Gebrecherlinge

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Es ist schon eine Krux mit den Knochen. Je älter man wird, um so deutlicher spürt man deren Vorhandensein. Das gilt auch und insbesondere für einen Hobbymykologen, und dreimal wenn dieser sich in den Kopf gesetzt hat, grade die Winzlinge im Reich der Pilze zu erkunden. Das bedeutet, von Augenhöhe runter auf 2-3 mm über dem Erdboden. Die Körperhaltung ist selbsterklärend, die Knieschmerzen für junge Menschen zu vernachlässigen, für ältere stellen sie schlicht die zeitliche Begrenzung der Mutterbodenspioniererei dar.
    Denn so entspannt lassen sich nur Stellen mit hoher Funddichte auf engstem Raum in Ameisenfreien Gebieten und bei Trockenheit erkunden. Sprich: Brandstellen.





    Knieschoner scheinen da der Schlüssel zu ausdauernden Kriechbewegungen zu sein. Jedoch nur, wenn diese Dinger nicht mit Gummizügen um die Schenkel befestigt werden, die nach kurzer Zeit die Blutzufuhr drosseln und ganz eigene Beschwerden auslösen. Zudem sind die Dinger recht klobig, verrutschen trotzdem, wenn man in niedrigster Gangart über den Boden robbt und hindern auch noch beim laufen. Blöderweise haben die Knieschonerhersteller das große Geschäft mit den Mykologen völlig vernachlässigt und konzentrieren sich auf ein Angebot für Fliesenleger, Pflasterer oder andere Minderheiten. So waren alle Knieschoner, die ich bisher in einschlägigen Läden gefunden habe, klobig und mit eben diesen ekelhaften Gummizügen ausgestattet.


    Bis letzte Woche zumindest.
    Da fand ich in einem Regal tatsächlich Knieschoner, die nicht nur recht flach und groß, sondern zudem auch noch mit breiten Bändern mit Klettverschluss ausgestattet waren. Ein Quantensprung der Knieschonerindustrie. Die Anprobe verhieß stundenlanges Knierutschen ohne Schmerzen und verrutschen tun sie auch nicht. OK, die Leute in dem Laden haben schon ein wenig argwöhnisch geschaut, als da ein Mann auf Knien zwischen den Regalen her kroch und dabei zufriedene und wohlwollende Laute ausstieß. Was soll ´s, mich kennt hier eh keiner.


    "Hallo Ralf".


    Huch !
    In Dackelposition nach oben blickend sehe ich in das Antlitz einer Arbeitskollegin. Sie schaut schon etwas befremdlich. Erklärungsversuche meinerseits enden in einem desaströsen Gestammel über Pilze und kleinste Pilze, Knieschmerzen und dem Alter. Ich bemerke die Unmöglichkeit einer schnellen Erklärung, die das mykologisch vollkommen unbedarfte Gegenüber grundlegend davon überzeugt, dass man keinen Sprung in der Schüssel hat, wie die Tatsache, dass man mit jedem weiteren Wort das genaue Gegenteil erreicht. Am nächsten Tag wird es die ganze Firma wissen. Nicht, dass ich Hobbymykologe bin, der einem berechtigten Anliegen nachgeht, sondern dass ich wie ein Bekloppter im Handwerkermarkt über den Boden rutsche.
    "Ja, der Typ war mir schon immer suspekt".



    Alsdann, die Dinger wurden gekauft und am nächsten freien Tag natürlich ausprobiert. Das Ergebnis war......sagen wir zweischneidig.
    Die Knieschoner sind nur knapp zwei Zentimeter dick, bleiben auch beim laufen an Ort und Stelle und sind - wichtig - Wasserdicht. Dieser Vorteil zieht jedoch nur dann, wenn der fast flüssige Schlamm in dem man kniet, nicht tiefer als eben jene zwei Zentimeter ist. Und das ist nach Regenfällen halt eher selten der Fall. Aber nass ist besser als Schmerz, und den vermeiden die Dinger ausgezeichnet. Knie gut, alles gut. Sollte man denken.


    Mit schmerzlosen Knien kann man hunderte Meter an der Treckerspur entlang kriechen, überhaupt kein Problem.
    Kein Problem jedenfalls, solange man in der gebückten Haltung bleibt oder sich immer wieder mal aufrichtet.
    Leider begab es sich, dass an einer Stelle kleinste Moosbecherchen wuchsen. Sie wuchsen allerdings so blöd, dass man sich erstens völlig verdrehen muss, um ein vernünftiges Foto zu bekommen, und zweitens in dieser Position auch noch ausgesprochen lange verharren muss, bis ein solches in ansprechender Qualität gelungen ist.
    Man hockt also auf den Knien, die Stiefelabsätze beschmieren den Hosenboden mit Schlamm. Um die Kamera ruhig halten zu können, wird der linke Ellenbogen auf die Erde, Pardon, in den Schlamm, gestützt. Nun dreht man den Oberkörper um 45 ° nach rechts und senkt das Haupt bis das linke Ohr einen knappen Zentimeter über dem Matsch schwebt.
    So bilden Pilz, Kamera und Auge eine Linie.
    Knips.
    Mist, zu dunkel.
    Knips.
    Mist, zu hell.
    Knips
    Mist, unscharf


    und so weiter...


    Die Linie Pilz-Kamera-Auge stimmt noch nicht. Da der Pilz statisch ist, muss mit Kopf und Kamera justiert werden. Man muss mit dem Kopf noch 1,5 cm tiefer. Ab 1,01 cm wird das Ohr kühl, nass und dreckig. Egal, so höre ich wenigstens, wenn ein Zug kommt.


    Endlich, es ist vollbracht. Das Foto ist im Kasten, und noch ein Dutzend zur Sicherheit dazu. Die Knie sind immer noch schmerzfrei, Prima. Also aufrichten.


    Dieses aufrichten sollte eine flüssige Bewegung sein, die den Oberkörper in eine aufrechte Position bringt. Theoretisch sieht das so aus. Man will man den Oberkörper mit Schwung aufrichten, dabei den Ellenbogen aus dem Dreck ziehen und den Kopf grade drehen.


    Praktisch bricht der Schwung auf halber Höhe ab, weil im Rücken irgendwas klemmt. In Millisekunden geschieht nun folgendes. Der Oberkörper gehorcht der Schwerkraft und rast nach unten. Instinktiv will man sich nicht mit dem linken Ellenbogen abfangen, weil das weh tun könnte. Ebenso instinktiv entscheidet man sich dafür, die rechte Hand zum abfangen zu nehmen, schnallt aber sofort, dass diese die Kamera hält. Die will man natürlich nicht in den Matsch hauen und entscheidet sich trotzdem für den linken Ellenbogen, der daraufhin zielsicher den einzigen spitzen Stein im näheren Umkreis als Landeplatz findet. Der Schmerz lässt den Arm einknicken und als letzte Haltemöglichkeit dient nun der Kopf. Bereits stark gebremst tut das zwar nicht weh, aber 2 Zentimeter Matsch.


    Fassen wir zusammen:


    Leichter Hexenschuss, Dreck im Ohr und in den Haaren, ramponierter Ellenbogen, vollkommen eingesaute Klamotten, nasse Knie und im Genick ist auch irgendwas passiert.
    Aber den Knien gehts prima.


    Obendrauf kommen des nächtens noch heftigste Krämpfe in den Oberschenkeln, weil die Muskulatur solche langen Kniespaziergänge nicht mehr kennt. Morgen geh ich in den Heimwerkermarkt und kauf mir Ellenbogenschützer und einen Helm. Und in der Apotheke eine Familienpackung Magnesiumtabletten.


    Ach so, die Pilze. Klar, die zeige ich Euch zur Belohnung für die Geduld des langen lesens auch.


    Nicht Becherlinge, sondern Gebrecherlinge sind es.


    Zunächst die im Brandstellenthread versprochenen, besseren Makros von Plicaria carbonaria. Verdammt gut getarnt die Biester.




    Dann nochmal Anthracobia maurilabra in hübsch.




    Neu für mich ist Anthracobia macrocystis.








    Dieser, leider stark veralgte Brandstellenbewohner hat noch keinen Namen. Da bin ich froh über Hinweise und Ideen.










    Weg von der Brandstelle, hin zur Treckerspur.
    So sehen ebenso erfolgversprechende wie gesundheitsgefährdende Stellen aus.




    [hr]
    Da findet sich dann z.B. Lamprospora dicranellae, deren an sich sehr hübsche Sporen sich standhaft einer vernünftigen Anfärbung und somit guten Fotos wiedersetzen. Dafür sind die Moosfotos ganz ok. Mit der Bestimmung der Moose halte ich mich zurück, denn das ist mindestens so kompliziert, wie die Bestimmung der Pilze.










    Ebenfalls neu ist Octospora bryi-argentei s.L. Die Art möchte ich noch bestätigen lassen.











    Einen fotogenen Tintling hab ich noch gebannt.



    Und ausgewachsene Backenzahnkreislinge (Cudoniella tenuispora)






    Zum Schluss noch ein Rauperich vom Kleinen Fuchs (Vanessa urticae)



    Soweit mein Leidensbericht.

  • Hallo Ralf,


    :D:D:D super Beitrag. :thumbup::thumbup::thumbup:


    Da weiß ich dann ja, was die nächsten Jahre auf mich zukommt.


    Super geschrieben. ;)


    Wie Du das hinbekommen hast, ist mir allerdings rätselhaft:


    "beschmieren den Hodenboden mit Schlamm"


    Das haken wir mal als "Büroversehen" ab. Jedenfalls war es mal wieder prickelnd, eine längere Fundschilderung von Dir mitnehmen zu dürfen. :sun:


    Liebe Grüße und Dankeschön,
    Markus

  • Hallo Ralf,


    ich schätze das passiert mir auch mal. Ne pn von mir wäre eleganter gewesen. :shy: Trotzdem fand ich den Gedanken lustig, ...
    Du hast ja aber auch immer die abenteuerlichsten Fundorte.
    Wildschweinrudel, Fichtendickicht..... ;):thumbup:


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Ralf!
    Das kann ich supergut verstehen, diese ganze Geschichte vom Einkauf der Schützer bis zum Rückenversagen... aber es hat sich doch gelohnt: super Bilder von den kleinen Stars undfür uns eine schöne Geschichte sind dabei herausgesprungen. Lieben Dank fürs Teilen![hr]
    Hallo!


    Ihr wisst doch: bei so einer Vorlage muss man einfach antworten!


    Ich habe mal eine eMail bekommen, in der mir eine Bekannte schrieb,wie schön das Wochenende war, an dem sie und ihr Mann von einem befreundeten Pärchen besucht wurden. O-Ton: "... wir hatten ein hormonisches Wochenende!"

  • Der Bericht ist ja mal wieder äußerst amüsant und herrlich leseflüssig geschrieben aber trotzdem, ich litt doch sehr mit.
    Es ist schon ätzend wenn der Körper schwächelt. Ich kann da inzwischen mitjammern.


    Aber was zum Teufel machst du im Heimwerkermarkt ? 8|
    Ich würde Protectoren in Sportgeschäften kaufen oder in medizinischen Läden. Die Zahl an verschiedenen Knieschützern muß grenzenlos sein.
    Ich würde solche wie Volleyballer sie mögen mal in Erwägung ziehen.


    Knieschützer gegen Nässe sind wieder eine andere Geschichte. Da mache ich mir momentan auch meine Gedanken denn es nervt nicht nur nasse Hose rumzutragen, auch die hartnäckigen Flecke an den Stellen gehen mir auf den ...
    Irgendwas werde ich mir da mal einfallen lassen.


    Danke für den schönen und unterhaltsamen Bericht und die gelungenen Fotos! :)

  • Hallo Ralf!

    Zitat


    Ich bemerke die Unmöglichkeit einer schnellen Erklärung, die das mykologisch vollkommen unbedarfte Gegenüber grundlegend davon überzeugt, dass man keinen Sprung in der Schüssel hat, wie die Tatsache, dass man mit jedem weiteren Wort das genaue Gegenteil erreicht.


    So treffend!!
    Ich meine, wie willst du auch erklären, dass du keinen Sprung in der Schüssel hast??
    Hey, du kniest vor Brandstellen und suchst Pilze, die 2mm im Durchmesser sind??


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Ahoi, Ralf,


    Knie ok, Schlammimoberschenkel,
    Ohren ungewohnter Langzeitbelastung unterzogen,
    Klasse Fotos von Schüsselchen,
    einen schon immer vermuteten Sprung im Becherling:


    Na die Bilanz stimmt doch, würde ich sagen!


    ...oder war es, wie Uli neulich anmerkte
    immer genau umgekehrt?...:/



    Eins ist sicher:
    Dein Bericht ist so gut,
    da habe ich gerne mitgelitten!


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Hallo Ralf,


    gelungener Beitrag. Kannst du mir bei Gelegenheit noch die Bilder der Plicaria carbonaria zusenden? Ich würde diese gerne für die Webseite verwenden (+ ggf. noch die von O. bryi-argentei, sollte es sich bewahrheiten, dass es nicht doch O. gyalectoides ist, deren Q-Wert aber größer sein sollte).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Ralf,


    danke fürs "Mitleidenlassen" ;)


    Einer Deiner besten Berichte bisher samt großartiger Bilder, der mich herrlich unterhalten hat. Nein nicht die Schadenfreude über Dein Leiden war es - so einer bin ich nicht - sondern die humorvollen Worte in die Du Dein Leiden verpackt hast.


    Bin schon gespannt auf Deine Testberichte von Helm und Ellenbogenschonern. :D


    Lieben Gruß
    Christoph

  • Hallo Ralf!



    Von Deinem strukturierten und wohl durchdachtem Vorgehen lese ich mit großem Wohlgefallen und beglückwünsche Dich zum erfolgreichen Proberutschen! Mein BauzenTrum hat sogar eine Probierstrecke für Knieschoner! Glaube ich jedenfalls. Dort sind nämlich alle möglichen Kiesel, Beton- und Granitsteine zu einem ordentlichen Parcour aneinander gelegt.


    Ich selbst habe mit Knieschonern nur abträgliche Erfahrungen sammeln können, neben dem Kribbeln in den Extremitäten durch die unterbundene Blutversorgung hatte ich zusätzlich noch mit einem geradezu sintflutartigem Schweißaustritt im Kniebereich zu kämpfen.


    Tipp --> Unter Vermeidung jeglicher Adorationshaltung benutze ich nun kleine Dreibeinhocker. Bewusst in der Mehrzahl genannt, weil ihre Lebensdauer recht begrenzt ist.
    Tipp --> Für den Fall, dass ich dennoch auf die Knie muss, bin ich trotzdem gefeit: Isa hat mir eine Lederhose geschenkt (schwarz), die äußerst effektiv vor Brombeeren und Mücken schützt und auch einen Bodenkontakt ohne weiteres verzeiht. Schick! Damit ernte die ich bewundernde Blicke schöner Frauen.


    Wenn ich jetzt so über Deine Kniespaziergänge nachdenke, würde ich gerne einmal mitkommen. Ich könnte mir den aktuellen Dreibeinhocker am Hosenboden annähen und dann stop-and-go mitzockeln.
    Bei halbierter Aufstehung käme ich dann in den Genuss, deine zur Gänze mit verfolgen zu können, was mir schon beim Lesen die Freudentränen in die Augen trieb. Was für ein Heidenspaß!


    Die Erweiterung deiner Ausstattung um Helm und Ellbogenschützer ist vermutlich sehr sinnvoll, vielleicht solltest Du noch über eine Thermodecke nachdenken (Mario kann Dir gewiss seine Bezugsquelle nennen), falls du doch nicht mehr hochkommst -oder ist dafür die Magnesiumbeschichtung gedacht?


    Ich danke Dir ganz herzlich dafür,


    Liebe Grüße,
    Uli

  • Superfunde, die ihr der Brandstelle "entrissen" habt, Ralf!
    Nun auch fantastische Makros zu den kürzlich gezeigten Mikros von Plicaria carbonaria! :thumbup:
    Auch wenn es mit Ascobolus pusillus noch nicht geklappt hat, bei dem Potential der Brandstelle ist das nur eine Frage der Zeit!
    Die beiden Anthracobia - Arten möchte ich auch gern finden; ich möchte überhaupt mal wieder eine vernünftige Brandstelle sehen!


    Mit Knieschonern für Fließenleger habe ich es vor Jahren mal versucht.
    Inzwischen bin ich wieder bei diversen Supermarkttüten gelandet.
    Mit dem Ergebnis, dass ich regelmäßig während der Fotosessions von diesen Tüten ins feuchte Moos bzw. schlammige Erdreich rutsche. X(


    Deine Erlebnisse mit den Knieschonern waren sehr amüsant, haben mich allerdings nicht überzeugt, in Zukunft auf die Kunststofftüten zu verzichten! ;)


    Schade, dass dich Frau Krause nicht auf der Brandstelle bzw. in der Wagenspur erlebt hat.
    Auf deren Kommentare wäre ich gespannt gewesen!


    Die Lamprospora dicranellae habe ich vor Jahren ebenfalls finden dürfen.
    Ich erinnere mich noch gut an das besondere Sporenornament.
    Wegen der Moose und der beiden Octospora-Arten würde ich an deiner Stelle bei Jan Eckstein anfragen.


    Beste Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Zunächst einmal ein Dankeschön für die teilnahmsvollen und positiven Rückmeldungen.



    Ihr wisst doch: bei so einer Vorlage muss man einfach antworten!


    Sag ich doch.:D[hr]

    Aber was zum Teufel machst du im Heimwerkermarkt ? 8|
    Ich würde Protectoren in Sportgeschäften kaufen oder in medizinischen Läden. Die Zahl an verschiedenen Knieschützern muß grenzenlos sein.
    Ich würde solche wie Volleyballer sie mögen mal in Erwägung ziehen.


    Klar, dass Du jetzt damit kommst, nachdem ich eine Odyssee durch alle Heimwerkermärkte NRW ´s hinter mir habe.;)
    Auf der anderen Seite wirke ich in einem Sportgeschäft noch unglaubwürdiger als in einem Heimwerkermarkt.[hr]

    Hey, du kniest vor Brandstellen und suchst Pilze, die 2mm im Durchmesser sind??


    Ja, voll normal, oder ?[hr]

    ...oder war es, wie Uli neulich anmerkte
    immer genau umgekehrt?...:/


    Da ging es um eine Eselsbrücke, hier um eine Eselskrücke.[hr]


    Kannst du mir bei Gelegenheit noch die Bilder der Plicaria carbonaria zusenden? Ich würde diese gerne für die Webseite verwenden (+ ggf. noch die von O. bryi-argentei, sollte es sich bewahrheiten, dass es nicht doch O. gyalectoides ist, deren Q-Wert aber größer sein sollte).


    lg björn


    Latürnich.


    O. gyalectoides hatte ich zuerst im Verdacht, bin aber aus dem gleichen Grund wie Du dann bei O. bryi-argentei gelandet.[hr]

    Nein nicht die Schadenfreude über Dein Leiden war es - so einer bin ich nicht -


    Nicht ? Aber ich.:D [hr]


    [hr]


    Hallo Uli!
    Den Schemel brauchst Du gar nicht annähen zu lassen, die gibtsschon fertig mit Gurten...


    Ein Hüpfschemel, Klasse. Ob man damit gescheite Fotos hinkriegt, weiß ich nicht.:)[hr]

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Die gute Nachricht dabei scheint ja zu sein, daß beim Zusammenstürzen keine Becherchen schaden genommen haben.
    Denn die sehen ja immerhin blendend aus. ;)


    Wenn man ein Amphibien - Skateboard hätte, dann könnte man da einfach draufliegen, die bodennahen Bereiche scannen und bräuchte sich dabei gar nicht mehr aufzurichten. Das wär's eigentlich. Alternative wäre ein gut zugerittener Dachs.


    Aber Spßa beiseite, ich freue mich wirklich über die tollen Pilze und den von Witz und Schreibkunst strotzenden Bericht. :thumbup:



    LG, Pablo.


  • Hallo Ralf


    Tolle Funde, tolle Mikroaufnahmen und einige Arten, die für mich neu sind, wie Du ja aus dem Auszug der Brandstellnpilze im Depot sehen kannst. Auf O. bryi-argentei bin ich sehr gespannt. Ich hatte einen von D. Benkert bestätigten Fund, der intensiver orange gefärbt war und etwas kleinere Sporen hatte.
    https://sites.google.com/site/…ryi-argentei-benkert-1997


    LG Karl


    Hallo Karl,


    schön dass Du unser Forum gefunden hast.:)


    Mit den Farben hab ich, durch das Binokular fotografiert, meine Probleme. Das Becherchen ist in echt deutlich oranger, wenn auch nicht so kräftig wie auf Björns HP. Deinen Fund habe ich in der NRW-Liste entdeckt. Es war ja ein Neufund für NRW.
    Zur Brandstelle steht meine Einladung. Du musst nur Zeit und Lust haben.
    [hr]


    Alternative wäre ein gut zugerittener Dachs.


    Rückwirkend betrachtet sicher auch die einfachere Lösung im Vergleich zur Beschaffung geeigneter Knieschoner.:D

  • Hallo Ralf,


    und ich Trottel klicke deinen Beitrag im Büro an...:cursing:


    Das passiert mir echt selten, das ich beim Lesen eines Beitrages einen Lachkrampf bekomme, bei deinem waren es gleich mehrere. Serienschaltung...


    Vielleicht sollte ich erwähnen, das unsere Büros mit Glastüren ausgestattet sind. Bei einem "normalen" Gespräch dringt da nichts nach draussen. Wie ich mir dir Tränen aus den Augen gewischt habe, schau ich in die fragenden Augen meiner Kolleginnen. Eine von denen hatte den Erste-Hilfe-Koffer dabei.


    Einen Erklärungsversuch für deine Rutschversuche hätte ich, wäre ich dabei ertappt worden, mit "werde meine Terrasse neu verfliesen" locker gemeistert. Für einen unmotivierten Lachkrampf während der Arbeitszeit, da kannst dich verteidigen wie du willst, deren Meinung ist vorgefasst: der zieht sich einen Comic rein.


    Mit der Wahrheit kannst da nicht rausrücken, "lese gerade einen spannenden Beitrag zur Mykologie", das "TATÜTATA" mit Blaulicht oben drauf hätte dann mir gegolten.


    Von eurem Adventrätsel bin ich in diese Richtung Humor einigermassen gestählt, dachte ich.


    Dein Beitrag hat mich eines besseren belehrt.


    Danke für die Bauchmuskelschmerzen,
    das ist dein bester Beitrag, bisher :thumbup:



    Deine Aufnahmen schau ich mir morgen an, wenn die Schmerzen nachgelassen haben.


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan