicherheiten. Aber seht selbst:


    1. Hochgerippte Becherlorchel oder Rippenstielige Lorchel? Rippenstielige Lorchel (aufgrund des ausgeprägten Stiels)




    2. Rettichhelmling


    3. wahrscheinlich Fuchsiger Röteltrichterling (Lepista flaccida/gilva) (an Totholz wachsend)


    4. Psathyrella ...


    5. Parasola spec. (Rädchentintlinge)


    6. Ein Rostpilz


    7. Ahorngalle


    8. Entoloma conferendum (Sternsporiger Rötling) (vielen Dank an antilocal für die mikroskopische Bestimmung)


    9. Winter-Stielporling oder Weitlöchriger Porling?


    Viele Dank für eure Hilfe,
    Christian


    @ Karen: Hast du noch Bilder von weiteren Funden von heute?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian,


    schöne Funde!


    Ich versuch's mal:


    1. Rippenstielige Lorchel. Der andere Kandidat hätte keinen so separat ausgebildeten Stiel, sondern eher einen fließenden Übergang zum Rest.


    2. Yep! Ein früher Fund, wie mir scheint.


    3. Recht sicher Laubholzknäuelinge. Selbst noch nicht gefunden. :(


    4. Faserlinge. Möglicherweise Früher Mürbling oder Wässriger Mürbling -> Ohne Mikroskop keine Gewissheit


    5. Ein Tintling. Sehr weit auseinanderstehende Lamellen, vielleicht ist da ja sogar ohne Mikroskop eine genauere Prognose möglich, aber nicht von mir. ;)


    6. Ein Rostpilz. An was wuchs er denn?


    7. Auf jeden Fall auch ein Pilz, aber irgendwie macht es bei mir gerade nicht "Klick!" - Erinnert optisch an irgendwas aus der Pustelpilz-Gruppe, aber wachsen die nicht nur an Holz? Mal sehen, was die Experten sagen.


    8. Doch, du hast ne Ahnung. Rötling müsste passen. Ohne Mikroskop ist auch bei den Rötlingen vieles schwierig, möglicherweise ist das der Frühlingsrötling (Entoloma vernum).


    9. Weitlöchriger Porling passt wohl. Auch noch nie selbst gefunden. Dieser Kandidat wird auch Borstrandiger Porling genannt. Das bei deinen Bildern erkennbare Merkmal ist ihm soweit ich weiß eigen.


    LG,


    Jan-Arne

  • Hallo in die Runde...


    die 7 könnte auch eine Galle sein... Falls das Blatt ein Ahornblatt ist, käme z.B. sowas wie Aceria in Frage.

  • Hallo Christian,


    zu der Nr. 7 möchte ich Folgendes sagen: Es sind die Pflanzengallen, die durch Viren, Bakterien, Pilzen, Milben und Insekten hervorgerufen werden können. Also, es ist kein Pilz. Zumindest nach meinem Verständnis.

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Christian


    Dein Bild NR.7 ist eine Pflanzengalle, welche Art weiß ich nicht kommt immer darauf an auf was man die Pflanzengalle gefunden hat.


    Hier steht gut beschrieben was eine Pflanzengalle ist :
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzengalle


    Falls du weißt zu welchen Baum das Blatt gehört kannst du es mal hiermit probieren :
    http://www.pflanzengallen.de/index.php


    Ansonsten würde ich raten und anhand vom Bildervergleich auf einer Ahorngalle tippen :
    http://www.google.de/imgres?im…0&ndsp=43&ved=0CGoQrQMwBg


    VG : Thorben


    Edit : Da waren einige schneller als ich :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallöchen,


    ihr habt recht. Sie kamen mir irgendwie bekannt vor. Ich wusste nur nicht woher. Dabei hab ich mich doch seinerzeit durch den ganzen Wikipedia-Artikel gekämpft. :D Danke für's Aufpassen. :)


    LG,


    Jan-Arne

  • Könnte Nummer 3 nicht eher ein Lepista Gilva ( Wasserfleckiger Röteltrichterling ) sein: http://www.funghiitaliani.it/?showtopic=19858


    Panus conchatus (Laubholzknäuelinge) schauen etwas anders aus:
    http://www.funghiitaliani.it/?showtopic=15490

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Helvella queletii und Mycena rosea passt. :thumbup:
    Die 3 ist sicher kein Laubholzknäueling (Panus conchatus). Lepista wäre eine Möglichkeit, aber nur wenn "an Holz gewachsen" hier übersetzt werden muss mit "neben Holz gewachsen". Allerdings würde ich dann fast eher zu Clitocybe gibba (Ockertrichterling) oder einer Art aus dem Umfeld tendieren.
    Wenn die Pilze wirklich aus dem Holz entsprungen sind, dann würde mich der Geruch sehr interessieren.
    4 = Eine Art aus dem Umfeld des Frühen Mürblings (Psathyrella spadiceogrisea s.l.)
    5 = Einen sehr ähnlichen Tintling hat Markus kürzlich >hier< gezeigt.
    6 = Ein Rostpilz (Puccinia s.l.). Welche Pflanze war das denn?
    9 = Winterporling (Polyporus brumalis) :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ganz schnell im vorbei gehen, der Geruch von Nummer 3 war sehr interessant und aromatisch.


    Der Geschmack hingegen nach gar nichts erst als ich ihn ausspucke wurde es etwas scharf um Mund.


    Die Nummer 6, keine Ahnung, aber ich stell dir ein Bild ein, wo man die Blätter mehr sieht als den Grund der Frage.
    Würde mal so sagen Hainbuche, oder Jasmin, wo ich letzteres eher in Betracht ziehen würde.



    Es war ein kleiner Strauch.
    Sicher bin ich mir nicht.:(




    Vielleicht hilf es.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo und lx2,


    echt kein Laubholzknäueling? Man sieht doch das Totholz, auf dem er wächst und für mich stimmen alle Merkmale optisch mit denen z. B. auf diesem Bild hier überein. Was genau passt denn nicht?


    Und was ist mit den Borsten am Rand des Porlings? Die kenne ich so nicht beim Winterporling.



    LG,


    Jan-Arne

  • Und hier mein Voting:
    3) keine Clitocybe gibba, die hätte einen gebuckelten Hut; ich vote für Lepista gilva
    4) eine Psathyrella - mehr lässt sich für mich nicht sagen; die ganzen spadiceogrisea-Sager müssen sich die Frage gefallen lassen, an welchen Makro-Merkmalen sie diese Art festmachen wollen
    5) eine Parasola (Gattung: Rädchentintling)
    8) ja, der Frühlings-Giftrötling sieht in der Tat so aus - trotzdem: ohne Mikroskop-Einsatz keine Sicherheit
    9) ein aber sowas von vorschriftsmäßiger Polyporus arcularius

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Vielen Dank für eure Hilfe!


    Ich habe mal den Beitrag oben mit den neu gewonnenen Informationen aktualisiert. Ihr wart sehr hilfreich!


    Nummer 3 macht mir immer noch Kopfzerbrechen. Das Büschel Pilze wuchs definitiv an einem Baumstumpf. Man sieht es auch am rechten umgekippten Pilz. Dort ist der Stiel noch mit dem Substrat verwachsen. Ich kann leider nicht sagen, ob es Laub oder Nadelholz war. Eigentlich waren wir im Kiefernwald unterwegs, aber das Büschel stand am Wegrand wo auch diverse Laubbäume standen. Der Stumpf ist auch schon sehr alt gewesen. Zum Geruch: Ist vorhanden! ;) Anfangs riecht er recht angenehm. Nach diversen tiefen Atemzügen konnte ich eine leicht säuerliche, fast stechende Note feststellen. Zur Konsistens kann ich noch beitragen, dass der Pilz recht festfleischig ist. Bricht man ihn vom Hut zum Stiel entzwei, dann fasert er leicht auf.


    Ich habe die Pilze auf Foto Nr. 3 noch nicht entsorgt. Wenn ihr weitere Markomerkmale benötigt, gebe ich sie gern durch. Ein Mikroskop habe ich leider nicht, aber immerhin eine gute Lupe (10 fach).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Also bei Nummer 3 wäre ich geneigt, auch für Lepista flaccida / gilva zu stimmen. Ich meine mich zu erinnern, die Art gelegentlich auch schon mehr oder weniger auf stark morschem Holz gefunden zu haben. Das Aussehen und die Beschreibung passen jedenfalls, eine bessere Möglichkeit kommt mir momentan nicht in den Sinn.
    Laubholzknäueling bei so jungen Fruchtkörpern wie auf dem Bild immer mit Violettönen.


    Kleiner Exkurs mal noch zu den Stielporlingen:
    Da muss man freilich beachten, wie flexibel da die Merkmale sind. Ich erninnere mich mal an einen Stock, mit Anna und Stefan zusammen gefunden, der uns schier zum Weinen brachte. Da war von vorne bis hinten alles dran, da hätte man behauoten können, drei Arten gefunden zu haben. :evil:
    Habe da leider keine Bilder von.


    Aber: Der bewimperte Hutrand ist kein Trennmerkmal. Den haben beide, P. arcularius wohl manchmal etwas stärker. Am wichtigsten sind die Poren. Da kann man so +/- von ausgehen, daß die Poren von P. arcularius ungefähr so aussehen sollten, wie die von Polyporus mori / alveolaris (Bienenwabenporling). Ein wenig kleiner natürlich, weil der Weitlöchrige (P. arcularius) eben nicht so groß wird, wie P. mori.
    Aber wichtig ist da eben die langgezogene Form und das Verhältnis Anzahl der Poren zu Hutgröße. ;)


    Von sicheren P. arcularius habe ich nicht viel Bilder, aber vielleicht hilft das etwas.
    Polyporus arcularius / Weitlöchriger Porling:


    Polyporus brumalis / Winterporling:



    LG, Pablo.

  • Dank für die Hinweise zu den Porlingen! Was Nr. 3 angeht: Ich denke, du liegst mit Lepista flaccida/gilva richtig. Der für Laubholzknäuelinge typische Violetstich ist nicht vorhanden.


    LG, Christian

  • Hallo,
    ich halte das Blatt mit dem Rostpilz für die rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum).
    Puccinia festucae kommt daran vor, lt. Arbofux.


    http://www.arbofux.de/rost-an-lonicera.html


    http://www.baumkunde.de/Lonicera_xylosteum/
    Die oberen Blattbilder auf dieser Seite zeigen noch relativ junge Blätter, nicht 100 prozentig typisch, die größeren Blätter (unten) haben mehr Blattadern.



    EDIT:
    letztens wurde in einem ausführliche Beitrag mit Naturschönheiten (ich habe mir leider nicht gemerkt, von wem ... und ich finde das Bild nicht mehr, ein Blatt von Lonicera gezeigt mit weißen dicken Linien (MIniergängen) darin.
    Falls der-/diejenige hier mitliest, das hat eine Geißblattminierfliege (mehrere Arten,ähnliche Schad-Bilder) verursacht:
    http://www.arbofux.de/geissblattminierfliege.html

  • Hallo Pilzfreunde


    Ich hatte bei Christian nach dem vermutlichen Rötling (Nr 8)gebettelt, und ihn auch schön verpackt und getrocknet zur Bestimmung bekommen.


    Ich konnte den kleinen sogar bestimmen.
    Er hört auf den Namen Entoloma conferendum (Sternsporiger Rötling)



    Mfg Sven